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Startseite » Er provozierte Michael Douglas mit einem lächerlichen Check und brachte Donald Trump mit einer Bemerkung über dessen kleine Hände in Rage
Feuilleton

Er provozierte Michael Douglas mit einem lächerlichen Check und brachte Donald Trump mit einer Bemerkung über dessen kleine Hände in Rage

MitarbeiterVon MitarbeiterJuli 7, 2025
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Der ehemalige «Vanity Fair»-Chefredaktor Graydon Carter erzählt in einem neuen Buch von den fetten Jahren des Magazinjournalismus – und von seinem angeblichen Anteil am Aufstieg des US-Präsidenten.

Wer die goldenen Jahre des Magazinjournalismus nicht mehr erlebt hat, darf nun immerhin in der Autobiografie des ehemaligen Chefredaktors des amerikanischen Magazins «Vanity Fair», Graydon Carter, davon lesen. Die «Vanity Fair»-Redaktion soll damals massenweise Blumen verschickt haben, schreibt Carter. Manchmal bloss auch dafür, dass freie Autoren ihren Text rechtzeitig abgaben. Diese verdienten damals nicht selten eine Viertelmillion Dollar im Jahr.

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Für die Festangestellten gab es von der Redaktion Catering, Betriebswagen und zinsfreie Darlehen. Und, ach ja, in der New Yorker Redaktion kam jede Woche eine Kosmetikerin vorbei, um den weiblichen Angestellten die Augenbrauen zu zupfen. Auf Betriebskosten, versteht sich. «Ein grosser Vorteil jener holperigen frühen Tage war, dass es kein Budget gab», schreibt Graydon Carter in seiner Autobiografie, die kürzlich auf Englisch unter dem Titel «When The Going Was Good» erschienen ist. «Das heisst, das Budget kannte keine Grenzen.»

«Messerstechereien, Prostitution und Graffiti»

Auch bei «Vanity Fair» herrschen inzwischen wohl andere Zustände. Dennoch erzählen jene goldenen Jahre des Magazinjournalismus, die Carter mit seiner «Vanity Fair» von 1992 an ein Vierteljahrhundert erlebte, mehr über unsere Gegenwart, als es zuerst erscheinen mag.

Aufgewachsen ist der 1949 geborene Carter in Kanada. In pointenreichen Passagen erzählt er von seiner Jugend in Ottawa, den bitterkalten Wintern, den ersten Aushilfsjobs als Gleisarbeiter und Totengräber und schliesslich vom Job als Chefredaktor der ökonomisch hoffnungslosen «Canadian Review». Im Sommer 1978 folgt er seiner Ambition und zieht nach New York City. Die Stadt sei damals ein «brodelnder Topf aus Brandstiftung, Messerstechereien, Prostitution und Graffiti» gewesen, so Carter.

Mit einem Stapel alter Ausgaben der «Canadian Review» erschwätzt er sich schliesslich einen Job beim einflussreichen Magazin «Time» und fühlt sich als Kanadier ohne Studienabschluss in einer Journalistenszene aus Abgängern von Eliteuniversitäten wie der Aussenseiter, der er ist. Nach einer kurzen Station bei der heute eingestellten Illustrierten «Life» entwickelt er mit ehemaligen «Time»-Kollegen 1986 die Idee für das Satiremagazin «Spy». Darin mischt er ernsthaften Journalismus mit dreister Satire über die Prominenten New Yorks.

Trump erhält einen Check über 13 Cent – und löst ihn ein

Die Stadt ist inzwischen eine «grosser Egos und langer Stretchlimousinen», so Carter. Perfekt also, um von Carter aufs Korn genommen zu werden. Zum Beispiel fertigt er eine Liste der reichsten New Yorker an und schickt ihnen je einen Check über eine lächerlich tiefe Summe. Checks muss man damals noch auf der Rückseite unterschreiben und physisch auf der Bank einlösen. So erhält unter anderem der Schauspieler Michael Douglas einen Check über 1,11 Dollar.

«Innert zweier Monate hatten 26 und damit die Hälfte der Angeschriebenen die Checks eingelöst.» Carter und seine Kollegen senken die Summe auf 0,64 Dollar, und nur noch ein gutes Dutzend der Reichen lösen die Checks ein. Schliesslich landen sie bei 0,13 Dollar. Nur noch zwei reiche New Yorker lösen den peinlich tiefen Check ein. Der eine war ein saudiarabischer Waffenhändler. Der andere Donald Trump.

Carter versteckt in seiner Autobiografie die Abneigung gegen den amtierenden amerikanischen Präsidenten nicht, den er meist bloss den «short-fingered vulgarian» nennt, also etwa einen «kurzfingrigen Vulgären». In einigen aufschlussreichen Anekdoten rechtfertigt er nicht nur den Übernamen, sondern deutet auch seine Mitverantwortung für den Aufstieg des einst gescheiterten New Yorker Immobilienhändlers zum mächtigsten Mann der Welt an.

300 Seiten mit Anzeigen, jede 100 000 Dollar wert

Carter war es, der Trump für das Magazin «GQ» erstmals in einem nationalen Medium porträtierte. Trumps Hände, schrieb Carter damals, seien «ein bisschen zu klein für seinen Körper». Trump sei ausser sich gewesen und habe seine Mitarbeiter angewiesen, so viele «GQ»-Ausgaben zu kaufen wie möglich, um sie zu vernichten. Jahre später erfährt Carter, dass der zuständige Verlag den hohen Absatz der «GQ»-Ausgabe der Popularität von Donald Trump zuschrieb und einen Ghostwriter dafür engagierte, das Trump-Buch «The Art of The Deal» zu schreiben. Aus diesem entstand die Reality-TV-Show «The Apprentice». Und mit dieser wurde Trump tatsächlich zu einer populären Figur in den USA. Für Carter ging es von «Spy» erst einmal zu «Vanity Fair».

Das amerikanische Magazin, das Carter 1992 übernahm und anschliessend 25 Jahre leitete, verband damals so scheinbar disparate Themen wie Mode, Hollywood und internationale Politik. Es druckte genauso Reportagen aus Krisengebieten, investigative Recherchen wie wohlwollende Porträts von Prominenten und anderen Figuren aus der High Society. Gut 300 Anzeigenseiten hatte die «Vanity Fair» laut Carter damals pro Ausgabe. Diese wurden für je 100 000 Dollar pro Seite verkauft.

Heute, nach dem Abfluss der Werbeeinnahmen zu Google und Co., sind das schier unvorstellbare Summen. Auf den 140 restlichen Seiten im Monatsmagazin liess Carter beispielsweise den seriellen Kindsmissbrauch von Michael Jackson aufdecken, berichtete detailliert über den Mordprozess um den Ex-Footballstar O. J. Simpson, und er schrieb 2003 als einer der wenigen in den amerikanischen Medien leidenschaftlich gegen die auf Falschbehauptungen basierende amerikanische Invasion in den Irak an.

Die goldenen Jahre des Magazinjournalismus mögen vorbei sein. Zumindest ökonomisch. Und dennoch zeigt sich auf den vierhundert Seiten von Carters unterhaltsamer, manchmal mit etwas zu vielen Namen versehener und peinlicherweise gemeinsam mit einem Ghostwriter geschriebener Biografie, dass jene Hochzeit der klassischen Medien und der High Society bis heute nachwirkt. Nicht zuletzt an Trump. Der, glaubt man Carter, dieser Hochzeit seinen Aufstieg verdankt.

Graydon Carter: When the Going Was Good. An Editor’s Adventures During the Last Golden Age of Magazines. Random House N. Y. / Penguin Press, New York 2025. 422 S., zirka Fr. 26.90.

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