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Startseite » Malakoff Kowalski hat der Welt etwas hinzugefügt, was es vorher noch nie gab
Feuilleton

Malakoff Kowalski hat der Welt etwas hinzugefügt, was es vorher noch nie gab

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 29, 2025
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Der deutsch-amerikanisch-persische Musiker kombiniert klassische Werke mit Gedichten von Allen Ginsberg – das lässt sie aufregend anders klingen. Das ungewöhnliche Projekt «Songs with Words» wird am Samstag an Igor Levits «Klavier-Fest» in Luzern aufgeführt.

Irgendetwas muss schiefgelaufen sein im grossen Weltenplan. Sonst wäre Malakoff Kowalski nicht hier im 21. Jahrhundert gelandet, inmitten der bunten, lärmenden, durchdigitalisierten Gegenwart. «Ich hasse die Zeit, in der wir leben», sagt Kowalski knapp, dann schiebt er ein Lachen hinterher. Alles, was ab Mitte der Siebziger passiert ist, findet er «ästhetisch furchtbar. Ich halte das kaum aus, wenn ich durch die Strassen laufe, diese Hässlichkeit überall.» Der Mann mit den dunklen Augen, dem fast immer ernsten Blick und der Prinz-Heinrich-Mütze auf dem Kopf ist ein Freund klarer Worte. Dass sich dahinter ein hochsensibler und ebenso emotionaler Menschenfreund verbirgt, kann er bei aller Wut auf die moderne Welt dennoch nicht lange verhehlen.

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Denn sitzt der Zweifler einmal an den Tasten, kehrt er sein Innerstes nach aussen und betritt eine andere Welt. Es ist ein absolut «freier Raum», wie er sagt, und «der einzige Ort, der sich wirklich gut anfühlt und Sinn ergibt für mich». Welche Anziehungskraft dieser Ort auf ihn ausübt, hat der deutsch-amerikanisch-persische Musiker und Komponist schon als kleines Kind erlebt. «Die allerersten Erinnerungen an meine Existenz sind ganz eng verbunden mit dem Klavierspiel meiner Mutter», erzählt er. Während die Mutter Brahms oder Beethoven spielte, lag er unter dem Flügel und spürte die Vibrationen des schwingenden Klangkörpers über sich. «Ich weiss noch, dass ich manchmal weinen musste vor Glück und Schmerz zugleich. Dabei war ich gerade zwei Jahre alt und wusste noch kaum etwas von der Welt.»

Aus dem Zusammenhang genommen

Als Kowalski in der Pubertät war, kamen zu den klassischen Meistern Pop-Grössen wie Jim Morrison und The Doors hinzu. Die Wirkung der Töne und Harmonien aber war immer gleich überwältigend. «Wenn ich in der Musik bin, ist das ein wahnsinnig gutes Gefühl. So wie eine innige Umarmung. Ganz tiefer Schlaf. Oder ein Kuss.» Bei aller Hässlichkeit der Welt mache die Musik das Leben «tatsächlich ein Stück schöner und bedingungslos gut. Deshalb lebe ich lieber in ihr.»

Versessen auf Musik und die befreiende Wirkung des Klangs, hat Kowalski in den vergangenen Jahrzehnten von Filmmusik bis zu Soloalben fürs Klavier unterschiedlichste Projekte verwirklicht. Eine Obsession hat ihn dabei immer begleitet. Kowalski selbst nennt es «Dekontextualisierung von Stücken», also das Heraustrennen einzelner Stücke aus Klavierzyklen, Sonaten oder Suiten, die ohne ihren sonstigen Rahmen mit einem Mal aufregend anders wirken. «Wenn man ein Stück aus seinem Kontext isoliert, passiert etwas mit ihm. Das ist vollkommen verrückt, was man da entdeckt.»

Aus dem Zusammenhang genommen könne ein Stück von Schumann dann plötzlich wie ein Song von Leonard Cohen wirken. Ein bisschen sei das so, als träfe man seinen Arzt ohne weissen Kittel irgendwo auf der Strasse. «Es ist zwar der gleiche Mensch, aber trotzdem begegnet einem da auch jemand anderes.» Immer wieder hat Kowalski seine imaginäre Schatzkiste für musikalische Kleinode mit neuen Entdeckungen gefüllt – bis ihm irgendwann die Idee kam, dazu etwas zu singen.

«Das war zunächst einmal reiner Spieltrieb, ein Experiment», sagt er. Als Musik hat er Schumanns Nachtstück in F-Dur genommen, und da auf seinem Schreibtisch zufällig ein Band mit Gedichten von Allen Ginsberg lag, wählte der Musiker daraus ein paar Zeilen. Was dann passierte, bezeichnet Kowalski als «pure Magie». Obwohl Text und Musik unverändert geblieben seien, hätten sie perfekt zueinander gepasst.

Fortan war er «wie besessen» von der Idee, durch die sensible Kombination von Originaltexten und -kompositionen neue Stücke in Singer-Songwriter-Tradition zu erschaffen. «Songs with Words» nennt er diese Wunderwerke, in denen er Miniaturen von Chopin, Schumann, Chatschaturjan, Ravel oder Grieg mit Texten des amerikanischen Autors und Grenzgängers Ginsberg verwebt.

Die provokanten Seiten der Texte hat Kowalski bewusst ausgeklammert, alles «Sexuelle, Politische, Amerikanische, das Rauschgift und die Spiritualität». Stattdessen hat er Verse gesucht, in denen der Mensch in Verbindung mit seiner inneren und äusseren Welt im Mittelpunkt steht. «Es ist das Urmenschliche, das mich hier interessiert», sagt er, und obwohl manche Zeilen schon vor achtzig Jahren entstanden, seien sie «unglaublich zeitlos». In ihrer Intimität hätten sie nichts gemein mit Ginsbergs Image als roher, wilder Künstler. Ganz im Gegenteil: «In diesen Texten zeigt sich Ginsberg als Mensch, der darüber nachdenkt, wer er ist, der hadert, sich quält und mit der Vergänglichkeit und der Einsamkeit ringt.»

Wie Wort und Ton in Kowalskis der Zeit enthobenen Neuschöpfungen ineinanderfliessen und sich gegenseitig befruchten, ist faszinierend. Vermeintlich vertraute klassische Werke erscheinen tatsächlich in anderem Licht, und die von Kowalski selbst singend rezitierten Zeilen betören mit rauer Poesie. Begleitet wird der Künstler von der Pianistin Johanna Summer und ihren Kollegen Chilly Gonzales und Igor Levit, drei so unterschiedlichen wie ausserordentlichen Musikern, die ihre Kunst ganz in den Dienst dieser «Lieder mit Worten» stellen. Am Samstag sind sie damit auch live an Levits «Klavier-Fest» im Rahmen des Lucerne Festival zu erleben.

«Nun könnte ich beruhigt abtreten»

Zum Einsatz kommt dabei ein Klavier von 1910 – ein moderner Flügel hätte zu glatt geklungen für die besondere Aura der Songs. Stattdessen hat Kowalski ein Instrument mit einem «ganz warmen, weichen Klang» gewählt, der «grosse Intimität ausstrahlt». Konzentriert und unaufdringlich zugleich sollen die Text-Ton-Schöpfungen erscheinen, wie Schwarz-Weiss-Fotografien, die den Charme alter Zeiten auferstehen lassen. «Ich wollte, dass man eine Wahrnehmung hat, als wäre alles heruntergedimmt und in indirektes Licht getaucht statt grellen Scheinwerfern ausgesetzt», sagt der Künstler.

Für Kowalski hat sich mit der Aufnahme etwas Grundlegendes verändert. Zwar hadert er noch immer mit der Gegenwart, und mehr denn je sucht er die Musik als jenen Ort, an dem er Liebe und Schönheit findet. Und doch hat er mit dem Album eine neue Zufriedenheit gewonnen. «Wenn ich in ein Flugzeug steige, schicke ich immer vorher meiner Verlegerin einen autorisierten Stand meiner aktuellen Aufnahmen. Für den Fall, dass ich abstürze und sterbe», sagt Kowalski. Das sei nun nicht mehr nötig. «Mit diesen Stücken habe ich der Welt etwas hinzugefügt, was es vorher noch nie gab. Was für sich steht. Nach diesem Album könnte ich nun beruhigt abtreten.»

Malakoff Kowalski: «Songs with Words» mit Igor Levit, Johanna Summer und Chilly Gonzales. Bei Sony Classical und live am Lucerne Festival, 31. Mai, KKL.

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