Im Oktober umarmte Joe Biden den israelischen Ministerpräsidenten noch. Fünf Monate später hat Benjamin Netanyahu das amerikanische Vertrauen verloren – und die Beziehung zwischen den beiden Staaten einen Tiefpunkt erreicht.
«NZZ Akzent»: Israel und die USA in der Beziehungskrise
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In dieser Podcast-Episode:
Am letzten Samstag sitzt Joe Biden im Fernsehstudio des Senders MSNBC. Der Moderator befragt ihn zu seiner Beziehung mit Benjamin Netanyahu, woraufhin Biden antwortet: «Er schadet Israel mehr, als dass er ihm hilft.» Er fordert, dass Netanyahu den vielen unschuldigen Opfern unter der Zivilbevölkerung im Gazastreifen mehr Beachtung schenken solle. Die Art der Kriegsführung widerspreche den israelischen Werten. Und Biden fügt an: «Ich denke, es ist ein grosser Fehler.» Das sind ungewohnt scharfe Worte eines amerikanischen Präsidenten gegenüber Israel.
«Die USA und Israel entfremden sich zunehmend voneinander», sagt der Israel-Korrespondent Rewert Hoffer in der neuen Folge von «NZZ Akzent». Denn die USA, die eigentlich immer an Israels Seite stehen, sind sichtlich unzufrieden mit dem Kriegsverlauf in Gaza.
Der Konflikt dürfte sich noch zuspitzen, weil die USA auf eine Zweistaatenlösung pochen und einen Plan für die Zukunft Gazas fordern. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte bisher nur schwammige Pläne vorgelegt. Und trotzdem: «Ein kompletter Bruch zwischen Israel und den USA ist schwer vorstellbar, dafür steht zu viel auf dem Spiel.»
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