#ZeitfürsKlima (01)
«Rolex Awards for Enterprise»: Die Uhren der Schweizer Manufaktur stehen für Qualität, Innovationskraft und Zielstrebigkeit. Menschen und Initiativen rund um den Planeten, welche diese nachhaltigen Werte verkörpern, werden seit bald 50 Jahren von Rolex aktiv unterstützt.
1926, im Jahr als mit der US-Amerikanerin Gertrude Ederle die erste Frau den Ärmelkanal durchschwamm, lancierte Rolex mit der «Oyster» die weltweit erste patentierte wasserdichte Armbanduhr. Ironie des Schicksals: Beim Versuch, als erste Britin den Ärmelkanal zu durchschwimmen, trug die Londoner Sekretärin Mercedes Gleitze ein Jahr später eine «Oyster» um den Hals. Sie musste zwar kurz vor dem Ziel aufgeben, doch das gute Stück trotzte den Elementen. Es lief nach acht Stunden im kalten Wasser noch immer auf die Sekunde genau. Was mit ganzseitigen Zeitungsinseraten gefeiert wurde – ein veritabler Marketing-Coup. Die unabhängige Schweizer Uhrenmanufaktur erhielt internationale Bekanntheit und wurde schliesslich zum globalen Marktführer im Segment luxuriöser mechanischer Chronometer.
Um den 50. Geburtstag der «Oyster» zu zelebrieren, rief der damalige Chef 1976 die «Rolex Awards for Enterprise» ins Leben. Ursprünglich als einmaliges Ereignis geplant, erhielten die «Rolex-Preise für Unternehmungsgeist» weltweit so viel Aufmerksamkeit, dass man beschloss, sie weiterzuführen. Nach eigenen Angaben würdigt die Auszeichnung «Menschen, die mit ihren bahnbrechenden Projekten dazu beitragen, die Lebensqualität auf unserem Planeten zu verbessern, das Wissen der Menschheit zu erweitern, Lösungen für bedeutende Herausforderungen anzubieten oder unsere Umwelt und unser Kulturerbe für künftige Generationen zu erhalten».
Fokus auf die Zukunft
Die Werte, die von den «Rolex Awards for Enterprise» gefördert werden, entsprechen jenen, welche die «Oyster» verkörpert: Qualität, Innovationskraft, Zielstrebigkeit und der ungebrochene Unternehmungsgeist, der Rolex seit der Gründung vor bald 120 Jahren beflügelt. Mit den Preisen wollte man eine Lücke im Bereich Philanthropie schliessen: Pioniere, die oft nur begrenzten Zugang zur herkömmlichen Finanzierung haben, aber mit ihren innovativen Projekten auf die grossen Probleme unserer Zeit reagieren, sollen aktiv unterstützt werden.
Im Unterschied zu anderen Auszeichnungen würdigen die «Rolex Awards for Enterprise» nicht bereits erbrachte Leistungen, sondern werden an neue oder laufende Projekte vergeben. Bewerben kann sich jede Person über 18 Jahre – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, Bildungsgrad oder Berufserfahrung.
Nachhaltige Impulse
«Die Unterstützung, die Rolex seit 1976 den bislang 160 Preisträgerinnen und Preisträgern aus insgesamt 191 Ländern gewährt hat, wirkt als Initialzündung und hat in vielen Fällen das Leben Einzelner und ganzer Gemeinschaften verändert», heisst es aus Jurykreisen. Diese nachhaltige Unterstützung habe ausserdem neue Perspektiven eröffnet sowie neue Ansätze zur Lösung gängiger Probleme geliefert. Dies in Bereichen wie der Alltagstechnologie, der Rettung bedrohter Ökosysteme, dem Schutz der Weltmeere, der Erforschung der letzten Grenzen des Planeten Erde oder der Erzielung richtungsweisender Fortschritte in Wissenschaft und Medizin.
Der jüngste Preisträger der «Rolex Awards for Enterprise» war 24 Jahre alt, der älteste 74 Jahre. Zu den Forschenden, die davon profitiert haben, gehören zum Beispiel: Francesco Sauro, der wissenschaftliche Expeditionen tief in die Höhlen der abgelegenen Tafelberge Südamerikas leitet; Cristian Donoso, der mit dem Kajak die Küstenregion Westpatagoniens erkundet und dokumentiert; Gina Moseley, welche die nördlichsten Höhlen der Erde erforscht, um den Klimawandel in der Arktis aufzuzeigen; oder Luiz Rocha, der Tiefseekorallen untersucht und sich für ihren Schutz einsetzt.
Die Laureates 2023/24
Alle zwei Jahren werden fünf sogenannte Laureates (Preisträgerinnen und Preisträger) für die «Rolex Awards for Enterprise» ausgewählt – so auch dieses Jahr. Die neusten Mitglieder des zukunftsweisenden Netzwerks sind: Constantino Aucca Chutas, Beth Koigi, Inza Koné, Denica Riadini-Flesch und Liu Shaochuang.
Der peruanische Biologe Constantino Aucca Chutas, Enkel indigener Quechua-Bauern, hat sein Leben dem Studium und dem Schutz der Flora und Fauna der strauchartigen Polylepis-Wälder in den hohen Anden gewidmet. Dank dem «Rolex-Preis für Unternehmungsgeist» kann er sein auf die Gemeinschaft ausgerichtetes Programm zur Wiederherstellung der Waldökosystemen in den Hochanden ausweiten. Er gründete vor 24 Jahren die Asociación Ecosistemas Andinos (ECOAN) und war 2018 Mitbegründer der Acción Andina. Seitdem hat er 4,5 Millionen Bäume gepflanzt, mehr als 60 lokale Gemeinschaften einbezogen und 16 Schutzgebiete in den Bergen Perus und anderen Ländern Südamerikas geschaffen.
Die junge kenianische Sozialunternehmerin Beth Koigi gründete 2017 ein Startup, das atmosphärische Generatoren produziert, die Wasser aus der Luft gewinnen können. Pro Monat sind dies rund 200’000 Liter sauberes Wasser für mehr als 1900 Menschen. Das Potenzial dieser innovativen Technologie ist enorm: In Kenia hat die Hälfte der Bevölkerung keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Laut Prognosen der UNO könnte bis im Jahr 2030 sogar die Hälfte der Weltbevölkerung in Gebieten mit hohem Wasserstress leben. Die Aufnahme ins Netzwerk der Laureates ermöglicht es Beth Koigi, zusätzliche Gemeinden in trockenen und halbtrockenen Regionen mit solarbetriebenen Wassergeneratoren zu versorgen.
Der Wissenschaftler und Naturschützer Inza Koné war der erste Primatenforscher der Elfenbeinküste. Er ist Professor für Biowissenschaften an der Université Félix Houphouët-Boigny in Abidjan und Mitbegründer zweier lokaler Naturschutz- Nichtregierungsorganisationen. Nach jahrelanger Arbeit mit den Menschen in der Region haben Inza Konés Bemühungen dazu geführt, dass der Tanoé-Ehy-Wald im Jahr 2021 zu einem von der Gemeinschaft verwalteten Naturschutzgebiet wurde. Die Auszeichnung wird ihm dabei helfen, diese biologische Vielfalt zu erhalten, die Verwaltung durch die Gemeinschaft zu unterstützen und den Menschen in der Region eine nachhaltige Lebensgrundlage zu bieten.
Nach einer akademischen Karriere gründete die indonesische Sozialunternehmerin Denica Riadini-Flesch das klimaneutrale Modelabel SukkhaCitta. Sie arbeitet mit Handwerkerinnen in ländlichen Gebieten zusammen und schult sie in den Bereichen Entrepreneurship, Umweltschutz und Akquisition. Der «Rolex-Preis für Unternehmungsgeist» ermöglicht es ihr, die regenerative Lieferkette für Kleidung vom Bauernhof bis zum Kleiderschrank auszubauen, die Selbstbestimmung von Frauen lokal zu stärken und die indonesische Kultur zu bewahren. «Diese Frauen waren viel zu lange unsichtbar – jetzt wird ihre Geschichte gehört und auf der ganzen Welt gefeiert», freut sich Denica Riadini-Flesch.
Der chinesische Fernerkundungsspezialist Liu Shaochuang arbeitete an der Entwicklung der Navigationssysteme für Chinas Mond- und Mars-Rover mit, hat die grossen Flüsse der Erde kartiert und im April 2002 versucht, als erster Chinese den Nordpol zu Fuss zu erreichen. Als er einen Prototyp des Mond-Rovers in der Wüste Gobi testete, wurde er auf Wildkamele aufmerksam, die seit Jahrtausenden die Region durchstreifen, nun aber vom Aussterben bedroht sind. Ihre Zahl weltweit wird auf weniger als 900 Exemplare geschätzt. Liu Shaochuang will die Prämie dazu verwenden, die letzten Kamele und ihre Umwelt besser zu erforschen, sodass er sich bei den Behörden für die Einrichtung von neuen Schutzgebieten einsetzen kann.
Perpetual Planet Initiative
Mit ihrer Perpetual Planet Initiative hat sich Rolex langfristig verpflichtet, Persönlichkeiten sowie Organisationen in ihrem Bestreben zu fördern, die Umwelt zu schützen und die Wissenschaft zu nutzen, um die heutigen ökologischen Herausforderungen zu verstehen und Lösungen dafür zu finden. Um dieses nachhaltige Engagement in der Deutschschweizer Öffentlichkeit noch sichtbarer zu machen, bündeln das Unternehmen NZZ und die Uhrenmanufaktur Rolex nun ihre Kräfte in der Verlagsserie «Zeit fürs Klima» – sie ist nationalen und internationalen Persönlichkeiten gewidmet, die aktiv zur Erhaltung des Planeten beitragen. In der Westschweiz tut es «Le Temps» der NZZ gleich.
Dieser Inhalt wurde von NZZ Content Creation erstellt. Weitere Infos dazu gibt es hier.