Khalid Sheikh Mohammed soll sich mit den USA auf einen Deal geeinigt haben: Schuldeingeständnis statt Todesstrafe.
max. Khalid Sheikh Mohammed, der Mann, der beschuldigt wird, die Anschläge vom 11. September auf das World Trade Center in New York geplant zu haben, will seine Schuld eingestehen. Das teilte das amerikanische Verteidigungsministerium am Mittwoch (Ortszeit) mit. Laut Pentagon werden sich zwei Komplizen von Khalid Sheikh Mohammed ebenfalls schuldig bekennen.
Laut der «New York Times» sollen Khalid Sheikh Mohammed, Walid bin Attash und Mustafa al-Hawsawi einen ähnlichen Deal eingegangen sein: Durch ihr Schuldeingeständnis sollen sie der Todesstrafe entgehen und stattdessen lebenslänglich ins Gefängnis. Die amerikanischen Staatsanwälte erklärten der Zeitung zufolge, dass die Vereinbarung ein gewisses Mass an «Endgültigkeit und Gerechtigkeit» bedeuten soll – insbesondere für die Angehörigen der fast 3 000 Menschen, die 2001 bei den Anschlägen in New York City, im Pentagon und auf einem Feld in Pennsylvania getötet wurden.
Seit 2003 waren die drei Männer in verschiedenen Gefängnissen der CIA inhaftiert gewesen, 2006 wurden sie in das Lager Guantánamo auf Kuba verlegt. Ein abschliessendes Gerichtsverfahren gab es bisher nicht. Die Einigung sei das Ergebnis von 27 Monate langen Verhandlungen, berichtet die «New York Times».
In einem Brief an die Angehörigen der Opfer des 11. September schreibt das US-Verteidigungsministerium: «Als Gegenleistung für die Abschaffung der Todesstrafe als mögliche Bestrafung haben diese drei Angeklagten zugestimmt, sich in allen angeklagten Straftaten schuldig zu bekennen, einschliesslich des Mordes an den 2 976 Menschen, die in der Anklageschrift aufgeführt sind». In dem Schreiben, das die «New York Times» veröffentlichte, heisst es weiter, dass die Männer ihre Geständnisse bereits nächste Woche in einer öffentlichen Sitzung abgeben könnten.
Umfassendes Geständnis unter Waterboarding
Der Pakistaner Khalid Sheikh Mohammed, der mutmassliche Hauptdrahtzieher der Terroranschläge, hatte bereits 2007 vor einem Militärrichter ein umfassendes Geständnis zu seiner Rolle bei der Planung von Terrorakten al-Kaidas abgelegt. Seine damaligen Aussagen sollen unter Verhörmethoden wie dem als Folter geltenden «Waterboarding» zustande gekommen sein und dürfen in einem Prozess nicht verwendet werden.
Laut der amerikanischen Staatsanwaltschaft soll der heute 59-jährige Khalid Sheikh Mohammed im Jahr 1996 seinen Plan für die Anschläge dem damaligen Terroristenchef Osama bin Laden vorgelegt und dann geholfen haben, einige der Entführer auszubilden und anzuleiten.
Einige Opferangehörige hatten befürchtet, dass der Fall keinen Abschluss finden würde und die Angeklagten ohne Verurteilung in US-Haft sterben könnten.