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Startseite » Nemo ist der Superstar der Pride – aber für queere Menschen bleiben Zürich eine Stadt mit Schattenseiten
Zürich

Nemo ist der Superstar der Pride – aber für queere Menschen bleiben Zürich eine Stadt mit Schattenseiten

MitarbeiterVon MitarbeiterJuni 14, 2024
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Am Samstag ist Zurich Pride. Zum 30. Mal steht die Innenstadt im Zeichen der Regenbogenfahne. Gewalt gegenüber homosexuellen und anderen Lebensformen gibt es Zürich jedoch immer noch.

Nemo, der Superstar der diesjährigen Ausgabe der Zurich Pride, hat die Lösung gefunden. Zumindest auf der Bühne; zumindest mit dem Song «The Code», mit dem der Bieler im Mai den Eurovision Song Contest (ESC) gewann – als erste Person überhaupt, die weder Mann noch Frau sein will, sondern nonbinär.

I, I went to Hell and back
To find myself on track
I broke the code, whoa-oh-oh

singt Nemo am späten Freitagabend bei seinem Auftritt auf der Landiwiese. Und Tausende jubeln ihm zu und singen mit: schwule Männer, lesbische Frauen, Bisexuelle, Transmenschen, queere Personen wie Nemo – und viele Konzertbesucher, die selber nicht zur Regenbogen-Community gehören und an dem Festival der vielen Lebensformen trotzdem mitfeiern.

I just gave it some time
Now I found paradise
I broke the code, whoa-oh-oh, whoa-oh-o.

Sein Paradies gefunden hat Nemo in nur drei Minuten: So schnell verwandelt sich der 23-Jährige im Video seines Sieger-Songs vom verunsicherten Kondukteur zum selbstbewussten Musiker im Tutu. Die Rapperfigur in dem Zug ist von androgyner Schönheit. Sie lässt sich auch von Turbulenzen auf offener Strecke nicht aus dem Konzept bringen.

Allein, so leicht wie Nemo in «The Code» fällt es wohl keinem queeren Menschen, sich zurechtzufinden im Leben. Die schöne farbige Welt der Mainstream-Pop-Kultur ist nicht mit der Realität zu verwechseln, auch nach dreissig Jahren nicht, seit die Pride beziehungsweise der frühere Christopher Street Day in Zürich stattfinden. Ignoriert, missverstanden, diskriminiert, bedroht und tätlich angegriffen werden Homosexuelle und weitere Angehörige der LGBTQ-Gemeinschaft weiterhin, auch in Zürich, der grössten Stadt des Landes, die sich gerne weltoffen, modern und «gay-friendly» gibt.

Auch wenn sich seit dem ersten Umzug unter der Regenbogenfahne viel verändert hat.

Als die Schweiz über einen «Sexskandal im Fussballklub» diskutierte

Über die Premiere 1994 in der Limmatstadt finden sich im Internet kaum Spuren. Ein Jahr später berichtet die NZZ in einer knappen Agenturmeldung über einen «farbenfrohen Umzug» der «Gay-Pride-Parade» durch die Innenstadt, an der rund tausend Schwule und Lesben für ihre Rechte demonstrierten. Gefordert wurde unter anderem, dass gleichgeschlechtliche Paare heiraten dürfen: ein Anliegen, das erst 26 Jahre später mit dem Ja zur Ehe für alle in Erfüllung gehen sollte.

1994 sorgte der FC Wettswil-Bonstetten schweizweit für Schlagzeilen, als der Vorstand des Fussballvereins kurzerhand beschloss, die erste Mannschaft der Damen aufzulösen. Mehrere Spielerinnen waren lesbisch. Für den «Blick» war das ein gefundenes Fressen. «Sex-Skandal im Fussballklub», schrieb die Boulevardzeitung auf ihrer Titelseite – obwohl der eigentliche Skandal mit Sex gar nichts zu tun hatte, sondern mit dem Hinauswurf der Fussballerinnen durch ihren eigenen Klub.

Der Vorstand des Fussballklubs begründete sein Vorgehen folgendermassen: «Der Verein wird ausgenützt für das Ausleben von ‹abnormalen Veranlagungen› (lesbisch).» Und: «Der Vorstand ist verpflichtet einzuschreiten, sobald die Gefahr besteht, dass Minderjährige gefährdet sind.»

Im «Club» des Schweizer Fernsehens wurde das Ereignis kontrovers diskutiert. Drei Gäste im Studio hatten Verständnis für die Entscheidung des Fussballklubs im Säuliamt. Einer von ihnen war der frühere Präsident des Stadtzürcher Fussballverbands. Er sagte in die Kamera: «Eine Frau ist ein zartes Geschöpf.» Frauenfussball lehne er ab, nur schon aus «ästhetischen Gründen».

In Bonstetten seien auch Briefe besorgter Eltern eingetroffen. Viele Mädchen seien nach einem Match nicht mehr duschen gegangen, habe er gehört. Warum, könne er nicht sagen. Doch das brauchte er gar nicht. Das Bild, dass sich lesbische Frauen womöglich an Juniorinnen vergriffen, war auch so bedient – wenngleich der Mann für seine Unterstellungen in der Fernsehrunde sofort kritisiert wurde.

Auch da hat sich viel getan in den vergangenen dreissig Jahren. Die Fussball-Europameisterschaft der Frauen findet 2025 in der Schweiz statt. Das Turnier verfügt über ein Budget von 120 Millionen Franken, die Organisatoren wollen 715 000 Tickets verkaufen. Dass Alisha Lehmann, der Star des Schweizer Teams, bisexuell ist und offen dazu steht, dürfte hingegen die wenigsten Zuschauer interessieren.

Aber auch diese Entwicklung sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass queere Menschen in Zürich und der Schweiz immer noch Gefahr laufen, abgelehnt, angefeindet sowie schlimmstenfalls auf offener Strasse attackiert zu werden.

Die Mehrheit schaut zu

Marco Uhlig ist Geschäftsführer des Klubs Heaven an der Spitalgasse im Niederdorf, eines beliebten Treffpunkts der LGBTQ-Community. Seit zwanzig Jahren arbeitet Uhlig auch im Verein mit, der die Zurich Pride organisiert. Der gebürtige Berliner sagt: «Ich mache mir Sorgen: Der Rest der Gesellschaft gewöhnt sich daran, dass hier wieder ein schwules Pärchen nachts verprügelt oder da eine Dragqueen bespuckt wird.»

Man schaue zu und tue nichts, wenn queere Menschen im Tram beleidigt würden. «Es gibt keinen Aufschrei.» Und ja, natürlich brauche es die Pride, um darauf aufmerksam zu machen.

Uhlig versteht den Umzug denn auch vor allem als Demonstration, an der es bei aller Fröhlichkeit um ernste Anliegen gehe. «Wir nehmen niemanden was weg, wir lieben das Leben genauso wie alle anderen.» Daher seien auch nichtqueere Menschen willkommen, an dem Festival teilzunehmen, sagt er.

Auch wenn eines der Grundübel auf Zürichs Strassen und Plätzen damit kaum aus der Welt zu schaffen sein dürfte: Laut dem jüngsten Bericht der nationalen LGBTIQ-Helpline gingen im vergangenen Jahr über 300 Meldungen wegen Gewalt und verbaler Attacken gegen queere Personen ein. Fast die Hälfte stammt aus dem Kanton Zürich. 70 Prozent der Anrufenden berichteten von Beleidigungen und Beschimpfungen, 21 Prozent erlitten nach eigenen Angaben körperliche Gewalt. 15 Prozent der gemeldeten Fälle wurden zur Anzeige gebracht.

Gefahr in lauen Sommernächten

Für den Heaven-Betreiber Uhlig bringen diese Zahlen das Ausmass des Problems nur unzureichend zum Ausdruck. «Mein Eindruck ist, dass in der Stadt Zürich allein mehr queere Menschen angepöbelt werden. Es gibt eine hohe Dunkelziffer.» Die Situation beim Zähringerplatz habe sich in den vergangenen Jahren zwar etwas entschärft, sagt Uhlig. Auch, weil seine Mitarbeiter und er mehr Präsenz auf den Strassen markierten als früher. Aber in lauen Sommernächten müssten Klubbesucher weiterhin damit rechnen, von betrunkenen Jugendlichen angepöbelt oder sogar mit Steinen beworfen zu werden.

Doch solche Erfahrungen sollen bei der Pride am Samstag nicht im Zentrum stehen. Das Motto der Jubiläumsparade lautet: «Frei in jeder Beziehung». Nemo dürfte sich als Zugpferd erweisen für den Grossanlass. 2023 zogen 55 000 Menschen durch die Zürcher Innenstadt, allerdings bei Sonnenschein. Die Wetterprognosen für Samstag sind nicht ganz so gut.

Die Route der Zurich Pride am Samstag

Der Umzug startet um 14 Uhr am Helvetiaplatz

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