Der norwegische Stürmer von Manchester City schiesst Tore am Laufmeter. Neben dem Platz ist für den 24-jährigen Superstar und Breitling-Botschafter der grösste Luxus die Freizeit mit Familie und Freunden – wenn er an andere Dinge als Fussball denken darf.
Was bedeutet Ihnen Norwegen?
Ich liebe Norwegen. Ich kehre dorthin zurück, wann immer ich kann. Und natürlich fahre ich jedes Mal, wenn wir uns mit der Nationalmannschaft treffen, nach Oslo. Viele meiner Freunde sind nach Oslo gezogen. Ich geniesse es, mit ihnen dort zu sein. Und ich freue mich, wenn ich in meine Heimatstadt zurückkehren kann.
Nach Bryne?
Ja, ein Grossteil meiner Familie lebt noch in Bryne. Jedes Mal, wenn ich dorthin fahre, bekomme ich dieses schöne Gefühl, zu Hause zu sein. Ich mag das, es gibt viele Bauernhöfe in der Umgebung, und das gefällt mir sehr. Ich fahre im Sommer stets für eine Weile nach Norwegen – wenn das Wetter gut ist. (Lacht.)
Was war Ihr grösstes Abenteuer im Leben?
Ich habe viele Abenteuer erlebt! Wenn ich zurückdenke, ist alles so schnell gegangen. Ich werde erst 25 Jahre alt, aber ich bin seit acht oder neun Jahren Fussballprofi. Diese ganze Zeit war ein ziemliches Abenteuer. Der Transfer von Dortmund zu Manchester City war wohl das grösste. Alle wissen, welchen Druck ich hatte, als ich hier ankam. In meiner ersten Saison vor zwei Jahren gewannen wir das Triple – Meisterschaft, FA Cup und die Champions League. Ich glaube, die Triple-Saison war mein bisher grösstes Abenteuer.
Ihre Eltern waren beide Profisportler. Hat das geholfen, der Spieler zu werden, der Sie heute sind?
Ja, meine Eltern sind sehr aktiv und haben Sport getrieben. Auch mein Bruder und meine Schwester haben Fussball und Handball gespielt, und ich habe auch Golf gespielt, Leichtathletik gemacht und anderes. Es war schön, viele verschiedene Dinge zu tun. Das hat geholfen für meine allgemeine Entwicklung.
Haben Sie sich bewusst für Fussball entschieden?
Ich habe Fussball gespielt, seit ich denken kann. Für mich war es wichtig, Spass zu haben. Es ist ganz einfach: Wenn einem etwas Spass macht, will man es öfter machen. Das bedeutet, dass man mehr trainiert. Man arbeitet, auch wenn es sich nicht wie harte Arbeit anfühlt. Jedes Wochenende gingen wir in Norwegen in eine Halle, spielten Fussball und wurden besser, ohne es zu merken. Für mich war das perfekt, denn ich wollte schon seit meiner Kindheit Fussballer werden. Ich sah meinen Vater spielen und wollte besser werden als er. (Lacht.)
Sie haben in kurzer Zeit sehr viel erreicht. Mit welchen Methoden?
Zunächst einmal geht es um Planung. Und man sollte nicht darüber nachdenken, was gerade passiert ist. Wenn ein Spiel vorbei ist, müssen wir uns auf das nächste Spiel konzentrieren. Es geht darum, organisiert zu sein und zu wissen, was man tun möchte. Das gilt nicht nur für mich als Fussballer, sondern für jeden Menschen.
Als Fussballer haben Sie klare Ziele: Tore schiessen und für Erfolge der Mannschaft arbeiten. Welche Ziele sollen sich Menschen setzen, die nicht Fussballprofis sind?
Ziele sind wichtig. Man muss sie niemandem verraten, man kann sich vielleicht kleine Ziele setzen, täglich, wöchentlich, jährlich, wie immer man will. Jeder weiss, dass ich Ziele habe – doch welche das genau sind, weiss niemand. Dafür arbeite ich hart. Fussball ist mein Job und meine Verpflichtung. Wenn man etwas tut, geht es darum, es wirklich gut zu machen. Wenn man es nur halbherzig macht, warum sollte man es dann tun? Ich gebe immer hundert Prozent.
Was für ein Spieler werden Sie in fünf Jahren sein?
Hoffentlich bin ich auf und neben dem Platz eine bessere Version meiner selbst. Man entwickelt sich jeden Tag weiter, hoffentlich im positiven Sinne. Wenn Sie zehn Jahre zurückblicken, ist der Kern meines Spielstils derselbe geblieben – ich mache auf dem Platz immer noch viele der Dinge, die ich in Norwegen bei Bryne mit der U 14 gemacht habe. Natürlich habe ich mich seitdem verbessert, mit viel harter Arbeit. Dies ist meine dritte Saison in der Premier League, zwei Mal haben wir gewonnen. Ich hoffe, dass es so weitergeht.
Wie schwierig ist es für einen Goalgetter wie Sie, die Balance zwischen Teamgeist und Egoismus zu finden?
Im Fussball ist Teamwork das Wichtigste. Wenn das Team nicht funktioniert, hat man keine Chance, etwas zu erreichen. Deshalb war Manchester City in den vergangenen Jahren auch ein perfektes Beispiel für Teamwork. Teamwork funktioniert wie eine Uhr.
Wie meinen Sie das?
Damit eine Uhr wie eine Breitling Tourbillon funktioniert, müssen fast unendlich viele Einzelteile zueinander passen. In einer Mannschaft ist das ähnlich. Deshalb bin ich nicht egoistisch. Es ist egal, wer ein Tor schiesst, solange wir gewinnen. Natürlich bin ich Stürmer und sollte Tore schiessen. Wenn nicht, werden die Leute nicht glücklich mit mir sein. Teamwork ist alles, bei allem, was man tut, auch zu Hause bei der Familie. Hat man kein Teamwork, bekommt man Probleme.
Was bedeutet Luxus für Sie?
Uns allen fallen ähnliche Dinge ein, wenn wir an Luxus denken. Für mich ist ein freier Tag ein Luxus. Mein Zeitplan ist immer gedrängt. Es sind einfache Dinge, die mir am meisten bedeuten. Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie zu verbringen, egal, was wir tun. Oder einfach nicht an Fussball zu denken. Wenn man zu viel über Fussball nachdenkt, kann man verrückt werden. Aber es ist natürlich auch ein grosser Luxus, zweimal pro Woche vor 50 000 Menschen spielen zu können.
Wenn Sie Ihren dichten Zeitplan ansprechen – wann vergessen Sie die Zeit?
Wenn ich ein Tor schiesse.
Erinnern Sie sich an Ihre erste Bekanntschaft mit einer Uhr?
Ich bin fast sicher, dass es die Uhr meines Grossvaters war, übrigens eine Navitimer von Breitling. Mein Grossvater heisst auch Erling, wie ich. Lustigerweise haben mich meine Eltern nach ihm benannt. Seit meiner Kindheit liebe ich Uhren. Wenn ich heute einen Raum betrete, schaue ich immer zuerst auf die Handgelenke der Leute.
Welches ist Ihre Lieblingsuhr?
Wenn ich eine nennen muss: vielleicht die Breitling Superocean Automatic 42. Und wissen Sie, warum?
Nein. Erzählen Sie!
Als ich in meiner ersten Saison in der Premier League der beste Torschützenkönig aller Zeiten wurde, habe ich meinen Freunden und meiner Familie die Superocean mit einer speziellen Gravur geschenkt. Für mich ist das meine besondere Uhr.
Woher haben Sie heute Ihr Wissen über Uhren?
Mein Freund Ivar hat mich darauf gebracht. Leider ist Ivar vor einem Jahr verstorben, ich denke oft an ihn. Mit den Uhren begann es während der Covid-Pandemie. Wir sassen viel zu Hause und begannen, über Uhren zu sprechen, weil er und mein Vater sich immer wieder über Uhren unterhielten. Heute weiss ich viel mehr über Uhren als mein Vater. Wenn ich reise, lese ich viel über Innovationen, neue Modelle, technische Details.
Haben Sie einen Lieblingszeitpunkt in einem Fussballspiel?
Die Zeit unmittelbar vor dem Spiel mag ich nicht, weil ich dann zu aufgeregt bin. Wenn der Schiedsrichter abpfeift und das Spiel vorbei ist, ist es normalerweise schön. Aber ich habe nie über diese Frage nachgedacht. Vielleicht findet man eine bestimmte Minute, in der ich die meisten Tore geschossen habe, wenn man sich alle meine Tore anschaut.
Wenn Sie für sich den perfekten Sound für ein wichtiges Spiel wählen müssten – welche Musik würden Sie wählen?
In der Kabine läuft vor einem Spiel viel Partymusik. Ich mag Partymusik. Aber ich mag auch Tupac und The Notorious B.I.G. Diese Musik versetzt mich in eine gute Stimmung, eine Art «go with the flow».
Wenn Sie als Spieler und als Mensch eine Botschaft haben – welche ist es?
Lächeln Sie, und geniessen Sie das Leben, denn Sie haben nur ein Leben.