Zu viel Feuchtigkeit, falsche Dosen und Nachbarn – und der Genuss bleibt auf der Strecke. Wer Weihnachtsguetzli richtig lagert, nascht bis nach Weihnachten frisches Gebäck.
Weihnachtszeit ist Guetzlizeit. Aber auch nachdem alle Lieder gesungen, alle Geschenke ausgepackt sind und die Kerzen am Baum den Raum in ein wohlig-warmes Licht getaucht haben, kommt die Lust noch auf, von dem buttrigen Mailänderli, den knusprigen Ecken der gezuckerten Zimtsterne und den Brunsli mit leichtem Knack und feuchtem Innern zu naschen. Damit dieser Genuss so lange anhalten kann und das Vanillekipferl nicht wie Sand im Mund zerbröselt, müssen die Weihnachtsguetzli richtig gelagert werden.
Das fängt gleich nach dem Backen an. Alle Guetzli müssen gut ausgekühlt werden. Denn kühlen sie nicht richtig ab, bleibt mit der Hitze Feuchtigkeit im Gebäck. Werden die Guetzli bereits vor dem Erkalten verpackt, werden sie matschig und verkleben allenfalls mit dem Behälter. In der Regel reichen zwanzig bis dreissig Minuten, bis die kleinen Gebäcke vollständig ausgekühlt sind.
Luftdicht verschlossen für lange Frische
Die richtigen Guetzlidosen für die Lagerung sind tatsächlich die Blechdosen, die alljährlich in den Supermarktregalen zum Verkauf angeboten werden. In ihnen halten sich Aroma und Konsistenz optimal. Wer ganz sorgfältig lagern möchte, trennt jede Schicht mit einem Blatt Wachs- oder Backtrennpapier, damit die kleinen Gebäcke nicht zusammenkleben. So können Weihnachtsguetzli problemlos zwei bis drei Wochen aufbewahrt werden. Auch Gläser mit einem dichten Deckel halten ihr Inneres lange frisch. Ein Selbstversuch mit einer kleinen Menge Zimtsterne hat kürzlich ergeben, dass diese auch unter der Glocke eines Glaskuchenständers eine Woche tadellos frisch blieben.
Nicht geeignet ist hingegen die Aufbewahrung in einer Plastikdose oder in Frischhaltebeuteln. Diese Materialien erzeugen eine Atmosphäre, in der Gebäck schnell den Knusper verliert und matschig wird.
Damit die Vanillekipferl nicht plötzlich nach Zimtsternen duften, ist es auch wichtig, die verschiedenen Sorten getrennt voneinander zu lagern. So bleiben nicht nur die Geschmacksrichtungen getrennt, sondern es wird auch verhindert, dass die Gebäcke unerwünschte Feuchtigkeit vom benachbarten Guetzli aufnehmen.
Die Zimtsterne mit ihrem Zuckerguss, die Stracciatella-Mailänderli mit Schokoladenglasur und die Mürbeteigringli mit Zitronenguss sind glasierte Guetzli und gehören – sobald sorgfältig angetrocknet – auch gut voneinander getrennt in eine luftdicht verschliessbare Dose. Eine Ausnahme sind Spritzgebäck und Mürbeteiguetzli. Sie sind in der Rezeptur so ähnlich, dass sie zusammen aufbewahrt werden können.
In einer dunklen Ecke gelagert, bleibt das Gebackene bis Weihnachten frisch. Eine Ecke im tendenziell kühleren Schlafzimmer oder der kühle Fenstersims ohne direkte Sonneneinstrahlung eignen sich ebenso.
Und was, wenn das Gebackene doch einmal trocken wird?
Wenn die Kekse doch einmal trocken werden, obwohl sie richtig gelagert sind: Eine Scheibe Brot, in die Dose gelegt, gibt den Guetzli über Nacht etwas Feuchtigkeit ab und macht sie wieder weicher. Die Feuchtigkeit von Lebkuchen oder weichen Nussschnitten kann länger erhalten werden, indem man eine Bio-Grapefruit- oder -Orangenschale für zwei Tage in die Keksdose legt.
Bis weit nach Weihnachten hält hingegen der Weihnachtsstollen. Er kann nach persönlicher Vorliebe in Alufolie, ein Leinentuch, Back- oder Pergamentpapier gewickelt werden und dann in einer Kartonschachtel oder einer Blechdose gelagert werden. An einem kühlen und trockenen Ort hält er sich bis ins neue Jahr – sofern Sie ihm so lange widerstehen können.