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Startseite » Kultur ist, was uns von anderen unterscheidet – und mit ihnen verbindet: Warum Menschen Höhlenzeichnungen und Götterstatuen brauchen
Feuilleton

Kultur ist, was uns von anderen unterscheidet – und mit ihnen verbindet: Warum Menschen Höhlenzeichnungen und Götterstatuen brauchen

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 12, 2025
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Kultur entsteht nie aus sich selbst heraus, sondern immer in Auseinandersetzung mit anderen Kulturen: Der Literaturwissenschafter Martin Puchner entwickelt eine Theorie des Menschen von den Anfängen bis heute.

«Interkulturell» ist zu einem Modebegriff geworden, bei dem nicht ganz klar ist, was er bedeutet. «Inter-Kulturelles», schrieb der französische Philosoph François Jullien, könne nur darin bestehen, «dieses Zwischen, dieses Zwiegespräch als neue Dimension der Welt und der Kultur zur Entfaltung zu bringen». Das Buch «Kultur. Eine neue Geschichte der Welt» des in Harvard lehrenden Literaturwissenschafters Martin Puchner liest sich wie eine Antwort auf Julliens These – und vor allem wie eine Illustration dessen, was mit diesem dialogischen «Zwischen» gemeint ist.

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In 15 Kapiteln erinnert Puchner an verschiedene Kulturkreise, wobei es ihm nicht um abgeschlossene Kulturphänomene geht. Nicht um eine Sichtweise von Kultur, die in Besitz genommen werden könnte und verteidigt werden müsste. Und nicht um «Kulturgut», das einer Gruppe exklusiv gehört und für Aussenstehende zur Verbotszone erklärt würde. Kultur entstehe, so Puchner, nicht nur aus den Ressourcen einer Gemeinschaft, sondern immer auch aus den Begegnungen mit anderen Kulturen.

So ist die Nofretete-Büste im Berliner Bode-Museum für Puchner Anlass, der Frage nachzugehen, ob der jüdische Monotheismus ohne die Begegnung einer am Rand des altägyptischen Reichs lebenden halbnomadischen Gruppe mit dem Aton-Kult des Pharaos Echnaton und seiner Frau Nofretete möglich gewesen wäre. Und die Statuette einer südasiatischen Göttin, die in Pompeji gefunden wurde, bringt ihn zu Überlegungen darüber, wie «originell» die Kultur des antiken Rom war.

Der griechische Pfropf in Rom

Gewissermassen nebenbei rücken durch diese beiden Beispiele die unterschiedlichen Funktionen des Museums in den Vordergrund: einerseits das Bewahren von Kulturgut, anderseits das Vergleichen verschiedener Kulturen. Und schliesslich das Befördern schöpferischer Prozesse durch das Erkennen dessen, was die einzelnen Kunstwerke voneinander unterscheidet – und was den Betrachter vom Werk trennt.

Gerade bei einer Kultur wie der römischen, die sich spätestens seit Vergil auf das mythische Troja berief, stellt sich die Frage der Originalität: Gibt es überhaupt eine originäre Kultur? Ist nicht jede Kultur das Ergebnis einer «kulturellen Pfropfung»: «Um den griechischen Pfropf in Roms Kultur – im Nachhinein – zu erklären und zu rechtfertigen, leistete Vergil mehr, als nur Homers beide Epen zu einem neuen römischen zu verarbeiten.»

Zuzustimmen ist Martin Puchner auch darin, dass die Entstehung von Kulturen auf Imitation beruht. Aber wohin führt es, wenn das Ziel der Nachahmung darin besteht, unnachahmlich zu werden, wie es Johann Joachim Winckelmann seinen deutschen Zeitgenossen mit Blick auf das antike Griechenland empfahl? Hier wäre Gelegenheit gewesen, an einem konkreten Beispiel zu zeigen, dass jeder Nationalismus dazu führt, dass der Prozess der kulturellen Assimilation stillgelegt wird. Und damit auch die Kultur selbst zum Stillstand kommt.

Ressourcen für die Zukunft

Martin Puchner bezieht sich nicht nur auf europäische Beispiele des Kulturtransfers: Vielmehr zieht er die Linien bis nach Saint-Domingue. Auf der Insel, die heute nach der indigenen Sprache der Taíno Haiti genannt wird, führte die Aufnahme der revolutionären Ideen von 1789 zur ersten antikolonialen Bewegung, obwohl für viele Revolutionäre die Sklaverei so selbstverständlich war wie das Patriarchat.

Andere Linien zieht Puchner nach China, wo buddhistische Schriften und Statuen erhalten blieben, «obwohl sie zu den vorherrschenden konfuzianischen und taoistischen Sitten und Gebräuchen im Gegensatz standen». Offenbar hatten die damaligen Vertreter des Konfuzianismus und des Taoismus die Souveränität, Vielfalt zuzulassen, statt die Tyrannei einer vermeintlich reinen Kultur zu erzwingen.

So entsteht in Puchners Betrachtungen quasi nebenbei eine Theorie des kulturellen Bildersturms: «Wie die Kulturgeschichte immer wieder aufzeigt», schreibt Puchner, «neigen Puristen und Puritaner, Wächter über jede wie auch immer geartete Tugend, Akten der Kulturzerstörung am häufigsten zu.» Ausgerechnet die, welche eine Kultur bewahren wollen, sind Puchners Ansicht nach also am ehesten bereit, sie preiszugeben, um nur ja zu verhindern, dass sie sich verändern könnte.

Im Untertitel seines Buchs verspricht Puchner «eine neue Kulturgeschichte der Welt». An ihren Anfang stellt er die knapp vierzigtausend Jahre alten Malereien in der südfranzösischen Chauvet-Höhle. Und bezeichnet Kultur lakonisch als Fortsetzung der Sinnfindung: «Wir brauchen alle kulturellen Ressourcen, die wir aufspüren können, um uns der eigenen ungewissen Zukunft zu stellen.»

Martin Puchner: Kultur. Eine neue Geschichte der Welt. Aus dem Amerikanischen von Enrico Heinemann. Klett-Cotta-Verlag, Stuttgart 2025. 428 S., Fr. 49.90.

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