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Ist ein Kleid ausgemistet, muss es auch entsorgt werden – wohin mit unseren Altkleidern?

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 19, 2025
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Aussortierte Kleider können nicht rezykliert, aber wiederverwertet werden. Letztlich ist die Endstation für alle Textilien aber dieselbe: der Brennofen. Wie bleibt ein Kleidungsstück lange nutzbar?

Der Frühling bringt Licht in die Wohnung, auch in die dunklen, vollgestopften Ecken. Das weckt die Lust zu putzen und auszumisten, etwa im Kleiderschrank. Endlich die dicken Pullover wegpacken – und ein paar Fehlkäufe und Überbleibsel vergangener Jahre mit dazu.

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Ausmisten erleichtert. Vorerst. Denn wenn ungeliebte Blusen oder Jeans weichen, tauchen versteckte Lieblingsteile wieder auf. Weniger Kleider ordnen sich leichter und lassen sich besser überblicken. Und vielleicht schliessen sich die Türen des Kleiderschranks plötzlich wieder ganz leicht.

Doch ausserhalb des Kleiderschranks ergibt sich ein Dilemma: Da liegen nun die aussortierten Kleider und darin verpackt die unbefriedigende Frage: wohin damit? Was gilt es beim Entsorgen zu beachten?

Tina Tomovic forscht an der Hochschule Luzern zur zirkulären Verwertung von Alttextilien. Sie untersucht, wie der Herstellungsprozess von Kleidern vom Design bis zur Entsorgung möglichst nachhaltig gestaltet werden kann.

Sie sagt: «Wenn sich die aussortierten Kleider türmen, ist in Bezug auf Nachhaltigkeit eigentlich schon sehr viel falsch gelaufen.» Dann habe man mehr gekauft, als man eigentlich benötige. Der Konsument könne nur noch dafür sorgen, dass die Kleidung möglichst lange im Gebrauch bleibe, sagt Tomovic. Denn unerwünschten und überflüssigen Kleidern droht letztlich das gleiche Schicksal: der Brennofen.

Recycling von Textilien ist noch zu aufwendig

Das Problem mit Textilien: Anders als bei anderen Verbrauchsgegenständen wie Kunststoffverpackungen und Aluminiumdosen ist das Recycling, also die Wiederverwertung ausgedienter Ware zur Herstellung eines gleichwertigen Produkts, aufwendig und teuer. Aus gewissen Textilien lassen sich zwar Lappen oder Dämmstoffe machen. Dass aus einem T-Shirt wieder ein neues T-Shirt wird, geschieht aber nur selten.

Das habe auch mit der Komplexität von Kleidungsstücken zu tun, erklärt Tomovic. Anders als PET-Flaschen oder Aludosen bestehen sie aus vielen Materialien und Einzelteilen wie Knöpfen, Etiketten oder Reissverschlüssen. Allein der Stoff setzt sich meist aus mehreren verschiedenen Faserarten zusammen.

Bisher haben sich nur einzelne Firmen weltweit auf die Rezyklierung von Textilien spezialisiert; sie konzentrieren sich meist auf die Wiederverwertung bestimmter Faserarten wie Wolle oder Baumwolle. Nur die wenigsten Produzenten können oder wollen sich den Einsatz von Recyclingfasern und die Entwicklung von Recyclinganlagen leisten. Während sich die weltweite Textilfaserproduktion zwischen 2000 und 2020 auf 109 Millionen Tonnen pro Jahr fast verdoppelt hat, konnten sich Kleider aus Recyclingfasern bisher nicht durchsetzen: Ihr Anteil stagniert bei weniger als 1 Prozent.

Tell-Tex: «Unsere Container sollten eigentlich die letzte Option sein»

Viele gebrauchte Textilien, auch Bettwäsche oder Lappen, werden heute direkt in den Müll geworfen – in der Schweiz sind es etwa vier Kilogramm pro Person. Noch beliebter sind einzig die Sammelcontainer. Sie schlucken rasch und kommentarlos, egal was eingeworfen wird, und werben damit, die Kleider «sinnvoll» zu verwerten.

Die Menge, die jährlich in solchen Containern gesammelt wird, ist beachtlich: In der Schweiz sind es 60 000 Tonnen an Kleidern, Heimtextilien und Schuhen – das sind rund 7 Kilogramm pro Kopf und Jahr. In Deutschland sind es insgesamt sogar 1 Million Tonnen.

Doch eine möglichst nachhaltige Lösung für die Altkleider können die Sammelfirmen nicht bieten. Sascha Sardella, der Betriebsleiter von Tell-Tex, der zweitgrössten Textilsammelfirma der Schweiz, sagt: «Unsere Container sollten eigentlich die letzte Option sein.»

Die Firmen sind auf Kleider spezialisiert, die sie weiterverkaufen können. Damit verdienen sie ihr Geld und finanzieren ihren logistischen Aufwand sowie die Abgaben an die Gemeinden. Nur intakte, saubere Kleider seien gewünscht, heisst es daher auf den Websites von Texaid oder Tell-Tex. Martin Böschen, der CEO des grössten Schweizer Abnehmers, Texaid, präzisiert: Es seien Kleider erwünscht, die noch «tragfähig» seien, kleinere Löcher seien kein Problem. «Für verschmutzte Kleider hingegen haben wir keinen Verwendungszweck», erklärt er.

Natürlich entsprechen nicht alle Kleider in den Containern den Ansprüchen. Ihr Schicksal entscheidet sich meist im Ausland. Dort stehen die Sortierwerke, in denen Arbeiter Stück für Stück begutachten und entscheiden, ob es für den Weiterverkauf taugt. Texaid und Tell-Tex geben an, dass sie rund 65 Prozent der Ware direkt weiterverkaufen würden.

Nur die beste Ware findet den Weg zurück in die Schweiz oder ins Umland, der Rest wird im Ausland weiterverkauft und gen Osten und Süden transportiert. Sobald die Ware an einen Abnehmer gelangt sei, werde es intransparent, sagt Tina Tomovic von der Hochschule Luzern. Was mit der Ware danach geschehe, sei schwer nachvollziehbar. «Das Problem und die Verantwortung werden ins Ausland verschoben», sagt Tomovic.

Die Textilien, die sich nicht weiterverkaufen lassen, gelangen ins Downcycling. Das heisst, das Material wird – wenn möglich – zu einem minderwertigen Material weiterverarbeitet. Etwa 30 Prozent der Textilien werden zu Lappen, Dämm- oder Polstermaterial. Um die 10 Prozent werden verbrannt. Sie dienen als Energiequelle, etwa in der Zement- oder der Betonproduktion.

Secondhand-Kleider werden zunehmend zur Belastung

Laut Sascha Sardella von Tell-Tex rentiert sich das aktuelle System nicht mehr. Theoretisch wäre es momentan günstiger, alle entsorgten Kleider zu verbrennen, sagt er. Der Grund: Durch Fast Fashion hat der Wert von Kleidung stark abgenommen. Während die Quantität steigt, sinkt die Qualität. Damit verkürzt sich die Lebensdauer der Kleider – und auch der Handel mit Secondhand-Ware wird immer mehr zur Belastung. «Das aktuelle System ist ökologisch und ökonomisch nicht mehr tragbar», sagt auch Tina Tomovic. In der Branche wird darum vermehrt über die Einführung einer Entsorgungsgebühr diskutiert.

Die Textilbranche bemüht sich verstärkt darum, eine Kreislaufwirtschaft aufzubauen. Schon beim Design soll berücksichtigt werden, wie ein Kleidungsstück später möglichst ressourcenschonend wiederverwertet werden kann. Die EU hat 2024 eine Strategie für nachhaltige und kreislauffähige Textilien lanciert. Seit 2025 müssen alle Mitgliedstaaten Kleider separat sammeln, und zwar aufgeteilt danach, wie rezyklierbar diese sind.

In der Schweiz gibt es ähnliche Pläne: 2024 haben sich Branchenvertreter zum Verein Fabric Loop zusammengeschlossen, um die Verwertung gebrauchter Textilien im Inland zu fördern. Der Prozess wird Jahre dauern, da marktfähige Technologien fehlen. Eine automatisierte Sortieranlage wird derzeit in der Ostschweiz geplant.

Die nachhaltigsten Lösungen liegen im engsten Umfeld

Was bedeutet das alles für den Konsumenten? Sobald die Kleider einmal im Kleiderschrank hingen, sei es auch die Verantwortung des Käufers, diese möglichst lange im Kreislauf zu behalten, sagt Tina Tomovic von der Hochschule Luzern. Mit jedem zusätzlichen Jahr, in dem ein Pullover in seinem originalen Zustand erhalten bleibe, könnten drastisch Emissionen eingespart werden. Das heisst: Kleider sollten sorgfältig behandelt, schonend gewaschen und falls nötig ausgebessert werden. Das gilt auch für Bettlaken oder Geschirrtücher.

Wenn man einer Hose überdrüssig werde, sollte man sie nicht in einer Kiste im Keller lagern. Stinkende Kleider seien neben schmutzigen das grösste Übel auf dem Secondhand-Markt, sagt Tomovic. «Sie lassen sich nicht verkaufen. Lagen die Kleider ein Jahr im feuchten Keller, bekommt man den muffigen Geruch nicht mehr heraus.»

Falls ein Pullover doch ungetragen in der Ecke des Kleiderschranks liegenbleibt, lohnt es sich, im nächsten Umfeld nach einem Abnehmer oder einer Abnehmerin zu suchen, auf dem Flohmarkt, bei einem Kleidertausch oder im lokalen Secondhandshop. Ist ein Kleidungsstück verschlissen oder verrissen, haben vielleicht Werkstätten oder Schulen Interesse, die Stoffe für Bastelarbeiten zu verwenden. Auch Upcycling ist eine Option, also Kleider umzunähen oder zu färben.

Aber Obacht: Sind die Kleider erfolgreich entsorgt, steigt der Drang, sich für die Arbeit zu belohnen. Eine neue Herausforderung entsteht: die Lücken im Kleiderschrank auszuhalten. Sonst droht der sogenannte «Rebound-Effekt». Die Schweizerinnen und Schweizer werfen zwar jedes Jahr durchschnittlich zehn Kilogramm Textilien in Sammelcontainer oder in den Müll. Sie kaufen aber auch doppelt so viel wieder ein. Die nachhaltigste Entscheidung trifft der Konsument daher im Laden. Wenn er bewusst einkauft, oder besser: wenn er gleich darauf verzichtet.

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