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Startseite » Höchste Zeit für Labubus – für die Moskauer ist der Krieg weit weg
Feuilleton

Höchste Zeit für Labubus – für die Moskauer ist der Krieg weit weg

MitarbeiterVon MitarbeiterJuli 14, 2025
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Während die Bewohner von Kiew zunehmend der Zermürbung durch russische Drohnenangriffe ausgesetzt sind, ist der Krieg in Moskau immer noch kaum angekommen. Zwar ist die Stimmung gedämpft, doch lässt man es sich gutgehen, solange man noch kann.

Dieses Jahr blühen Moskaus Linden besonders üppig – die Stadt ist von einem wunderbaren Duft erfüllt. Ich habe mein ganzes Leben lang hier gelebt, viele Jahrzehnte lang, und ich kann mich nicht an eine so üppige Blütenpracht erinnern. Früher pflegte man in Russland über ein unerklärliches Naturphänomen zu sagen: «Das ist ein Zeichen für den bevorstehenden Krieg.» Aber der Krieg ist bereits da, steht uns also etwas anderes bevor?

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Niemand wartet in Moskau auf irgendetwas. Sechs Monate voller übertriebener Hoffnung, dass Trump kommt, alle Probleme löst, Frieden bringt und alle wieder wie vor dem Februar 2022 leben können, vergingen wie ein einziger Tag. Nichts dergleichen ist geschehen, und die Russen, die ihren Wunsch nach Frieden bekundet hatten – dieser Indikator brach alle Umfragenrekorde: 64 Prozent der Befragten wollen Frieden, bei den Jugendlichen 77 Prozent, allerdings zu den russischen Bedingungen (Nichtbeteiligung der Ukraine an der Nato und Beibehaltung der «neuen Gebiete» unter russischer Kontrolle) –, kehrten zu ihrem gewohnten Leben zurück. Die Wahrnehmung der Feindseligkeiten im Hintergrund mit eingeschlossen.

Zeichen der Überforderung

Der Zermürbungskrieg geht weiter, aber um ihre Nerven zu schonen, distanzieren sich die Einwohner Russlands oder zumindest Moskaus immer mehr von den Geschehnissen an der Front. Einer meiner Bekannten gab an, dass er sich von mehreren Telegram-Kanälen, den Hauptnachrichtenquellen vieler Russen, abgemeldet habe, weil seine Betäubung durch den News- und Bilderstrom die Grenzen dessen überschritten habe, was seine Seele und sein Verstand noch ertrügen.

Darüber hinaus gibt es in den Nachrichten inzwischen einen neuen Brennpunkt, den kriegerischen Konflikt zwischen Israel und Iran. Er lenkt von den russisch-ukrainischen Problemen ab und ist Wasser auf Putins Mühlen: Seht her, alle beschiessen sich gegenseitig mit Raketen. Dabei steht Russland natürlich wie immer auf der Seite des «Guten», also Irans. Der Antisemitismus hat viele Jahre geschlummert, aber seit dem 7. Oktober ist er in aggressiver Form neu erwacht. Die Welt, wie wir sie kennen, scheint zur vertrauten sowjetischen Konfiguration zurückgekehrt: Hier sind «wir», dort ist der Westen – und dort das «israelische Militär».

Aber die Verhältnisse sind anders, und unser Land ist nicht die Sowjetunion. Die Welt hat sich von uns noch weiter entfernt als in den späten Jahren des Kommunismus. Selbst zu Sowjetzeiten gab es keinen so vollständigen Abbruch der Kontakte mit dem Westen, weder auf politischer noch auf kultureller noch auf wissenschaftlicher Ebene. Und auch nicht einen solchen Grad an Isolation: Vertreter der akademischen Elite beschweren sich bei mir, dass es ihnen verboten sei, mit Ausländern aus «unfreundlichen», sprich westlichen Ländern zu kommunizieren, und dass es praktisch unmöglich sei, zu einer Konferenz nach Europa zu reisen. Die russische Wissenschaft agiert «souverän».

Ein kleines Beispiel: Während der Sowjetzeit hatte das Institut für Weltwirtschaft und internationale Beziehungen (Imemo) Kontakte und Vereinbarungen über gemeinsame Forschungsprojekte mit Chatham House. Heute gibt es nicht nur keine solchen Projekte mehr, sondern die britische königliche Organisation selbst wurde als «unerwünscht» eingestuft, was bedeutet, dass die Zusammenarbeit mit ihr strafrechtlich geahndet wird. Die Selbstisolierung der russischen Gesellschaft wird durch Repression verstärkt.

Wo wir gerade bei Grossbritannien sind: Die britische Botschaft in Moskau hatte den Geburtstag der Königin stets für Publikum mit beträchtlichem Aufwand gefeiert. In den vergangenen Jahren wurde der Event von einer grossangelegten Kundgebung kremlfreundlicher Jugendorganisationen konterkariert, an der entweder gehirngewaschene junge «Patrioten» oder gegen Bezahlung Studenten drittklassiger Universitäten teilnahmen. Sie verfluchen Grossbritannien dafür, dass es «die Kinder des Donbass tötet», und beschuldigen Einheimische als «Verräter», die Russland zu verlassen hätten.

Es ist dies ein widerliches Spektakel, das sich aus wechselndem Anlass in unterschiedlichem Ausmass wiederholt.

Verblüffte Gesichter

Vergangenen Mai hatten bei einem öffentlich zugänglichen Gebäude einige prokommunistische Organisationen ihren Auftritt, deren Exponenten jeden, der den Raum betrat, mit der Frage ansprangen: «Warum unterstützen Sie den europäischen Faschismus?» Mein Kollege und ich betraten den Raum mit der Antwort: «Wir unterstützen euch nicht», was die Pseudokommunisten mit verblüfften Gesichtern zurückliess.

Das Problem ist, dass nach dreieinhalb Jahren beispielloser Propaganda und Umformatierung der Bildung zur Förderung des «Patriotismus» ein Teil der russischen Jugend offenbar erfolgreich der Gehirnwäsche unterzogen worden ist.

Aus irgendeinem Grund und in dem Glauben, dass es stets hilfreich sei, mit Gegnern zu reden sowie Argumente und Gegenargumente auszutauschen, habe ich mich vor der britischen Botschaft auf ein Gespräch mit jungen Leuten eingelassen, die für Putin Partei ergreifen. Ein völlig vergebliches Bemühen um Verständigung – alles zerfällt in Gebrüll und klischeehafte Kreml-«Argumente». Es ist sinnlos, hier jemanden von irgendetwas überzeugen zu wollen.

Nur jemand, auf den ein junger Mann oder eine junge Frau angewiesen ist – also ein Professor –, findet Zugang. Wie eine meiner Bekannten, eine Professorin, die für ihre analytische und unabhängige Haltung bekannt ist, sagt: «Ich kann meine Studenten immer noch formen.» Aber dazu muss man mutig sein, denn ein Student kann leicht eine Denunziation über einen zu liberalen Professor schreiben. Das ist ihr übrigens vor kurzem passiert, wobei nicht klar ist, ob es ein Student war oder jemand, der ihre öffentlichen Reden und Vorträge verfolgt.

An der jüngsten «Freak-Parade» auf dem sogenannten «Forum der Zukunft 2025», das mit grossem Tamtam unter der Schirmherrschaft des «orthodoxen Oligarchen» Konstantin Malofejew stattfand, nahmen viele junge Leute teil, unter ihnen auch aus Europa und den USA. Alle waren sie da – von Elon Musks Vater bis zum Vater von Assange, von Vertretern der angelsächsischen extremen Rechten bis zum Obskurantisten Alexander Dugin und zum Aussenminister Sergei Lawrow sowie zu seiner Sprecherin Maria Sacharowa, die für ihre schrille Sprache des Hasses bekannt ist.

Die Grundsatzrede versprach Russland eine technokratische Zukunft, Familien mit sieben Kindern, die in schönen Eigenheimen wohnen. Dabei entpuppte sich der «russische Traum» als eine Reinkarnation des «amerikanischen Traums» der fünfziger Jahre, wozu indes der russische Messianismus und die Beschwörung der russischen «traditionellen Werte» kamen.

Das Publikum des Forums war sehr jung. Vielleicht lag dies am freien Eintritt und am sehr westlich geprägten Stil der Konferenz – so etwas ist für Novizen immer interessant. Und was auf den Podien gesagt wird, wird von den jungen Leuten ernst genommen. Dabei werden ganz erstaunliche Geschichten erzählt, die bis vor kurzem noch Gegenstand von Artikeln in nationalistisch-imperialistischen Randmedien waren, doch ist dies alles jetzt intellektueller Mainstream. Da jedoch alle am Rednerpult gegebenen Versprechen – einschliesslich des Flugs zum Mars – bis auf weiteres unerfüllbar sind, ist die Ernüchterung programmiert.

Grenzenlose Anpassungsfähigkeit

Im Moment ist keine Entspannung in Sicht. Die Inflation hält sich stabil bei zehn Prozent pro Monat, was sehr beachtlich und sehr schmerzhaft ist. Aber wirtschaftliche Fragen werden kaum diskutiert – schliesslich liefert die Marktwirtschaft nach wie vor zuverlässig Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs.

Die Anpassungsfähigkeit der russischen Bevölkerung scheint grenzenlos. Die Einkommen der Mittelschicht sind relativ hoch: Womöglich handelt es sich um einen neuen Mittelstand, der sich aus den Nutzniessern des Krieges zusammensetzt – von den Beschäftigten der Rüstungsindustrie bis hin zu den Familien von Soldaten, die umfangreiche Vergütungen vom Staat erhalten. Aber auch die russische Tourismusindustrie erlebt einen Aufschwung: Die Preise auch für Inlandferien sind exorbitant hoch, und dennoch sind alle beliebten Reiseziele – von Kaliningrad im Westen bis Altai im Osten – überbucht.

In Moskau, wo es nach Linden duftet, sind keine Spuren des Krieges zu sehen. Abgesehen von den «patriotischen» Symbolen auf den Strassen und den heroischen Porträts von Militärangehörigen, denen niemand mehr Beachtung schenkt, wie einem vergilbten Gemälde zu Hause an der Wand. Die Restaurants sind mit gut gekleideten, betuchten Menschen gefüllt und ganze Viertel im Stadtzentrum voll von modern gestylten Geschäften mit sündhaft teuren Angeboten der Luxusindustrie.

Taxis sind aufgrund von Regulierungswahn und Inflation teurer geworden, und die Autos, die in Moskau herumkurven, sind meist chinesisch. Der Kauf eines Wagens ist für Normalbürger unerschwinglich geworden. Aber es gibt viele ungewöhnlich wohlhabende Menschen in Moskau, in der Stadt sind viele teure europäische – speziell europäische – Marken zu sehen. Für diese Reichen kommen chinesische Autos nicht infrage.

Probleme gibt es im Verkehr nur bei der Navigation – sie funktioniert sehr schlecht, weil die Stadt in ständiger Erwartung von Drohnenangriffen lebt. Aber auf diese Gefahr achtet kaum jemand – die Menschen haben sich schnell an die Bedrohungslage gewöhnt.

Die Wirtschaftskrise ist in den Hintergrund getreten. Sie spiegelt sich in Statistiken wider, die zwar halb verschlossen sind, aber die Stagnation ganzer Branchen anzeigen. Selbst Beamte, wie der Wirtschaftsminister, sprechen von einem Gleichgewicht am Rande der Rezession, während der Finanzminister berichtet, dass der Haushalt «stürmisch» sei. Im Alltag der Hauptstadt spiegelt sich dies jedoch nicht merklich wider.

Egal, wie isoliert Russland ist, jeder virale Trend findet seinen Weg hierher. An Kiosken wird nun en masse Labubu-Spielzeug feilgeboten, handgrosse Fantasy-Plüschtier-Figuren aus China. Vielleicht fehlt es den Leuten an positiven Emotionen, so dass sie sich beeilen, Labubus zu kaufen und sie an ihre Taschen zu hängen. Die Marktaufsichtsbehörden versuchten vergeblich, die Dinger als «ausländischen» Einfluss zu untersagen. Der Moskauer Sommer steht ganz im Zeichen der kindlichen Labubus. Die Russen unterscheiden sich nicht wesentlich von anderen Völkern. Abgesehen vielleicht von ihrer unglaublichen Duldsamkeit sowie ihrem archaischen Führer, den im 21. Jahrhundert vorzufinden überraschend ist.

Andrei Kolesnikow ist Journalist und Buchautor. Er lebt in Moskau, ist Kolumnist von «The New Times» und schreibt für die Online-Zeitung «Nowaja Gaseta». – Aus dem Englischen von A. Bn.

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