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BBC legt laut Medienberichten Beschwerde gegen ESC-Lied aus Malta ein
(dpa) Malta will beim diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) mit einem Song mit maltesischem Titel glänzen. Das Lied «Kant» (Maltesisch für «Gesang») sorgt jedoch wenige Monate vor Beginn des Wettbewerbs im Mai in Basel für Wirbel. Mehrere Medien berichten, dass die BBC bei der Europäischen Rundfunkunion (EBU) Beschwerde eingelegt habe. Konkret soll es dabei um das Wort «kant» gehen. Der Songtitel erinnere stark an das englische Wort «cunt», ein vulgärer Ausdruck für das weibliche Geschlechtsorgan und eine heftige Beschimpfung. Die BBC wollte den Vorgang auf Anfrage nicht kommentieren.
Die Interpretin des Songs, Miriana Conte (24), brachte in einem Post bei Instagram ihren Frust darüber zum Ausdruck. Sie sei «schockiert und enttäuscht» über die Entscheidung. Maltas Kulturminister Owen Bonnici bezeichnete den Vorgang als «Zensur von Kunst». Der Zeitung «Times of Malta» sagte er, er könne die vielen Menschen verstehen, die von der EBU-Entscheidung «extrem enttäuscht» seien. «Ich teile dieses Gefühl», sagte Bonnici.
Die EBU äusserte sich nicht konkret zu «Kant». Alle teilnehmenden Sender müssten bis zum 10. März ihre ESC-Beiträge einreichen, hiess es. «Wird ein Lied aus irgendeinem Grund als inakzeptabel erachtet, haben die Sender gemäss den Wettbewerbsregeln die Möglichkeit, es vor Ablauf der Frist zu ändern oder ein neues auszuwählen», erklärte die EBU auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Contes Lied ist abgesehen von «kant» ausschliesslich mit englischsprachigem Text. Sie singt unter anderem: «I do it all the time, yeah, I do it all the time / Serving kant.» In der queeren Szene ist die Redewendung «serving cunt» durchaus auch positiv konnotiert. In Malta wird nun diskutiert gegen welches andere Wort «kant» ausgetauscht werden könnte.