Auch Stabhochspringerin Angelica Moser steht erstmals an globalen Titelkämpfen auf dem Podest.
(sda) Einmal mehr war an einem Grossanlass Verlass auf Mujinga Kambundji. Zwei Wochen nach dem Gewinn von Silber an der Hallen-EM wird sie in Nanjing Hallen-Weltmeisterin über 60 m. Die 32-jährige Bernerin sicherte sich ihre elfte Medaille an internationalen Meisterschaften, die sechste über 60 m und die dritte an Hallen-Weltmeisterschaften nach Bronze 2018 und Gold 2022.
Kambundji steigerte sich wie schon oft von Lauf zu Lauf: 7,20 Sekunden im Vorlauf, 7,12 Sekunden im Halbfinal und dann 7,04 Sekunden im Final. Zwar war sie mit ihrer Siegerzeit nach einem mässigen Start zwei Hundertstel langsamer als an der Hallen-EM, dennoch nahm sie erfolgreich Revanche an der Italienerin Zaynab Dosso (7,06). Bronze ging an die Luxemburgerin Patrizia van der Weken (7,07).
Mujinga Kambundji sichert der Schweiz den zweiten Podestplatz in Nanjing, nachdem Angelica Moser im Stabhochsprung Bronze gewonnen hat. Die Zürcherin stand bei der Elite erstmals an globalen Titelkämpfen auf dem Podest.
Moser holt Bronze – trotz Verletzung
4,70 m im ersten Versuch reichten Angelica Moser. Zuvor hatte die 27-Jährige einige Fehlversuche zu verzeichnen und auch danach auf 4,75 m klappte es nicht mehr. Vor zwei Wochen an der Hallen-EM in Apeldoorn hatte die Stabhochspringerin noch mit der Schweizer Rekordhöhe von 4,80 m gewonnen.
Die 27-Jährige freute sich dennoch uneingeschränkt über die Medaille. Vor zwei Tagen hatte sie sich im Training in China den Fuss verstaucht. Der Start stand sogar auf der Kippe. «Ich bin sehr zufrieden», betonte Moser im Interview mit Swiss Athletics. Im Wettkampf habe sie trotz Schmerzen gespürt, dass der Fuss halte. «Aber mental war es nicht einfach, zumal sich der Wettkampf wegen Problemen mit der Anlage und der Rücksichtnahme auf die Bahnläufe in die Länge zog.»
In Abwesenheit des gesamten Olympia-Podests reichten der Europameisterin und Olympia-Vierten 4,70 m für die Medaille. Zur Weltmeisterin krönte sich die Französin Marie-Julie Bonnin, die als einzige Athletin 4,75 m übersprang. Silber holte Tina Sutej. Die Slowenin scheiterte an derselben Höhe wie Angelica Moser, leistete sich insgesamt aber weniger Fehlversuche.
Am Sonntag könnten vier weitere Medaille folgen durch die Weitspringer Annik Kälin und Simon Ehammer, Audrey Werro über 800 sowie Ditaji Kambundji über 60 m Hürden.