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Startseite » Konfliktmineralien im iPhone: Jetzt droht Apple eine Klage der kongolesischen Regierung
Wirtschaft

Konfliktmineralien im iPhone: Jetzt droht Apple eine Klage der kongolesischen Regierung

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 29, 2024
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Apple ist transparenter als andere Firmen, was die Herkunft seiner Metalle angeht. Hinter den Vorwürfen der Regierung Kongos steckt etwas anderes.

Apples iPhones sind «mit dem Blut des kongolesischen Volkes beschmutzt». Das behauptet die Regierung von Kongo-Kinshasa – beziehungsweise die amerikanischen und französischen Anwälte, die das Land vertreten. Ende April haben die Anwälte einen Brief an Apple-CEO Tim Cook geschickt. Sie beschuldigen die Firma, in ihren Smartphones und Computern sogenannte Konfliktmineralien zu verarbeiten, die über Kongos Nachbarland Rwanda geschmuggelt werden.

Unterfüttert wurden die Vorwürfe mit einem 53-seitigen Bericht, in dem steht: Rwanda schmuggle seit Jahren riesige Mengen Zinn, Wolfram, Coltan und Gold aus Kongo. Auch Kongos Präsident Félix Tshisekedi meldete sich zu Wort. In einem Interview mit der Deutschen Welle bezeichnete er Rwanda als «Dieb, der Geschäfte auf dem Buckel toter Kongolesen macht».

Die Kampagne verfing. In Berlin bewarfen Aktivisten den örtlichen Apple-Store mit Farbe. Sie pinselten «Free Congo» an den Eingang, andere hielten ein Banner: «Hände weg vom Kongo».

Manches an der kongolesischen Offensive war überraschend – denn die Problematik um Konfliktmineralien ist alles andere als neu. Weshalb kommt die Kampagne gerade jetzt? Weshalb nimmt sie ausgerechnet Apple ins Visier? Und weshalb Rwanda? Vermutlich steckt dahinter etwas anderes als neue Erkenntnisse – denn solche fehlten im Brief und im Bericht der Anwälte.

Reiches Kongo, armes Kongo

Das Bild des kongolesischen Blutes, das an westlichen Bildschirmen klebt, ist für das grösste Land in Subsahara-Afrika stereotypisch: Kongo-Kinshasa ist immens reich an Bodenschätzen, an Gold, Kupfer, Diamanten, Cobalt und vielem mehr. Doch das Land bleibt arm, weil die Schätze geplündert werden. Von bewaffneten Gruppen, korrupten Regierungsbeamten, internationalen Geschäftemachern.

Das Klischee ist nicht falsch. Die Zustände in kongolesischen Minen sind oft katastrophal. Kinderarbeit und sklavereiähnliche Zustände sind häufig. Minenarbeiter steigen in ungesicherte Schächte, die Dutzende von Metern unter den Boden führen. Die Arbeiter werden lebendig begraben, wenn die Schächte einstürzen. Andere werden krank, weil Minen das Trinkwasser in ihren Dörfern vergiften. Und Hunderte von Minen im Osten des Landes stehen unter der Kontrolle bewaffneter Gruppen.

Es stimmt auch, dass kongolesische Mineralien über das nahe Rwanda geschmuggelt werden. Das Land – fast hundertmal kleiner als Kongo – exportierte im Jahr 2021 15 Prozent allen Coltans weltweit. Dies obwohl rwandische Minen nur bescheidene Mengen des Metalls produzieren.

Trotzdem ist die Geschichte vom Blut an den Bildschirmen komplizierter. Sie hat viele Grautöne und keine klaren Bösewichte in Gestalt von Apple und Rwanda.

Hollywoodstars bringen Mineralien auf die Agenda

Die Herkunft der Metalle in Computern und Handys war erstmals in den nuller Jahren ein grosses Thema. Nichtregierungsorganisationen wie das amerikanische «Enough Project» fuhren Kampagnen, unterstützt von Hollywoodstars. Dadurch landete das Thema auf der politischen Agenda. Als die USA 2010 den Dodd-Frank Act verabschiedeten – eine grosse Finanzmarktreform – enthielt das Gesetz auch Bestimmungen zu Konfliktmineralien. Firmen mussten fortan prüfen, ob ihre Lieferketten für Zinn, Wolfram, Coltan und Gold aus Kongo-Kinshasa und angrenzenden Ländern bewaffnete Gruppen begünstigten.

Die neuen Regeln führten zu Hektik bei den Elektronikfirmen, die ihre Rohstoffe von Schmelzereien und Raffinerien bezogen, über deren Lieferanten sie selten Bescheid wussten. In der Folge verzichteten viele Firmen ganz auf kongolesische Mineralien. Dadurch verloren Zehntausende Minenarbeiterinnen und Minenarbeiter ihr Einkommen.

Die Situation besserte sich für die Arbeiter wieder, als neue Zertifizierungsmechanismen entstanden. Der wichtigste in Kongo-Kinshasa ist die International Tin Supply Chain Initiative (ITSCI). Die ITSCI zertifiziert Minen und versieht Säcke mit geförderten Mineralien aus diesen Minen mit Etiketten – und sorgt so für Nachverfolgbarkeit. Auch Apple nutzt die ITSCI-Methode.

Rwanda unterstützt Rebellen in Kongo

Doch die ITSCI-Prüfer erwiesen sich als bestechlich. In Transporten, die ITSCI-Etiketten erhalten hatten, befand sich Metall aus Konfliktgebieten. Die NGO Global Witness bezeichnete die ITSCI 2022 in einem grossen Bericht als «Waschmaschine», die die Verbreitung von Konfliktmineralien nicht eindämme, sondern begünstige.

Somit dürften in vielen iPhones weiterhin kongolesische Metalle aus Konfliktzonen stecken – so weit haben die kongolesische Regierung und ihre Anwälte recht. Doch es dürfte nicht diese Erkenntnis sein, die die Regierung bewogen hat, Apple gerade jetzt zu attackieren. Eher ist der Brief an Apple-CEO Tim Cook eine politische PR-Kampagne.

Der Krieg in Ostkongo hat laut manchen Schätzungen seit Ende der neunziger Jahre sechs Millionen Menschenleben gefordert. Mehr als hundert Rebellengruppen sind in der Region aktiv. Die Situation ist so schlimm wie zuletzt vor über einem Jahrzehnt. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Rebellengruppe M23 grosse Gebiete erobert und die kongolesische Armee zurückgedrängt hat. Allein 2023 wurden über eine Million Menschen vertrieben.

Es gibt zahlreiche Belege – unter anderem von Uno-Berichterstattern zusammengetragen –, dass die M23 von Rwandas Regierung unterstützt wird. Seit dem rwandischen Genozid 1994, als auch viele Täter über die Grenze nach Kongo-Kinshasa flohen, ist die rwandische Politik eng verknüpft mit den Vorgängen in Ostkongo.

Verzichtet Apple künftig auf kongolesische Mineralien?

Die rwandische Einflussnahme in Ostkongo ist eines der grossen Themen in der kongolesischen Politik. Präsident Tshisekedi hat seinen rwandischen Amtskollegen Paul Kagame als «Hitler» bezeichnet. Der kleine Nachbar lasse durch verbündete Rebellengruppen wie die M23 Mineralien aus Kongo schmuggeln, um sie dann selbst zu exportieren.

Auch diese Vorwürfe sind dokumentiert. Das amerikanische Finanzministerium hat zum Beispiel geschätzt, dass über 90 Prozent des in Kongo-Kinshasa geförderten Goldes über Rwanda und Uganda geschmuggelt werden.

Doch die Vorwürfe sind nicht neu. Dass die kongolesische Regierung deshalb gerade jetzt auf Apple und Rwanda zielt, dürfte eher mit der Sicherheitslage in Ostkongo zu tun haben. Der belgische Politikwissenschafter Ken Matthysen zum Beispiel, der zu natürlichen Ressourcen und Sicherheitsfragen in Zentralafrika forscht, sagt: «Die Regierung in Kinshasa hat sich für die Situation in den Minen in Ostkongo lange kaum interessiert. Doch nun lässt sich damit die anti-rwandische Erzählung bedienen.»

Dass gerade Apple zusammen mit Rwanda zum Ziel wird, liegt nicht daran, dass die Firma besonders zwielichtig geschäften würde. Eher daran, dass ihre Strahlkraft grösser ist als die der meisten anderen Firmen. Ironischerweise ist Apple sogar transparenter als andere. Während viele Unternehmen mit Informationen geizen, legt Apple in jährlichen Lieferkettenberichten offen, dass man mit der ITSCI und mit rwandischen Partnern arbeitet – was die Vorwürfe nun überhaupt ermöglicht.

Der Politikwissenschafter Matthysen hält es deshalb für möglich, dass die Kampagne der kongolesischen Regierung kontraproduktiv sein könnte, zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht. Nämlich wenn sie dazu führt, dass Apple künftig – wie andere Unternehmen zuvor – Mineralien aus Kongo-Kinshasa meidet. Was wieder Tausende von Minenarbeitern ihr Einkommen kosten könnte – der Kleinbergbau ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige im Land.

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