Die Schauspielerin Emma Stone präsentierte an den Golden Globes ihren neuen Kurzhaarschnitt. Der Pixie-Cut ist in Hollywood mehr als nur ein Haarschnitt.
Ein Jahr ist es her, dass Emma Stone für ihre Darbietung in «Poor Things» nicht nur einen Golden Globe, sondern kurze Zeit später auch den Oscar als beste Hauptdarstellerin gewonnen hat. Die 36-Jährige trug an beiden Anlässen blassfarbene Roben von Louis Vuitton, die Haare offen, schulterlang und rotbraun gefärbt.
Auch vor einigen Tagen zeigte sich die Schauspielerin zum Auftakt der Award-Saison an den Golden Globes in Louis Vuitton, diesmal in einem feuerroten trägerlosen Kleid mit glänzendem Gürtel und Schleife. Für den aufregendsten Styling-Moment sorgte allerdings nichts von alldem, sondern Emma Stones muskatnussbraun gefärbten Haare, die zu einem kurzen, fransigen Pixie-Cut geschnitten waren.
Neu erfunden hat das Beauty-Team um Stone den Look nicht. In den vergangenen Jahren war der Haarschnitt an Schauspielerinnen wie Zoë Kravitz, Emma Watson oder Michelle Williams zu sehen. Und in den 1990er Jahren überraschten schon Winona Ryder, Chloë Sevigny oder Halle Berry mit kurzen Pixie-Cuts.
Ein Symbol für Rebellion und Selbstbestimmung
Die Frisur ist eine wahre Hollywood-Ikone, deren Ruhm in den 1950er Jahren ihren Anfang nahm, als sich Schauspielerinnen wie Audrey Hepburn und Jean Seberg von ihren langen wallenden Mähnen trennten. Damit wurde der Pixie – damals aber noch nicht ganz so kurz – zu einem Symbol für Rebellion und Selbstbestimmung.
Die sozialen Umbrüche und die sexuelle Revolution der 1960er Jahre brachten schliesslich Ideen der Geschlechterfluidität auf, unter deren Eindrücken sich Stars wie das Model Twiggy und die Schauspielerin Mia Farrow die Haare noch kürzer schnitten.
Dies erhitzte selbstverständlich die Gemüter. Die amerikanische «Vogue» etwa beschrieb 1966 die damals 21-jährige Farrow als «Break-away-Typ» – als Abtrünnige, die sich nicht um die gesellschaftlichen Sitten schere, die Frauen lange Haare oder eine bestimmte Kleidung vorschreibe. «Das sind die Mädchen aus einer Generation, die sich dem Establishment entgegenstellt.» Farrows Look strahle eine gewisse Zufälligkeit aus: «Ihr Haar ist zufällig kurz, weil sie es jetzt so will.»
Zufälligkeit beim Styling wird heutzutage in Hollywood wohl niemandem mehr attestiert. Als Akt der Rebellion kann ein Pixie 2025 auch nicht ausgelegt werden. Warum aber Frauen wie Emma Stone, die sich die Haare ultrakurz schneiden lassen, noch immer für Aufregung sorgen, muss andere Gründe haben: Vielleicht ist kaum eine andere Frisur so elegant, betont die Gesichtszüge oder schöne Kopfform derart prägnant oder setzt – wichtig bei vielbeachteten Auftritten – Schmuck so gut in Szene.
In Emma Stones Fall handelt es sich beim neuen Look wohl um ein Andenken an einen Dreh: Ihre Frisur soll im Zusammenhang mit «Bugonia» entstanden sein, Emma Stones neuestem Film von Regisseur Yorgos Lanthimos. Er komme 2025 in die Kinos, heisst es. Und ein Pixie-Cut war wohl sein erster Trailer.