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Startseite » «Ich hasse dich, aber ich hasse dich auf meinen Knien»: Wie jüdische Künstler auf den Antisemitismus Wagners reagierten
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«Ich hasse dich, aber ich hasse dich auf meinen Knien»: Wie jüdische Künstler auf den Antisemitismus Wagners reagierten

MitarbeiterVon MitarbeiterJuli 12, 2025
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In seiner Villa in Tribschen verfasste Wagner die TEine Ausstellung in Luzern zeigt, dass die Verehrung für den grossen Komponisten zum Teil kaum nachliess»Eine Ausstellung in Richard Wagners ehemaliger Villa in Tribschen erkundet jüdische Perspektiven auf den Antisemitismus des grossen Komponisten. Das Spektrum reicht von vehementer Ablehnung bis zu trotziger Verehrung.

Im Rücken der zerklüftete Gipfel des Pilatus, vorne das Ufer des sanft plätschernden Vierwaldstättersees – in diesem Idyll lebte Richard Wagner sechs Jahre lang im Landhaus Tribschen, unweit von Luzern. Hier komponierte er Teile seines gewaltigen Opernzyklus «Der Ring des Nibelungen» und anlässlich der Geburt seines Sohnes das zauberhafte «Siegfried-Idyll». In Tribschen empfing er Nietzsche und Ludwig II. von Bayern. Hier entstand 1869 aber auch die nochmals verschärfte und erstmals nicht unter Pseudonym veröffentlichte Neuausgabe seines antisemitischen Pamphlets «Das Judentum in der Musik».

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In ihm sprach Wagner den Juden jegliche künstlerische Kreativität ab, diffamierte sie und schwadronierte von der Auflösung oder gar Auslöschung des Judentums. Für das Wagner-Museum in der Villa Tribschen ist das Entstehen des Textes an diesem Ort eine Verpflichtung, sich mit Wagners Antisemitismus verstärkt zu befassen. Und weil die wissenschaftliche Forschung zu dem Thema längst uferlos ist, hat man für eine neue Schau die Blickrichtung gewechselt: Die sehenswerte Ausstellung «Tabu Wagner? Jüdische Perspektiven» erkundet den Blick von Juden auf Wagner und sein Werk. Sie wird noch bis November gezeigt.

Verehrung und Ablehnung

Bemerkenswert viele Wagner-Verehrer waren und sind jüdischer Abstammung. Entsprechend zwiegespalten waren bereits zu Wagners Lebzeiten die Reaktionen auf die Veröffentlichung von «Das Judentum in der Musik» und den darin offen zur Schau getragenen Antisemitismus. Die Ausstellung zeigt, dass beispielsweise viele jüdische Musikerinnen und Musiker sich dessen ungeachtet für seine Kunst interessierten und auch engagierten. Wagner seinerseits hatte offenbar keinerlei Probleme damit, jüdische Künstlerinnen und Künstler für die Aufführungen seiner Opern in Anspruch zu nehmen.

Der Bayreuther Uraufführungsdirigent des «Parsifal», Hermann Levi, ging in seiner Wagner-Verehrung sogar so weit, dessen Antisemitismus vor Kritikern in Schutz zu nehmen. Wagner sei der beste und edelste Mensch, schrieb er einem Freund. «Dass ihn die Mitwelt missversteht und verleumdet, ist natürlich. Auch sein Kampf gegen das, was er ‹Judentum in der Musik› nennt, entspringt den edelsten Motiven, und dass er keinen kleinlichen Judenhass hegt, beweist sein Verhalten zu mir und zu Joseph Rubinstein.» In unserer Zeit hat beispielsweise Daniel Barenboim, der viel und oft Wagner dirigierte, stets zwischen den Opern und den Schriften Wagners unterschieden. Eine generelle Distanzierung von Wagner war für ihn kein Thema.

Anders der Tenor Heinrich Sontheim, der zu Lebzeiten Wagners sehr erfolgreich an vielen grossen Bühnen gesungen hat. Sontheim ist nur in einer Wagner-Oper aufgetreten, in der Titelpartie des «Tannhäuser»; danach hat er es strikt abgelehnt, Wagner zu interpretieren, ausdrücklich wegen dessen Antisemitismus. Gustav Mahler hingegen verehrte Wagners Musik über die Massen, was hörbare Spuren im Werk des grossen Sinfonikers hinterlassen hat, und Mahler brachte dessen Opern als Direktor der Wiener Hofoper zu stilprägenden Aufführungen.

Fatal wurde die Wagner-Verehrung für den von Hermann Levi erwähnten Joseph Rubinstein. Obwohl Rubinstein als Hauspianist in Bayreuth auch bei Wagner selbst in hohem Ansehen stand, konnte er dessen Judenverachtung nicht verwinden. 1884 setzte er seinem Leben ein Ende.

Wagner zur Entspannung

Die Luzerner Ausstellung dokumentiert anhand von insgesamt dreissig Personen jüdischer Abstammung ein breites Spektrum zwischen Ablehnung und Verehrung mit zahllosen individuellen Zwischenstufen, und das vom 19. Jahrhundert an bis heute. Alle Beispiele werden in der Dokumentation mit Bild- und Texttafeln, biografischen Notizen sowie zeit- und kunstgeschichtlichen Einbettungen aufbereitet, Audio- und Videoeinspielungen ergänzen die Objekte.

Beinahe bizarr mutet die Wagner-Begeisterung Theodor Herzls an. Der Begründer des politischen Zionismus schrieb 1895 an seiner visionären Schrift «Der Judenstaat». Zur Entspannung ging er dagegen abends gern in Aufführungen von Wagner-Opern. Herzl erinnerte sich: «Ich arbeitete täglich (. . .), bis ich ganz erschöpft war; meine einzige Erholung am Abend bestand darin, dass ich Wagnerscher Musik zuhörte, besonders dem ‹Tannhäuser›. Nur an den Abenden, wo keine Oper aufgeführt wurde, fühlte ich Zweifel an der Richtigkeit meiner Gedanken.»

Aufschlussreich ist auch ein bislang unveröffentlichtes Filmporträt über Leonard Bernstein, der Mitte der 1980er Jahre in Wien Wagners «Ring» dirigierte. Die Ausstellung zeigt dieses sonst nicht öffentlich zugängliche Video. Nach einer Probe zur «Walküre» sieht man Bernstein, Zigarette rauchend, vor Sigmund Freuds Wohnhaus in der Wiener Berggasse stehen und darüber sinnieren, dass er mit seinem «Wagner-Problem» am liebsten zu Freud auf die Couch gehen würde. Bernstein: «Es gibt Augenblicke, in denen ich wütend die Partitur zuklappen möchte und mich sagen höre: Richard Wagner, ich hasse dich, aber ich hasse dich auf meinen Knien.»

Eine auf andere Weise überraschende Haltung ist von Albert Einstein überliefert, der ein passionierter Geiger war. Er lehnte Wagner rundweg ab, aber nicht aus weltanschaulichen, sondern aus musikalischen Gründen. Wagners Antisemitismus scheint ihn dagegen nicht weiter tangiert zu haben. Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft derart weit verbreitet, dass viele Juden kaum anders konnten, als ihn zu ignorieren, wollten sie weiter in dem Land leben. Darauf weist etwa Daniel Barenboim in einem Interview hin, ohne Wagners Positionen deshalb verharmlosen zu wollen.

Zwischen Tabu und Dialog

Auch wenn die Ausstellung lediglich vier Räume im ersten Stock der Wagner-Villa in Tribschen umfasst, wird die Bandbreite der durch und durch widersprüchlichen jüdischen Wagner-Rezeption vorgestellt. Im Erdgeschoss ist weiterhin die vor zwei Jahren aufwendig neu gestaltete Dauerausstellung über Wagners Zeit in Luzern zu sehen.

Ein besonderer Erfolg für die Ausstellungsmacherin Franziska Gallusser war, wie sie erzählt, bei der Eröffnung der Besuch einer Gruppe Schweizer Juden. «Wir haben gespürt, dass es für viele in der Gruppe eine Überwindung war, hierherzukommen. Sie haben im Gespräch auch gesagt, Wagner sei bei ihnen seit Jahrzehnten eigentlich ein Tabu. Sie hätten in ihrer Gemeinde diskutiert, ob sie kommen wollten oder nicht, und dann entschieden: Ja, sie wollten den Dialog.»

«Tabu Wagner? Jüdische Perspektiven»: Sonderausstellung im Richard-Wagner-Museum Luzern, bis November 2025.

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