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Startseite » Kann man in Berlin noch ein jüdisches Filmfestival veranstalten? «Es ist ein bisschen Trotz dabei», erklärt der künstlerische Leiter. «Wir sagen: Jetzt erst recht»
Feuilleton

Kann man in Berlin noch ein jüdisches Filmfestival veranstalten? «Es ist ein bisschen Trotz dabei», erklärt der künstlerische Leiter. «Wir sagen: Jetzt erst recht»

MitarbeiterVon MitarbeiterJuni 15, 2024
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Beim Jüdischen Filmfestival Berlin-Brandenburg lässt man sich vom antiisraelischen Klima nicht beirren. Das Leitungsduo Lea Wohl von Haselberg und Bernd Buder spricht im Interview auch über einen schockierenden Film zum Hamas-Massaker vom 7. Oktober.

Veranstalten Sie eigentlich das erste jüdische Filmfestival im deutschsprachigen Raum seit dem 7. Oktober?

Bernd Buder: Ja, aber im deutschsprachigen Raum sind wir tatsächlich auch das einzige jüdische Filmfestival.

Was ist mit dem Yesh in Zürich, das dieses Jahr ungewöhnlich spät, im November erst, stattfindet?

Buder: Yesh bezeichnet sich selber als «Filmtage». Ein Festival beinhaltet Wettbewerbe, eine gewisse Grösse bei der Anzahl an Filmen und nationale und internationale Premieren.

Jüngst wurden einige jüdische Veranstaltungen abgesagt oder verschoben wegen Israelhass und Antisemitismus. Stand Ihr Festival auf der Kippe?

Buder: Nein, nie.

Gab es Überlegungen, den Anlass zu verschieben?

Buder: Auch nicht, nein. Das Festival scheint uns jetzt umso wichtiger, mit seinen Themen und der Vielfalt von Jüdischsein, die es zeigt.

Aber mutig ist es.

Buder: Ich empfinde es nicht als mutig. Es ist vielleicht ein bisschen Trotz mit dabei. Wir sagen: Jetzt erst recht.

Eines der Kinos befindet sich im migrantischen Kreuzberg, wo es regelmässig propalästinensische Proteste gibt. Haben Sie keine Sicherheitsbedenken?

Buder: Die unterstellte Korrelation zwischen Migranten und Antisemitismus müssten wir länger diskutieren. Die Frage ist auch, wie «migrantisch» der Szenebezirk Kreuzberg heute eigentlich noch ist und welche Migranten Sie mit Migranten überhaupt meinen. In diesem Zusammenhang möchte ich betonen, dass wir ein jüdisches Filmfestival sind, aber kein antimuslimisches.

Lea Wohl von Haselberg: Natürlich machen wir uns Gedanken zur Sicherheit. Indem wir aber ohnehin als positioniert wahrgenommen werden, bieten wir vielleicht weniger Angriffsfläche als andere Veranstaltungen. Warten wir einmal ab.

Von den Behörden bekommen Sie nicht gesagt: «Dieses Festival ist jetzt aber keine so gute Idee?»

Buder: Nein. Das wäre, wie wenn die Polizei raten würde, nicht mit einer Kippa durch Neukölln zu gehen: So einen Vorfall gab es ja vor einigen Jahren, aber das darf nicht sein. Dieses jüdische Filmfestival gehört in die Festivallandschaft, es beschäftigt sich mit jüdischen Themen und zeigt Perspektiven auf, die an anderen Festivals übersehen werden.

Israelische Perspektiven meinen Sie?

Buder: Ja, auch israelische Perspektiven. Die gehören bei uns natürlich dazu, in all ihren Ambivalenzen.

Wohl von Haselberg: Andererseits sind wir das jüdische Filmfestival und nicht das israelische Filmfestival. Natürlich sind wir mit der israelischen Filmszene in einer besonderen Weise verbunden. Aber verpflichtet sind wir in erster Linie der jüdischen Diaspora. Gerade in den gegenwärtigen sehr erhitzten Debatten muss man auch hinsehen und sagen: Wir sind das jüdische Filmfestival, und die jüdische Diaspora hat ein Recht auf ihre Perspektiven, sowohl in einer möglichen Nähe zu Israel als auch in ihrer Eigenständigkeit und Vielfalt.

Von der Berlinale bis Cannes waren jüngst kaum noch israelische Filme zu sehen. Wird Israel boykottiert?

Wohl von Haselberg: Ob es einen stillen Boykott gibt, ist gegenwärtig schwer zu beurteilen. Im Einzelfall kann ein Festival immer behaupten: «Es war eine künstlerische Entscheidung, wir mochten diesen oder jenen Film nicht.» Aber im Rückblick wird man es über die Einzelfälle hinaus analysieren können. Und ich bin mir ziemlich sicher, was dabei rauskommen wird.

Wenn nur ein einziger israelischer Beitrag auf der Berlinale gezeigt wird, ist das schon sehr verdächtig.

Buder: Ich würde es nicht nur auf die Berlinale beziehen. Früher war es angesagt, israelische Filme im Programm zu haben, am besten immer auch einen queeren israelischen Film. Damit haben sich die Festivals und auch viele Weltvertriebe gerne geschmückt. Jetzt ist eine allgemeine Zurückhaltung zu spüren. Sowohl in Cannes als auch in Berlin war auf dem Filmmarkt der israelische Stand wie leergefegt. Es werden kaum Deals mit israelischen Produktionsfirmen abgeschlossen. Dabei wissen wir ja, dass das israelische Kino unglaublich interessante Filme, darunter sehr viele kritische Perspektiven, zu bieten hat. Aber plötzlich ist es wie von der Bildfläche verschwunden.

Hat Sie der Israelhass bei der Berlinale-Preisverleihung überrascht?

Wohl von Haselberg: Ich finde es gar nicht so interessant, was etwa auf dem roten Teppich passiert. Ein Festival ist ein Arbeitsraum, da sind viele Menschen tätig. Was ist die Stimmung hinter den Kulissen? Was passiert da eigentlich? Wird man dort auch den jüdischen Mitarbeitenden gerecht? Mit Blick darauf fand ich es viel eher enttäuschend zu sehen, dass es verpasst wurde, auf den Schauspieler David Cunio hinzuweisen, der 2013 einen Film auf der Berlinale hatte und heute eine Geisel in Gaza ist. Daran sollte wirklich nichts strittig sein.

Wie erklären Sie sich dieses Versäumnis?

Wohl von Haselberg: Alles mit Antisemitismus oder einem antizionistischen Ressentiment begründen zu wollen, scheint mir ein Kurzschluss. Das spielt mit, ist aber nicht der alleinige Grund. Es wissen auch einfach viele Leute immer noch sehr wenig über den Nahostkonflikt, sie haben Angst, etwas falsch zu machen, und versuchen, sich auf eine problematische Art und Weise aus Ärger rauszuhalten. Die Hilflosigkeit ist gross. Aber man muss natürlich Empathie für die unschuldigen Opfer beider Seiten haben, das kann man auch, nur ist es bei der Berlinale offensichtlich nicht geglückt.

Wie haben Sie beim Jüdischen Filmfestival auf den 7. Oktober reagiert?

Wohl von Haselberg: Wir haben zwei Spezialreihen. Eine ist schon vor dem 7. Oktober entstanden, zum Thema Antizionismus im Sozialismus. Diese Reihe hat nun eine grössere Aktualität, weil die antizionistischen Narrative im jetzigen Diskurs anders räsonieren.

Buder: Der Ostblock hat damals geschlossen Partei für die arabischen Länder genommen. Da kamen einige Stereotype auf – Antizionismus, Antiimperialismus, Antikapitalismus –, die heute fast identisch wieder auftauchen in den Diskursen, die vor allem von Teilen der Linken geführt werden.

Und die zweite Reihe?

Wohl von Haselberg: In der Reihe «Der Angst begegnen» beschäftigen wir uns mit terroristischer Gewalt, legen aber nicht so sehr den Fokus auf die Anschläge selbst, sondern auf die Kraft des Kinos, wieder eine Sprechfähigkeit herzustellen. Es geht darum, die Hilflosigkeit zu überwinden, auf die Terrorismus ja immer zielt. In dieser Reihe ist nun, neben vielen anderen Werken, auch der Film «Supernova» über das Nova-Festival zu sehen.

Was ist das für ein Film?

Wohl von Haselberg: Er besteht zum Grossteil aus Handyaufnahmen der Überlebenden und aus Interviews mit ihnen. Der Film ist sehr schockierend und gewaltvoll. Aber er gibt in Zeiten, wo das Massaker vom 7. Oktober in Teilen der Öffentlichkeit bereits wieder in den Hintergrund rückt, einen wichtigen Eindruck, was da eigentlich passiert ist. Und was es auch für junge Menschen bedeutet, das zu erleben und zu überleben.

War Ihnen sofort klar, dass Sie diesen Film zeigen wollen?

Buder: Wir haben schon überlegt. Der Film ist sehr heftig. Aber das ist auch jeder Film über die Shoah. Und dadurch, dass eben Überlebende zu Wort kommen, hat der Film eine Reflexionsebene. Es ist kein Film, der nur schocken will. Obwohl er natürlich schockt. Und bei der grossen einseitigen Solidarisierung insbesondere in der Technoszene mit Palästina war es uns zudem wichtig, darauf hinzuweisen: Leute, wenn ihr in Israel an dieses Open Air gegangen wärt, hättet ihr zu den Opfern gehört. Es ist eine Binsenweisheit, aber man muss das offenbar manchen Leuten immer wieder klarmachen: Sie gehören zur Zielgruppe der Hamas, mit ihrer Art zu leben, mit ihrer Art, sich zu kleiden, mit der Musik, die sie hören.

Wohl von Haselberg: Was können Filme in einem Kontext wie dem 7. Oktober und zu diesem Zeitpunkt leisten? Dieser Film ist unmittelbar danach entstanden, die Wunden sind ganz frisch – er bezeugt etwas. Und Bezeugen halte ich für eine wichtige Funktion des Kinos. Klar, es ist eine Zumutung, sich das anzuschauen. Aber für die Menschen, die es aushalten können, finde ich es wichtig, es anzubieten.

Es gibt auch das Filmmaterial der Hamas-Terroristen, das von israelischer Seite teilweise Journalisten gezeigt wurde. Wäre es für ein Filmfestival denkbar, so etwas zu zeigen?

Buder: Nein, wir zeigen Filme und nicht Material.

Wohl von Haselberg: Wir laden ausserdem die Filmemacher ein, die als Verantwortliche für diese Filme dastehen und Gesprächspartner sind für unser Publikum. Den Gesprächsraum können wir gestalten durch unsere Fragen und Moderationen. Und noch ein wichtiger Punkt: Der Nova-Film zeigt kein Tätermaterial. Bei einem Film, der Tätermaterial verwendet, hätten wir sicher kontrovers diskutiert.

Gab es beim Jüdischen Filmfestival Berlin-Brandenburg schon einmal einen palästinensischen Beitrag?

Buder: Vor drei Jahren lief mit «200 Meters» ein palästinensischer Beitrag über einen Palästinenser, der Familie hat jenseits der Grenzmauer. Guter Film. Wir schliessen palästinensische Filme ganz sicher nicht aus. Wenn ein palästinensischer Film eine jüdische Perspektive behandelt, spricht nichts dagegen.

Bei der Berlinale lief der palästinensische Dokumentarfilm «No Other Land» über israelische Gewalt im Westjordanland. Der Film hat einen jüdisch-israelischen Co-Regisseur. Würden Sie so etwas zeigen?

Buder: Auf jeden Fall. Wir haben allerdings die Aufführungspolitik, dass wir nicht zu viele Berlinale-Filme in unserem Programm nachspielen wollen. Aber inhaltlich und ästhetisch hätte ich da keinen Ausschlussgrund gesehen. Unser Angebot richtet sich an ein erwachsenes, reflektierendes Publikum, das sich eine Meinung bilden kann. Die Meinung muss uns übrigens auch nicht immer gefallen.

Wohl von Haselberg: Wir zeigen ja gute Filme. Das heisst, die Filme sind komplex und nicht so vereinfacht wie die politische Debatte und das populistische Geschrei an allen Fronten.

Das Jüdische Filmfestival Berlin-Brandenburg findet vom 18. bis 23. Juni statt.

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