Der HC Davos wird nicht wie im letzten Jahr ungeschlagen Sieger des Spengler-Cups. Der Gastgeber kommt gegen den «ewigen» Rivalen Team Canada mit 2:6 unter die Räder. Auch Fribourg-Gottéron verliert gegen den tschechischen Spitzenreiter Dynamo Pardubice.
(sda)
Der HC Davos wird nicht wie im letzten Jahr ungeschlagen Sieger des Spengler-Cups. Zum Auftakt kommen die Gastgeber gegen den «ewigen» Rivalen Team Canada mit 2:6 unter die Räder.
Bis zur Spielmitte läuft für den HCD alles einigermassen nach Plan. Dann treffen die Kanadier innert gut sieben Minuten dreimal vom 2:2 zum 5:2. Zweimal ist Charles Hudon erfolgreich, der üblicherweise in der AHL bei Ontario im Einsatz steht.
Er steht damit sinnbildlich für ein Team Canada, das in diesem Jahr nur auf neun Spieler aus der National League zählen kann. Die Fülle von Schweden und vor allem Finnen, die wegen der Ächtung der russischen KHL verfügbar wurden, haben manche Kanadier bei Schweizer Klubs verdrängt. Dass die Kanadier aber auch in dieser Zusammensetzung ernst zu nehmen sind, machten sie deutlich klar. Das Ahornblatt auf der Brust setzt wie üblich spezielle Kräfte frei.
Dabei hatte das Duell zwischen den beiden Rekordsiegern des Spengler-Cups (je 16 Siege) für die Davoser optimal begonnen. Die Ajoie-Leihgabe Oula Palve sorgte bereits in der 9. Minute für die frühe Führung. Diese machten die Kanadier noch im Startdrittel mit einem Doppelschlag wett. In der 30. Minute gelang Filip Zadina noch einmal der Ausgleich, danach brachen aber die Dämme.
Spätestens nach dem 6:2 von Tanner Fritz, dem neuen Ausländer der Rapperswil-Jona Lakers, in Unterzahl gab es über den Sieger keine Zweifel mehr. In einer optisch ausgeglichenen Partie hatten die Kanadier deutlich mehr Zug aufs Tor als das Heimteam.
Durch die Niederlage steht der HC Davos, der auch in der Meisterschaft die letzten vier Partien verloren hat, gleich am Freitagabend gegen die erstmals am Spengler-Cup antretenden Straubing Tigers aus Deutschland unter Druck. In den Vorrunde ausscheiden kann man zwar nicht, die direkte Halbfinalqualifikation wird aber schwierig.
Fribourg-Gottéron verliert nach Penaltyschiessen
Ebenfalls ernüchternd verlief der Match für Fribourg-Gottéron: Genau 50 Minuten musste sich die Mannschaft gedulden, ehe es bei seiner dritten Spengler-Cup-Teilnahme erstmals jubeln konnte – und das gleich doppelt. Mit dem 24. Schuss aufs Tor bezwang Yannick Rathgeb – mustergültig bedient von Jacob de la Rose – den tschechischen Goalie Roman Will. Dieser verletzte sich bei der Abwehraktion, und sein Ersatz musste sich nur 54 Sekunden durch Ryan Gunderson erneut düpieren lassen.
Angefeuert von gut 6200 Fans in der Davoser Eishalle rettete sich Gottéron so in extremis in die Verlängerung und schliesslich ins Penaltyschiessen. Dort traf allerdings nur der Tscheche Lukas Radil.
Reichlich naiv hatte sich Fribourg bereits in den ersten dreizehn Minuten eine grosse Hypothek eingehandelt. Zunächst reichte ein Pass von Verteidiger David Musil, um die gesamte Abwehr auszuhebeln und Radil die Führung zu ermöglichen (10.). Gleich nach Ablauf einer Freiburger Strafe erhöhte Daniel Rakos auf 2:0.
Am Ende war der Freiburger Ausgleich verdient. Das Team des erst am Sonntag engagierten Trainers Lars Leuenberger hatte mehr vom Spiel, liess gegen physisch robuste und schnörkellose Tschechen aber lange die Effizienz und letzte Entschlossenheit vermissen. Erst spät konnte die Verteidigung geknackt werden, im Penaltyschiessen behielten aber die Tschechen die Nerven.
Sie haben nun einen Tag Pause, während Fribourg bereits am Freitagnachmittag gegen die Finnen von Kärpät Oulu die Möglichkeit zur Korrektur haben. Sie müssen gewinnen, um sich eine Chance auf den direkten Halbfinaleinzug zu wahren.