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Die französisch-israelische Soziologin Eva Illouz erhält Schirrmacher-Preis
zin.
Der in diesem Jahr zum achten Mal verliehene Frank-Schirrmacher-Preis geht an die französisch-israelische Soziologin Eva Illouz. Das verkündete die Frank-Schirrmacher-Stiftung (Zürich/Berlin) am Dienstag in einer Mitteilung.
Mit der Auszeichnung werde gewürdigt, hiess es weiter in der Mitteilung, dass Illouz mit intellektueller Schärfe die richtigen Fragen zu den Grundlagen des Zusammenlebens von laizistischen und religiösen Bevölkerungen stelle, «ohne Rücksicht auf bestehende Denkverbote».
Der mit 20 000 Franken dotierte Frank-Schirrmacher-Preis wird jährlich für herausragende Leistungen zum Verständnis des Zeitgeschehens vergeben. Die Preisverleihung findet am 21. Oktober 2024 in der Berliner Zentrale der «FAZ» statt. Die Laudatio auf Illouz hält die Politologin und Publizistin Saba-Nur Cheema, die die deutsche Bundesregierung als unabhängige Expertin zur Muslimfeindlichkeit berät.
Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderen die Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger (2015), Michel Houellebecq (2016) und Daniel Kehlmann (2018), der chinesische Konzeptkünstler Ai Weiwei (2019) sowie die Politikwissenschafterin Ayaan Hirsi Ali (2022).
Der Pavillon Israels in Venedig soll geschlossen bleiben
rib.
Am Samstag wird die Biennale in Venedig offiziell eröffnet, am Mittwoch beginnt das Pre-Opening für Medienvertreter. Ein Pavillon wird dabei allerdings geschlossen bleiben: der israelische. Wie die «New York Times» meldet, wollen die Künstlerin Ruth Patir, die Israel an der Biennale vertritt, und die Kuratoren des israelischen Auftritts den Pavillon erst öffnen, wenn in Gaza Waffenstillstand herrscht und eine Lösung für die israelischen Geiseln gefunden wurde.
Ihr falle die Entscheidung schwer, wird Ruth Patir zitiert. Aber sie halte es für wichtig, ein Zeichen zu setzen. Die Biennale sei eine grosse Chance für eine Künstlerin, ihre Werke bekannt zu machen. «Aber die Situation in Gaza ist so viel grösser als ich», sagte Patir der «New York Times». Der Entscheid, den Pavillon zu schliessen, sei das Einzige, was sie in ihrer Situation tun könne.
Im Vorfeld der 60. Biennale hatten propalästinensische Aktivisten gefordert, Israel von der Ausstellung auszuschliessen. Damit sollte gegen das ihrer Ansicht nach unverhältnismässige Vorgehen Israels gegen die Bevölkerung in Gaza protestiert werden. Seit dem Beginn des Kriegs in Gaza haben Künstler auf der ganzen Welt öffentlich für Palästina Partei ergriffen. Unter anderem bei der Oscar-Verleihung oder bei den Feierlichkeiten zu den Grammy Awards.
Die israelische Regierung, welche den Auftritt des Landes an der Biennale zur Hälfte finanziert, wurde laut der «New York Times» im Voraus nicht über die Aktion von Ruth Patir informiert.
Italienischer Modedesigner Roberto Cavalli
(dpa)
Der italienische Modedesigner Roberto Cavalli ist tot. Cavalli sei im Alter von 83 Jahren nach langer Krankheit in Florenz gestorben, meldeten die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos am Freitagabend unter Berufung auf Vertraute und seine Familie.
Das gleichnamige Modehaus teilte auf Instagram seine Trauer über Cavallis Tod mit. «Mit grosser Trauer nehmen wir heute endgültig Abschied von unserem Gründer», hiess es dort. Cavallis Erbe werde durch seine Kreativität, seine Liebe zur Natur und seine Familie weiterleben.
Der Italiener galt als einer der bekanntesten Designer Italiens. Insbesondere für seine exotischen Muster und Tierfell-Optiken in seinen Kleidern wurde er weltbekannt. Er betonte immer wieder, dass er sich für exotische Tiere interessiere – von ihnen liess er sich bei vielen seiner Kreationen inspirieren. Seine Kleider trugen in der Folge viele Prominente.
1940 kam der nun verstorbene Modemacher in Florenz zur Welt. Bereits früh interessierte er sich für Mode. In seiner Familie spielte Kunst und Kreativität eine grosse Rolle. So gehörte sein Grossvater Giuseppe Rossi zur Malergruppe Macchiaioli, deren Bilder die Uffizien zieren. Im Alter von 17 Jahren schrieb sich Cavalli am Kunstinstitut seiner Heimatstadt ein.
Bereits mit 30 präsentierte er seine erste Prêt-à-porter-Kollektion. Seine erste eigene Boutique eröffnete der Italiener 1972 im südfranzösischen Saint-Tropez. Eine seiner ersten Kundinnen war dort die Schauspielerin Brigitte Bardot. Danach gelang es ihm auch, die Aufmerksamkeit des internationalen Jetsets auf sich zu ziehen. Später verbreiterte er sein Sortiment, brachte ein Jeans-Label auf den Markt, Männerlinien und Kinderkollektionen, Schuhe, Accessoires und Bademoden.
In Cannes treten dieses Jahr besonders viele Schwergewichte der internationalen Kinowelt an
(dpa)
Neben Francis Ford Coppola, David Cronenberg und Jacques Audiard haben es unter anderem Paul Schrader, Kirill Serebrennikow, Giorgos Lanthimos und Paolo Sorrentino in den Hauptwettbewerb in Cannes geschafft, wie der Leiter des weltberühmten Events, Thierry Frémaux, am Donnerstag in Paris mitteilte.
Ein deutscher Regisseur ist im Rennen um die Goldene Palme nicht dabei. Mit Diane Kruger und Franz Rogowski spielen aber Deutsche in Wettbewerbsbeiträgen mit. Rogowski ist im Film «Bird» von Andrea Arnold zu sehen – neben dem Shootingstar Barry Keoghan. Kruger hat eine Rolle in «The Shrouds» von David Cronenberg.
Der mehrfache Oscar-Preisträger Coppola tritt mit «Megalopolis» an. Der Science-Fiction-Film soll in naher Zukunft spielen, in der New York von einer Katastrophe heimgesucht wird. Der Hollywood-Star Adam Driver spielt mit. Für Paul Schraders «Oh Canada» standen Richard Gere und Uma Thurman wieder gemeinsam vor der Kamera. Und Jacques Audiard, bereits Gewinner der Goldenen Palme für «Dämonen und Wunder», wird «Emilia Perez» zeigen. Wie Frémaux sagte, soll es sich um ein Musical handeln, das im mexikanischen Kartell-Milieu spielt. Vor die Kamera hat der 71-jährige Audiard die Hollywood-Superstars Selena Gomez und Zoe Saldaña geholt.
Der in Deutschland im Exil lebende russische Regisseur Kirill Serebrennikow stellt die Adaption von «Limonow» von Emmanuel Carrère vor, eine Romanbiografie über den russischen Schriftsteller und Politiker Eduard Limonow. Es ist nach «Leto», «Petrov’s Flu» und «Tchaikovsky’s Wife» die vierte Einladung in den Hauptwettbewerb. Mit «Kinds of Kindness» kann sich der griechische Regisseur Giorgos Lanthimos Hoffnungen auf eine goldene Trophäe machen. Nach dem Erfolgsfilm «Poor Things» steht Emma Stone für den 50-Jährigen erneut vor der Kamera.
Sorrentino wird «Parthenope» vorstellen, eine Geschichte über eine junge hübsche Frau, die nicht nur wegen ihrer Schönheit anerkannt werden will. Der Film mit Gary Oldman spielt in Neapel, der Geburtsstadt des 53-Jährigen. Zu den Franzosen, die dieses Jahr um die Trophäe rivalisieren, zählen neben Audiard unter anderem Gilles Lellouche mit «L’amour ouf» und Christophe Honoré mit «Marcello Mio». Im Wettbewerbsfilm «The Substance» von Coralie Fargeat wirkt unter anderem Demi Moore mit.
Angekündigt wurde am Donnerstag auch «Rumours» mit Cate Blanchett. Der Film von Evan Johnson, Galen Johnson und Guy Maddin läuft ausser Konkurrenz und erzählt von Staatschefs, die sich beim jährlichen G-7-Treffen im Wald verirren. Die Organisatoren hatten in den vergangenen Tagen bereits mitgeteilt, dass das Festival mit «Le Deuxième Acte» des französischen Regisseurs und Musikers Quentin Dupieux eröffnet wird. Die Komödie mit Léa Seydoux und Vincent Lindon wird ausser Konkurrenz gezeigt.
Ebenfalls ausser Konkurrenz laufen «Furiosa: A Mad Max Saga», die Fortsetzung der Filmreihe von George Miller mit den Filmstars Anya Taylor-Joy, Chris Hemsworth und Tom Burke, sowie «Horizon: An American Saga» von und mit Kevin Costner. In dem Westernepos spielen neben Costner Sienna Miller, Sam Worthington und Jena Malone mit.
Das Festival findet dieses Jahr zum 77. Mal statt und dauert vom 14. bis 25. Mai.
ETH sagt Veranstaltung mit Hamas-Unterstützer ab
lsc.
In den sozialen Netzwerken verteidigt der französische Architekt Léopold Lambert den Terror der Hamas, mit deren israelischen Geiseln hat er kein Mitleid. Am 10. April hätte Lambert an der ETH Zürich einen Vortrag halten sollen zum Thema «Siedlerkolonialismus» in Palästina. Der Vortrag war als offizielle Lehrveranstaltung der ETH angekündigt, organisiert von Studenten. Nun hat die Schulleitung der ETH entschieden, den Vortrag abzusagen, wie sie der NZZ mitteilt.
Weil die Forschungs- und Meinungsfreiheit für die Schulleitung ein besonders schützenswertes Gut sei, habe sie den Fall «sehr sorgfältig geprüft». Unter anderem habe man über mögliche Alternativveranstaltungen mit Rede und Gegenrede diskutiert. Für die Schulleitung sei im Austausch mit Lambert jedoch unklar geblieben, «ob dieser bereit ist, sich glaubhaft und genügend explizit von Gewalt zu distanzieren». Dass Lambert eingeladen wurde, hält die Schulleitung für «nachvollziehbar», zumal er Fachexpertise zum Thema mitbringe.
Die ETH ist kürzlich vom Stuttgarter Architekturprofessor Stephan Trüby kritisiert worden, weil Doktoranden, Assistenten und manche Professoren Stimmung machen gegen Israel und den Terror der Hamas in manchen Fällen faktisch legitimiert haben, etwa mit Posts in den sozialen Netzwerken.
«Tatort»-Kommissar Peter Sodann ist tot
(dpa)
Der Schauspieler Peter Sodann ist tot. Er starb am Freitag (5. 4.) im Alter von 87 Jahren in Halle an der Saale, wie seine Familie am Sonntag mitteilte. Zuvor hatte die «Mitteldeutsche Zeitung» berichtet. Bundesweit bekannt wurde Sodann vor allem als etwas grummeliger Hauptkommissar Bruno Ehrlicher im «Tatort», den er von 1992 bis 2007 spielte.
Sodann stammte aus dem sächsischen Meissen, wo er am 1. Juni 1936 als Sohn eines Arbeiters geboren wurde. Nach einer Werkzeugmacherlehre und einem Ausflug ins Fach Jura studierte er an der Leipziger Theaterhochschule.
Nebenbei leitete Sodann ein Kabarett, das 1961 wegen eines als konterrevolutionär befundenen Programms aufgelöst wurde. Wegen staatsfeindlicher Hetze wurde Sodann verhaftet. Neun Monate sass er in der DDR im Gefängnis, später bespitzelte ihn die Stasi.
Einen Namen machte er sich auch als Theatermacher. Als Intendant formte er an seinem Wohnort Halle eine einzigartige Kulturinsel mit mehreren Spielstätten. In der DDR erhielt er 1986 den Nationalpreis. 2001 wurde er auch mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Schauspielerin Vera Tschechowa ist mit 83 Jahren gestorben
(dpa)
Die Schauspielerin und Regisseurin Vera Tschechowa ist am Mittwoch (3. 4.) gestorben. Sie ist nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 83 Jahren in Berlin verstorben, wie die Agentur Ute Nicolai mitteilte. In ihrer jahrzehntelangen Film- und Fernsehkarriere war Tschechowa von den 1950er bis zu den 1990er Jahren in fast hundert Rollen zu sehen. Hinzu kamen zahlreiche Engagements an grossen deutschen Theaterbühnen.
Für die Heinrich-Böll-Verfilmung «Das Brot der frühen Jahre» bekam Vera Tschechowa 1962 den Bundesfilmpreis. Das Publikum kennt sie auch aus Filmen wie «Zeit der Empfindsamkeit», «Rausch der Verwandlung» oder von Fernsehauftritten in «Tatort» oder «Ein Fall für zwei».
Mit ihrem damaligen Ehemann Vadim Glowna drehte sie in den 1980er Jahren den Cannes-Beitrag «Desperado City», die Max-Frisch-Verfilmung «Blaubart» und den Dokumentarspielfilm «Tschechow in meinem Leben» über ihre berühmte russische Familie. Sie war die Urgrossnichte des Dramatikers Anton Tschechow. Sowohl ihre Mutter als auch ihre Grossmutter waren Schauspielerinnen.
Seit den 1990er Jahren stand Tschechowa lieber hinter der Kamera und porträtierte Filmkollegen wie Katja Riemann, Klaus Maria Brandauer und Michael Ballhaus. Vera Tschechowa starb laut ihren Angehörigen «nach kurzer, schwerer Krankheit».
Der deutsche Dirigent Tilman Michael wird Chorleiter an der Metropolitan-Oper in New York
(dpa) Der deutsche Dirigent Tilman Michael, 49, wechselt als Chorleiter von der Oper Frankfurt zur Met in New York. Michael wird ab der kommenden Spielzeit die Leitung des Chors der renommierten New Yorker Metropolitan Opera übernehmen, wie die Institution in Manhattan am Mittwoch (3. 4.) mitteilte. «Tilman Michael ist ein langjähriger Kollege und Freund, dessen Arbeit ich zutiefst respektiere und den ich in der Met-Familie von ganzem Herzen willkommen heisse», sagte der Musikdirektor Yannick Nézet-Séguin. Er fühle sich geehrt und freue sich darauf, zum Entstehen der «herausragenden Musik an diesem sehr besonderen Opernhaus» beitragen zu können, sagte Michael.
Der Deutsche ersetzt den 75 Jahre alten amerikanischen Dirigenten Donald Palumbo, der im vergangenen Jahr seinen Rücktritt angekündigt hatte. Palumbo hatte den Chor der Met 17 Jahre lang geleitet.
Tilman Michael leitet seit 2014 den Chor der Oper in Frankfurt am Main und war zuvor in Mannheim tätig. Er hat auch schon mit vielen anderen Ensembles an anderen Institutionen gearbeitet. Die Metropolitan Opera zählt wie die Frankfurter Oper zu den besten Opernhäusern der Welt.
Oscar-Preisträger Louis Gossett mit 87 Jahren gestorben
(dpa) Der amerikanische Schauspieler Louis Gossett ist tot. Er sei im Alter von 87 Jahren gestorben, berichteten amerikanische Medien wie CNN und NBC am Freitag (29. 3.) unter Berufung auf eine Mitteilung seiner Familie. «Mit innigem Bedauern bestätigen wir, dass unser Vater heute Morgen gestorben ist», zitierten die Medien aus der Mitteilung. «Wir möchten allen für ihre Beileidsbekundungen danken. Bitte respektieren Sie die Privatsphäre der Familie in dieser schwierigen Zeit.»
Louis Gossett erhielt 1983 als erster Schwarzer einen Oscar für die beste männliche Nebenrolle. Vor Gossett hatten nur zwei Schwarze den Schauspiel-Oscar gewonnen: Hattie McDaniel (1940) für die beste weibliche Nebenrolle in «Vom Winde verweht» und Sidney Poitier als Hauptdarsteller in «Lilien auf dem Felde» (1964). Gossett nahm im April 1983 mit damals 46 Jahren den Oscar für seine Rolle in dem Film «Ein Offizier und Gentleman» an. Darin spielte er einen furchteinflössenden Ausbilder bei der US-Marine, der seine Schüler einem brutalen Drill unterzieht. In seiner kurzen Rede auf der Oscar-Bühne dankte Gossett damals seinem langjährigen Schauspielagenten und seinen Eltern. Über die Benachteiligung schwarzer Darsteller in Hollywood sprach er nicht.
Später wurde er deutlicher, stimmte in den Sturm der Entrüstung über die Nichtnominierung schwarzer Talente ein und plädierte für Vielfältigkeit. «Man muss nicht schwarz oder Latino sein, wir gehören alle einer Familie an», sagte Gossett, der dreimal verheiratet war und zwei Kinder hat. Mit einer Stiftung setzte sich der Schauspieler gegen Diskriminierung und Rassismus ein.
Der Meister des Stahls: US-Bildhauer Richard Serra gestorben
(dpa) Am Dienstag ist der Künstler Richard Serra im Alter von 85 Jahren gestorben. Laut übereinstimmenden Medienberichten starb er infolge einer Lungenentzündung. Mit teilweise riesigen Stahlskulpturen wurde Serra zu einem der wichtigsten und erfolgreichsten Bildhauer der Welt. Aber er war auch stets umstritten. Die Beliebtheit seines Werks bedeute ihm nichts, betonte der Künstler immer wieder. «Ich glaube nicht, dass Kunst die Aufgabe hat, zu gefallen.»
Die meisten von Serras Werken, viele davon nach Modellen in Deutschland hergestellt, sind gross und tonnenschwer. Für mehr als hundert öffentliche Orte hat er Skulpturen geschaffen, von Philadelphia und St. Louis über São Paulo bis Bochum und Kassel. Seinen Entwurf für das Holocaust-Mahnmal in Berlin zog er allerdings im Streit wieder zurück. Die Grundidee mit einem Meer aus Stelen stammt von ihm. Als sein Entwurf aber verändert wurde, zog Serra ihn «aus privaten und künstlerischen Gründen» zurück. Eine andere Skulptur in New York wurde nach starken Protesten wieder abgebaut. Serra sei so «stählern und kompromisslos wie seine Werke», schrieb der britische «Guardian» einmal.
Serra lebte und arbeitete zuletzt in New York, auf Long Island und im kanadischen Nova Scotia. Geboren wurde er am 2. November 1938 in San Francisco. Sein Vater arbeitete einige Jahre lang in einer Schiffswerft – wo die Liebe seines Sohnes für Stahlstrukturen, die schon durch das Beobachten der Schiffe durch sein Kinderzimmerfenster entfacht worden war, weiter befeuert wurde.
Serra studierte englische Literatur an der University of California in Santa Barbara und an der Eliteuniversität Yale. Danach ging er nach New York, wo er auf andere Künstler wie Donald Judd, Dan Flavin und Jasper Johns traf und bald mit Blei und Stahl zu experimentieren begann. Serras Skulpturen wurden immer grösser und schwerer, und schliesslich bekam der Stahl Kurven. Mit grosser Wirkung, wie Serra später erzählte: «Die Menschen haben auf die Kurven reagiert, wie sie nie zuvor auf Ecken und gerade Linien reagiert hatten. Das hatten sie noch nie gesehen. Die Menschen waren bereit für die Kurven.» Immer mehr Galerien und renommierte Museen räumten für Serra daraufhin riesige Räume frei.
Razzien bei US-Rapper Sean «Diddy» Combs nach Vorwürfen sexuellen Missbrauchs
(dpa) Sean «Diddy» Combs ist eine Instanz in der Hip-Hop-Welt. Nun haben amerikanische Ermittler Häuser des Rappers («Bad Boy for Life», «I’ll Be Missing You») in Kalifornien und Florida durchsucht. Ihm wird sexuelle Gewalt vorgeworfen.
Auf Anfrage des amerikanischen Senders CNN bestätigte die Behörde Homeland Security Investigations (HSI) am Montag, dass Razzien in Los Angeles und in Miami durchgeführt worden seien. Zu den Hintergründen wurde nichts mitgeteilt. Das Sprecherteam des Musikers reagierte auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zunächst nicht. HSI-Ermittler unterstehen dem amerikanischen Ministerium für innere Sicherheit.
Gegen den Rapper sind in den vergangenen Monaten Vorwürfe laut geworden, bei denen es um sexuelle Gewalt geht. Der Produzent Rodney «Lil Rod» Jones, der mit Combs an dessen Grammy-nominierter Platte «The Love Album. Off the Grid» arbeitete, reichte im Februar Klage vor einem Bundesgericht in New York ein. Er wirft dem 54-Jährigen vor, ihn über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr sexuell belästigt, unter Drogen gesetzt und bedroht zu haben. Combs, einer der erfolgreichsten Vertreter der Hip-Hop-Branche, der zudem auch als Plattenproduzent, Schauspieler und in weiteren Geschäftsfeldern tätig ist, liess die Vorwürfe durch sein Anwaltsteam als Lügen zurückweisen.
Im Dezember 2023 hatte eine nicht namentlich genannte Frau Klage eingereicht und Combs sowie zwei weiteren Männern vorgeworfen, sie als 17-Jährige im Jahr 2003 im New Yorker Studio des Rappers unter Drogen gesetzt und vergewaltigt zu haben. Davor hatten drei Frauen Zivilklagen gegen Combs eingereicht, unter ihnen seine Ex-Freundin, die Sängerin Cassie, die dem Rapper unter anderem sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung, Einschüchterung und körperliche Gewalt während ihrer Beziehung vorgeworfen hatte. Mit Cassie einigte sich Combs im November auf einen Vergleich.
Douglas Wigdor, der Anwalt von Cassie und einer weiteren, namentlich nicht genannten Frau reagierte auf die Berichte über Razzien am Montag mit einer Stellungnahme, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Darin äusserte er die Hoffnung, dass Combs für sein «verwerfliches Verhalten» zur Verantwortung gezogen werde.