Zu den Pionieren in ökologischem Anbau zählt das Gut der Familie Drappier in der Champagne. Es war das erste Haus des Gebiets, das vor neun Jahren als CO2-neutral zertifiziert wurde.
Eine besondere Entdeckung aus der französischen Champagne sind jene Winzer und Winzerinnen, die im Gegensatz zu den grossen Häusern Schaumweine ausschliesslich aus eigenen Trauben herstellen. Ich mag diese Champagner, weil sie eigenständig, charaktervoll und herkunftsbetont sind. Zu dieser Gruppe zählt die engagierte Familie Drappier, bei der inzwischen mit den drei Geschwistern Charline, Hugo und Antoine bereits die achte Generation am Werk ist. Zum Gebäude, dessen Geschichte bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht, gehören heute über 60 Hektaren Rebfläche, wobei nicht weniger als 70 Prozent auf Pinot noir entfallen.
Erstes CO2-neutrales Gut in der Champagne
Drappier gibt sich nicht nur «grün», das Gut handelt auch danach. So war es das erste Haus des Anbaugebiets, das vor neun Jahren als CO2-neutral zertifiziert wurde. Dank Solarpanels auf den Dächern werden drei Viertel des Strombedarfs selbst gedeckt. Die Drappier-Flasche ist um 15 Prozent leichter als traditionelle Champagner-Bouteillen. Im Weinberg arbeitet die Familie naturnah.
Ein guter Einstieg in die Drappier-Welt ist der Champagner Brut Nature, ein trockener, reiner, geradliniger, frischer Schaumwein praktisch ohne Zuckerzusatz und mit wenig Schwefel. Ausschliesslich Pinot-noir-Trauben bilden die Basis. Komplexer und anspruchsvoller ist der Millésime Exception Brut 2018, der aus 65 Prozent Pinot noir sowie 35 Prozent Chardonnay besteht. Schon das vielschichtige Bouquet mit fruchtigen sowie Brioche-Noten vermag zu überzeugen. Feine Perlage, schöne Säure, nachhaltiges Finale: Das sind weitere Merkmale dieses gelungenen Champagners (beide Weine über vinothek-brancaia.ch).
Man kann die Drappier-Champagner wie viele andere Schaumweine am erstmals stattfindenden Erlebnisfestival «About Bubbles» vom 28. Februar bis 2. März in Zürich verkosten (weitere Infos unter peterjauch.com). Nicht nur die berühmte französische Anbauregion ist vertreten. Deutsche Sekte können ebenso degustiert werden wie italienische Franciacorta und spanische Cavas.