Zwischen Israel und Jordanien besteht eigentlich ein Friedensvertrag. Doch die Bevölkerung stellt sich klar hinter die Palästinenser. Das bringt die Regierung und das Königshaus in Bedrängnis.
«NZZ Akzent»: Gazakrieg: Jordanien in der Zwickmühle
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In dieser Podcast-Episode:
Die jordanischen Soldaten sind stolz, wenigstens etwas tun zu können: Regelmässig werfen sie mit dem Flugzeug Hilfsgüter über dem Gazastreifen ab. Doch sie wünschten, sie könnten noch viel mehr machen. Das ist nicht so einfach, denn Jordanien steckt in einer komplizierten Situation. Das Land ist eingeklemmt zwischen Israel im Westen und dem Irak im Osten, dahinter liegt gleich Iran.
Mit Israel pflegt Jordanien diplomatische Beziehungen. Das Land ist angewiesen auf israelische Wasserlieferungen und auf die Unterstützung der USA. Auch deshalb fing Jordanien die Drohnen ab, mit denen Iran Mitte April Israel attackiert hatte. «Gleichzeitig war es eine Botschaft an Iran, dass Jordanien sich auch von Iran nicht alles gefallen lässt», sagt der Nahost-Korrespondent Rewert Hoffer in der neuen Folge von «NZZ Akzent».
Der Gazakrieg erschwert den Balanceakt Jordaniens noch zusätzlich. Denn die jordanische Bevölkerung stellt sich ganz klar auf die Seite der Palästinenser. «An vielen Demonstrationen waren sogar Pro-Hamas-Slogans zu hören», erzählt Rewert Hoffer. Das stellt für die gemässigte Regierung und das Königshaus eine Bedrohung dar.
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