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Startseite » Einst waren Iran und Israel enge Verbündete. Iranische Israeli leben im Spannungsfeld einer gespaltenen Identität
Feuilleton

Einst waren Iran und Israel enge Verbündete. Iranische Israeli leben im Spannungsfeld einer gespaltenen Identität

MitarbeiterVon MitarbeiterJuli 26, 2025
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Das persische oder iranische Judentum ist eine der ältesten Diasporagemeinden der Welt. In Israel leben rund 250’000 persische Juden, die mehrheitlich an den Traditionen ihrer früheren Heimat festhalten.

Als Israel im Juni Iran angriff und Teheran umgehend mit Raketen israelische Städte attackierte, war das ein seelischer Schock, insbesondere für die persischen Juden. Rund 250 000 von ihnen leben in Israel, 60 000 in Los Angeles. Kleinere Gemeinden finden sich in anderen Städten der USA und auch in Europa, etwa in Mailand. In Iran selbst sind es kaum noch 10 000 Personen. Für sie alle wurde der Konflikt zu einem inneren Zerreissspiel – zwischen Herkunft und Heimat, zwischen Loyalität und Überleben, zwischen Erinnerung und Gegenwart.

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Das persische oder iranische Judentum ist eine der ältesten Diasporagemeinden der Welt. Die Wurzeln jüdischen Lebens in Persien reichen bis ins 6. Jahrhundert v. Chr. zurück – bis zum Beginn der babylonischen Gefangenschaft. Die Jahrhunderte in Persien wurden für die Juden dort eine überwiegend glückliche Zeit. Davon zeugt auch der jüdische Feiertag Purim, der an die Rettung der Juden vor ihren Peinigern durch den persischen König erinnert.

Beziehungen unter dem Schah

Ein ganz eigenes Kapitel begann im 20. Jahrhundert unter Schah Mohammad Reza Pahlevi. Er setzte auf Modernisierung und nationale Einheit und gewährte Juden gewisse Bürgerrechte. Jüdische Schulen lehrten Hebräisch und Farsi, einige Absolventen wirkten später als Diplomaten, Juristen oder Hochschulprofessoren am Aufbau eines modernen Iran mit. Zugleich knüpften Iran und Israel enge Kontakte: Israel half beim militärischen Aufbau und bei Bewässerungsprojekten am Persischen Golf, während iranisches Öl nach Israel exportiert wurde. Auch der Forschungsaustausch in Nukleartechnik und Satellitenentwicklung festigte ein latentes strategisches Bündnis.

Mit der islamischen Revolution 1979 endete diese Epoche abrupt. Ayatollah Khomeiny erklärte Israel zum «zionistischen Gebilde», das zu beseitigen sei. Die Zerstörung Israels war eines der ideologischen Fundamente seiner radikal-extremistischen Politik. So gerieten Juden, die mit dem von Khomeiny verhassten Schah kooperiert hatten, unter starken Druck: Synagogen wurden kontrolliert, jüdische Schulen geschlossen, viele Exponenten verhaftet oder zur Ausreise gedrängt. Zehntausende Juden flohen über Pakistan oder die Türkei ins westliche Ausland, einige schafften es noch mit den letzten Flügen der israelischen Airline El Al von Teheran direkt nach Tel Aviv.

Verbunden mit der persischen Kultur

Iranische Juden unterscheiden sich von anderen jüdischen Gemeinschaften dadurch, dass sie ihre Tradition über Generationen hinweg bewahrt haben. Ob es die persische Küche mit ihren Reisgerichten oder ob es die Sprache Farsi ist, das sogar die dritte oder vierte Generation noch spricht: Viele iranische Juden halten die Erinnerung an ihre frühere Heimat fest. Sie trennen sehr genau zwischen dem Land und seiner Kultur und dem Mullahregime, das mit seinem Judenhass und Antizionismus zur grössten Bedrohung der jüdischen Welt, insbesondere aber des Staates Israel geworden ist.

Für Israel war die Einwanderung persischer Juden ein Segen, vor allem im Bereich der Aufklärung. Iranische Juden wurden mit ihren Sprachkenntnissen dringend in den Geheimdiensten Aman und Mossad gebraucht, damit Pläne und Aktionen des Regimes in Teheran aufgedeckt werden konnten. Beni Sabti ist einer von ihnen. Sein Vater war vom Regime verschleppt worden, weil er Jude war, doch er hatte Glück und kam wieder frei. Die Familie entschied sich zur Flucht über Pakistan nach Israel, als Beni fünfzehn war.

Bereits in seiner Armeezeit wertete Sabti Informationen und Nachrichten aus seinem Geburtsland aus. Heute arbeitet er als Iran-Experte am renommierten Think-Tank INSS der Tel-Aviv-Universität. Während des Krieges wurde er über Nacht zum Medienstar, weil er Abend für Abend im israelischen Fernsehen auf Hebräisch mit persischem Akzent das Denken und Handeln der Mullahs erklärte.

Sabti hat keinen Zweifel daran, dass der Angriffskrieg im Juni notwendig war, um Israel vor einer Katastrophe zu bewahren: «Iran war krank, es brauchte eine Operation. Und der einzige Chirurg, der zur Verfügung stand, war Israel», erklärt er lakonisch. Auch wenn er sich längst als Israeli verstehe, so sei es für ihn nicht leicht gewesen, die israelischen Bombardements mit anzusehen, denn man könne mit seinem familiären Hintergrund «Iran verlassen, aber Iran verlässt einen nie».

Dieses Dilemma kennen vor allem diejenigen, die noch in Iran geboren wurden, wie auch Orly Noy, Vorsitzende der israelischen Menschenrechtsorganisation Betselem. Ihren persischen Vornamen Mojgan legte sie ab, als sie als junges Mädchen nach Israel kam. Wie Beni Sabti versteht auch sie sich als «hundertprozentige Israelin». Der Politik Israels steht sie extrem kritisch gegenüber, spricht vom «Apartheidstaat» und von einem «Genozid» in Gaza.

Der Kultur ihres Geburtslandes ist Noy eng verbunden, übersetzt persische Literatur ins Hebräische, um ihren israelischen Mitbürgern die literarischen Kostbarkeiten des Feindstaates nahezubringen und damit auch Verständnis für das ferne Land. Als israelische Bomben in Teheran und Isfahan einschlugen, spürte sie grossen Schmerz: «Viele Israeli wissen nicht, dass da eine jahrhundertealte, wunderbare Kultur angegriffen wird.» Ihre Angst war während des gesamten Krieges eine doppelte.

Die Angst um die Juden in Iran

Orly Noys Angst war während des gesamten Krieges eine doppelte. Mit ihrer Familie sass sie bei jedem Raketenalarm bange im Bunkerzimmer ihrer Wohnung in Jerusalem und sorgte sich gleichzeitig um ihre Angehörigen in Iran. Wie viele persische Juden in Israel und anderswo hat Noy noch Verwandtschaft in der Islamischen Republik. Ob sie noch lebten, wusste sie nicht: «Ich kann sie nicht anrufen. Ein Anruf aus Israel? Das wäre für sie viel zu gefährlich», sagt Noy.

Wie gefährdet die wenigen Juden in Iran noch sind, wurde gleich nach Kriegsende deutlich. Das Regime in Teheran begann sofort Führungsfiguren der jüdischen Gemeinschaft in Iran zu verhaften, als potenzielle «zionistische Agenten». Noy bangt weiterhin um ihre Familie.

Zwischen Loyalität und Loyalitätsverrat, zwischen Stolz auf die eigene Herkunft und dem Schutzbedürfnis gegenüber dem jetzigen israelischen Zuhause geraten iranische Israeli in ein Spannungsfeld, das keine einfachen Antworten zulässt. Der Krieg hat diesen inneren Konflikt, die geteilte Identität offengelegt. Es ist ein Dilemma, das beispielsweise viele Holocaustüberlebende aus Osteuropa nicht kennen. Denn ihre Herkunftsländer waren schon vor der Shoah ein Ort des Antisemitismus. Sie trauern um den Verlust ihrer ermordeten Familien, doch die Länder, die sie ausgespuckt haben, wie etwa Polen, Ungarn oder die Ukraine, sind für sie keine Sehnsuchtsorte mehr.

Es gibt iranische Juden, die das allerdings nachvollziehen können. Navid Toobian, einst Chefredakteur des israelischen Radiosenders auf Farsi, arbeitet heute in Tel Aviv beim Middle East Media Research Institute, einer NGO, die islamische Medien auswertet. Er und seine Familie hatten im Iran der Mullahs immer wieder antisemitische Erfahrungen gemacht. Israels Luftangriffe lösten bei ihm keine ambivalenten Gefühle aus: «Das Iran von heute ist nicht mehr mein Land», erklärt der überzeugte Israeli, «ich hatte nicht das Gefühl, dass mein Zuhause bombardiert wurde.»

Die Hoffnung lebt

Und doch bleibt – mitten in all der Zerstörung und Feindseligkeit – ein leiser Hoffnungsschimmer: Ausgerechnet die iranischen Juden – jene Gemeinschaft, die so tief in beiden Kulturen verwurzelt ist – könnten eines Tages zu Brückenbauern zwischen Israel und Iran werden. Ihre Biografien tragen die Sprache, die Geschichten, die Werte beider Welten in sich. Sie wissen um das Schöne wie das Schmerzhafte in der persischen Kultur, zugleich haben sie in Israel neue Wurzeln geschlagen. Wer, wenn nicht sie, könnte die feindlichen Narrative beider Seiten durchbrechen und an eine gemeinsame Vergangenheit erinnern, in der Koexistenz möglich war?

Die iranischen Juden sind ein lebendiges Zeugnis dafür, dass Identität nicht exklusiv sein muss – dass man sich verbunden fühlen kann mit einem Land, selbst wenn man es verlassen musste. Vielleicht wird es gerade ihr kulturelles Übersetzungsvermögen, ihre emotionale Verankerung nach zwei Seiten hin sein, die irgendwann Gespräche ermöglicht, wo heute nur Schweigen oder Drohgebärden herrschen. Wer zwischen zwei Fronten lebt, leidet doppelt – hat aber auch das Potenzial, Brücken zu schlagen, wo andere nur Grenzen sehen.

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