Lorenz Schmid erhält von der Heilmittelbehörde Swissmedic eine Geldstrafe und wird gebüsst.
Während 16 Jahren war Lorenz Schmid wortgewaltiger Zürcher Kantonsrat für die Mitte, bis er vor drei Jahren aus dem Rat zurücktrat. Nach wie vor ist Schmid Präsident des Zürcher Apothekerverbands. Man kann ihn somit als obersten Zürcher Apotheker bezeichnen. Nun wurde Schmid von der Heilmittelbehörde Swissmedic gebüsst und zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt.
Schmid ist Inhaber der Toppharm-Apotheke am Zürcher Paradeplatz. Wie der «Beobachter» schreibt, wollte er für seine Kundschaft günstige Arzneimittel besorgen. Dem Magazin liegt die Strafverfügung vor.
Schmid importierte für Stammkunden während mindestens sieben Jahren illegal grössere Mengen der Potenzmittel Cialis und Tadalafil aus Deutschland, die in der Schweiz nicht zugelassen sind. In kleinerem Umfang importierte er weitere Arzneimittel.
Insgesamt geht es um Arzneimittel in einer Höhe von 270 000 Franken. Es handelt sich somit laut Strafverfügung um einen «namhaften Nebenverdienst». Zudem sei nicht ausgeschlossen, dass Schmid noch mehr mehr Arzneimittel unerlaubterweise eingeführt habe.
Lorenz Schmid spricht gegenüber dem «Beobachter» von einem Verfahrensfehler, der ihm unterlaufen sei: «Ich hatte keine Grosshandelsbewilligung, die benötigt gewesen wäre.»
Bei den Erektionsförderern Cialis und Tadalafil handle es sich um Produkte, die nicht auf der Spezialitätenliste stünden. Insofern sei seiner Ansicht nach der Parallelimport nicht verboten. Er habe die Strafverfügung von Swissmedic jedoch akzeptiert, weil er nicht mehrere Jahre prozessieren wolle.
Swissmedic verurteilte Schmid zu einer bedingten Geldstrafe von 53 000 Franken sowie zu einer Busse von 10 000 Franken. Zudem muss er die Verfahrenskosten von 2900 Franken bezahlen.