Tadej Pogacar gewann Lüttich-Bastogne-Lüttich nach 2021 und 2024 zum dritten Mal. Der Slowene führt eine seiner beeindruckenden Attacken vor und trifft solo im Ziel ein.
Neben Tadej Pogacar standen bei der Rad-Classique Lüttich–Bastogne–Lüttich der Italiener Giulio Ciccone und der Ire Ben Healy auf dem Podest. Die beste Schweizer Klassierung ging auf das Konto von Mauro Schmid, der sich in der zweiten Verfolgergruppe mit 1:10 Minuten Rückstand im 22. Rang klassierte.
«La Doyenne», wie das älteste der fünf Monumente des Radsports auch genannt wird, entscheidet sich oft in der Steigung Côte de La Redoute 36 km vor dem Ziel. Dies war auch bei der 111. Ausgabe der Fall. Der Weltmeister Pogacar forcierte früh das Tempo und löste sich scheinbar mühelos vom Feld.
Oben auf dem Plateau betrug der Vorsprung erst 10 Sekunden. Auf dem welligen Terrain Richtung Ziel geriet Pogacar auf dem Weg zu Sieg Nummer 9 bei einem Monument nicht mehr in Gefahr. Der dreifache Sieger der Tour de France, der an den beiden vergangenen Sonntagen bei Paris-Roubaix und dem Amstel Gold Race für seine Verhältnisse leicht geschwächelt hatte, präsentierte sich zum Abschluss der Classique-Saison in blendender Verfassung. Er traf mit über einer Minute Vorsprung im Ziel ein.
Historischer Sieg
Pogacar schaffte als erster Radprofi überhaupt sechs Podestplätze in Serie bei den Monumenten. Zudem erreichte der 26-Jährige einen weiteren Meilenstein. Vor ihm hatte nur die Legende Eddy Merckx 1972 als Weltmeister und Tour-de-France-Sieger noch zusätzlich Lüttich-Bastogne-Lüttich gewonnen.
Mauro Schmid schien sich für einen kurzen Moment von der zweiten Verfolgergruppe lösen und in den Kampf um die Podestplätze eingreifen zu können. Doch an Ciccone und Healy kam er nicht mehr heran. Marc Hirschi war schon recht früh aus der Entscheidung gefallen. Das Team Tudor setzte auf Julian Alaphilippe, der allerdings das Tempo von Ciccone und Healy nicht halten konnte und durchgereicht wurde. Hirschi wurde mit 2:20 Minuten Rückstand 45.
Evenepoel fehlte die Kraft
Remco Evenepoel, der sich vergangenen Sonntag beim Amstel Gold Race als ebenbürtiger Gegner von Pogacar erwiesen hatte, erwischte nicht den besten Tag. Als Pogacar angriff, steckte der Belgier in der Mitte des Feldes fest. Evenepoel fehlte im weiteren Rennverlauf die Kraft, um zumindest einen Podestplatz ins Visier nehmen zu können.