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Startseite » «Jedes Mal, wenn ich nach oben schaue, staubt es» – das Lötschental wartet, bis der Berg kommt
Schweiz

«Jedes Mal, wenn ich nach oben schaue, staubt es» – das Lötschental wartet, bis der Berg kommt

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 19, 2025
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Weil bis zu 5 Millionen Kubikmeter Gestein und Eis jederzeit hinunter stürzen könnten, wurde am Montag ein ganzes Dorf evakuiert. Nun hoffen die Bewohner, dass die Spannung nachlässt. Im Berg, aber auch im Tal.

Dass die Lage ernst ist, haben die Bewohner von Blatten im Walliser Lötschental schnell verstanden. Innerhalb von einer knappen Stunde mussten sie am Montagvormittag das Nötigste packen und gemeinsam mit dem Gemeinderat ihr Dorf verlassen. Doch was die Gefahr oben am Berg tatsächlich bedeutet, für ihren Besitz, ihre Häuser, das ganze Dorf, können die Bewohner erst zu begreifen versuchen. Es ist belastender als die Evakuation.

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Dabei hat alles – zumindest für das Lötschental – ganz banal angefangen. Am frühen Mittwochabend ereignete sich südlich von Blatten ein Murgang. Das Gestein hatte sich an der Ostflanke des 3341 Meter hohen Kleinen Nesthorns gelöst und war über einen Gletscher darunter ins Tal gerutscht. Da dachten die meisten noch, es sei ein Murgang, wie es sie im Hochtal regelmässig gibt. Doch schon bald stellten Experten der kantonalen Dienststelle für Naturgefahren fest, dass nicht bloss ein Hang, sondern die ganze Bergflanke in Bewegung geraten war. Erst rutschte der Berg einige Zentimeter pro Tag. Am Samstagabend wurde deshalb bereits ein Drittel des Dorfes evakuiert. Am Montag hat sich die Rutschung aber weiter beschleunigt. Der Berg rutscht jetzt 30 Meter pro Tag.

Laut Führungsstab haben sich im Verlauf des Tages bereits weitere 100 000 Kubikmeter Gestein vom Berg gelöst. Sie liegen nun auf dem Birchgletscher. Der Führungsstab rechnet jederzeit mit weiteren Abbrüchen. In einem optimistischen Szenario stürzen laut einem Ingenieur des Kantons 2 Millionen Kubikmeter Material ins Tal. Schlimmstenfalls sind es 5 Millionen.

Nun wartet das ganze Tal, dass sich die Spannung löst. Und es hofft, dass sie es «fortlaufend, ein bisschen» – und nicht in einem einzigen Knall – tut.

Das Tal hilft sich selbst

Das Lötschental ist ein Walliser Hochtal an der Grenze zum Kanton Bern. Knapp 1500 Personen leben in vier Dörfern. Die Gemeinde Blatten liegt zuhinterst im Tal und hat rund 300 Einwohner. Das Tal ist geprägt von Traditionen und einem lebendigen Brauchtum. Während der Fasnacht ziehen die «Tschäggättä», gefürchige Gestalten mit geschnitzten Holzmasken und Fellen, durch die Dörfer und erschrecken Einheimische und Touristen.

Jetzt, im Frühling, bereiten sich die Musikgesellschaften in allen vier Dörfern normalerweise auf ihre Jahreskonzerte und die darauf folgenden Musikfeste vor. Die Konzerte finden nie gleichzeitig statt, so dass jeder Talbewohner die Möglichkeit hat, alle vier Vereine zu hören und eine erste Prognose für die Wettkämpfe abzugeben. Das ganze Tal stachelt sich gegenseitig an. Jedes Dorf will bei den Wettbewerben am Oberwalliser Musikfest am besten abschliessen.

Doch gegen aussen, gegen den Rest des Wallis, stehen sie alle zusammen. Vielleicht, weil die Leute in den übrigen Walliser Tälern oft abfällig vom «Kanton Lötschen» sprechen. Wahrscheinlicher, weil sie wissen, dass sie in einem dünn besiedelten Hochtal aufeinander angewiesen sind.

Der Zusammenhalt unter den Dörfern und seinen Bewohnern zeigt sich auch in diesen Tagen. In Ferden, der ersten Gemeinde im Tal, lädt am frühen Nachmittag eine Frau Kleider und Kisten aus einem Kleinwagen aus. Sie trägt sie ins Gebäude hinter sich, ihre provisorische Unterkunft.

Bereits wenige Stunden nachdem der Gemeindepräsident von Blatten als Letzter das Dorf verlassen hatte, haben alle Bewohnerinnen und Bewohner eine Bleibe gefunden. Viele wohnen nun in Ferienwohnungen, die ihnen Freunde zur Verfügung stellen und die in der Nebensaison leer stehen. Etliche sind aber auch bei Verwandten in den Nachbardörfern untergekommen. In Wiler, Kippel oder Ferden.

Eine neue Realität

Am frühen Montagnachmittag sind überall im Tal Feuerwehrleute, Zivilschützer und Polizisten unterwegs. Sie sperren die Zufahrtswege, richten Lagerräume für Krisensitzungen ein und bereiten das Tal auf den Andrang der Medien vor. In Wiler, dem grössten Dorf im Tal, hat der Führungsstab in der Turnhalle einen Stützpunkt eingerichtet. Am Wochenende und am Montagmorgen war die Turnhalle von Wiler die erste Anlaufstelle für die Evakuierten. Jetzt spähen Schulkinder hinein, doch die Halle ist praktisch leer.

Matthias Ebener, der Mediensprecher des Führungsstabes, steht auf dem Vorplatz und analysiert die Lage in Fachbegriffen. Er spricht von «Reko-Flügen», die die Experten mit Helikoptern regelmässig durchführen, von GPS-Geräten am Berg und den neusten Daten, die sie liefern. Und als würden diese Messungen und Begrifflichkeiten nicht ausreichen, um die Situation zu beschreiben, sagt er dann: «Jedes Mal, wenn ich nach oben zum Nesthorn schaue, staubt es.»

Überall im Tal tun Leute an diesem Nachmittag dasselbe. Sie lesen auf ihren Handys die neusten Informationen des Führungsstabes, tauschen sich auf der Strasse aus und schauen dann wieder hoch zum Berg. Immer dann, wenn wieder ein Helikopter vorbeifliegt oder sie das Geräusch von hinunter rollenden Felsbrocken hören. Einige reagieren nervös auf dieses Knallen und hoffen, dass sie sich daran nicht gewöhnen müssen.

In der Turnhalle von Ferden informiert der Führungsstab am frühen Abend die Medien über die aktuelle Lage. Matthias Bellwald, Gemeindepräsident von Blatten und pensionierter Berufsoffizier in der Schweizer Armee, spricht als erster. Er erklärt erst in kurzen Sätzen, wie die vergangenen Tage abliefen und wie «ordentlich» die Evakuation ablief. Es klingt wie der Rapport nach einer erfolgreichen Übung. Später gibt er nacheinander mehrere Einzelinterviews. Zwischendurch dreht er sich um und nimmt einen grossen Schluck Wasser aus einem Plastikbecher. Es ist der Ernstfall, auf den er sich sein ganzes Berufsleben vorbereitet hat.

Inzwischen sagen die Experten des Kantons: «Wir sprechen hier nicht mehr von einem Fels-, sondern von einem Bergsturz.» Deshalb hat sich der Führungsstab für die Nacht vorbereitet. Im Tal stehen grosse Bagger und Camions bereit. Falls der Bergsturz die Lonza, die durch das Tal fliesst, aufstauen sollte, greifen sie ein.

Für den Moment bleibt dem Führungsstab nur zu warten. Doch die nächste Pressekonferenz hat er bereits angesetzt. Sie ist am Dienstagmorgen geplant.

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