Gartenbeizen brauchen während EM keine Bewilligung für kleine Public Viewings
bai.
Vom 14. Juni bis zum 14. Juli findet in Deutschland die Fussball-Europameisterschaft statt. Zürcher Gartenwirtschaften und Boulevard-Cafés stellen dann jeweils gerne Fernsehgeräte fürs Public Viewing auf. Eine spezielle Bewilligung sei dafür nicht notwendig, teilt das Sicherheitsdepartement mit. Die Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart gewähre eine Ausnahmebewilligung für diese Zeit.
Erlaubt sind Fernseher mit einer Bildschirmdiagonale von maximal 3 Metern. Der Einsatz von Beamern und Verstärkern ist laut Communiqué nicht erlaubt. Eine Viertelstunde nach Spielende müssten die Geräte im Freien wieder ausgeschaltet werden, damit Anwohner nicht übermässig gestört würden, heisst es weiter.
Gleiches gilt auch für die Rad- und Para-Cycling-Strassenweltmeisterschaften, die vom 21. bis zum 29. September in und um Zürich über die Bühne gehen.
Rund 1,3 Millionen Besucher im Zoo Zürich 2023
bai.
1,26 Millionen Menschen haben den Zoo Zürich im vergangenen Jahr besucht. Das sei zwar ein leichter Rückgang im Vergleich zum Rekordjahr 2022, aber dennoch ein sehr gutes Ergebnis. Das schreibt der Zoo in einer Mitteilung.
Der leichte Rückgang bei den Besucherzahlen 2023 sei vor allem auf den sehr heissen Sommer zurückzuführen. Dieser habe dazu geführt, dass weniger Personen als üblich zu dieser Jahreszeit den Zoo besucht hätten. Der Rückgang belaufe sich auf –8,2 Prozent. Trotz dem geringeren Gästeaufkommen reihe sich das Jahr 2023 mit 1,26 Millionen Zoobesuchen auf Platz vier der meistbesuchten Zoo-Jahre ein.
Im Bereich Naturschutz habe der Zoo erneut einen beachtlichen Beitrag leisten können. Knapp 2,5 Millionen Franken flossen in Form von direkten Beiträgen sowie Sach- und Dienstleistungen in acht globale Naturschutzprojekte.
Der Stadtrat hält nichts von Cargo sous terrain
sho. Seit Jahren weibelt das Unternehmen Cargo sous terrain (CST) für das gleichnamige private Projekt mit programmatischem Namen. Es will den Gütertransport zwischen St. Gallen und Genf mit Seitenarmen nach Basel, Luzern und Thun über einer Art Metro abwickeln. Ein erstes Teilstück des unterirdischen Logistiksystems ist zwischen dem Flughafen Zürich und Härkingen (SO) geplant.
Derzeit läuft das Sachplanverfahren des Bundes. Vorerst können die betroffenen Gemeinden gegenüber dem Kanton Stellung beziehen. Am Donnerstag (16. 5.) veröffentlichte der Zürcher Stadtrat seine Antwort. Er erachtet CST grundsätzlich als innovatives Projekt. Das ist etwa das einzig Positive, das er dem Vorhaben abgewinnen kann.
Transportiert man Güter auf diese Weise, müssen sie irgendwo im Boden verschwinden oder wieder an die Oberfläche kommen. In der Stadt Zürich wären dafür mindestens drei City-Hubs vorgesehen: in Albisrieden, in der Herdern und in Oerlikon. Vor allem in Albisrieden erwartet der Stadtrat als Folge von CST nicht weniger, sondern mehr Verkehr auf dem Strassennetz.
Nur etwa 3 Prozent des oberirdischen Güterverkehrs in Zürich könnten eingespart werden, schreibt der Stadtrat, oder etwa 0,3 Prozent des gesamten motorisierten Verkehrs. Für den Stadtrat überwiegen die Nachteile, und er fordert für CST eine umfassende Interessenabwägung sowie eine Kosten-Nutzen-Analyse.
Cargo sous terrain reagierte umgehend mit einer beschwichtigenden Mitteilung. Der Stadtrat weise zu Recht auf offene Punkte hin, die bei der Weiterentwicklung berücksichtigt werden müssten, heisst es da. Aufgrund einer Studie schätzt CST die Reduktion der Fahrzeugkilometer im Güterbereich auf 22 bis 32 Prozent.
Klar ist, dass CST ohne Anschlüsse in der Stadt Zürich wenig sinnvoll wäre. Im Sommer will der Kanton Zürich dem Bund eine konsolidierte Stellungnahme zum Vorhaben abgeben.
Die Macher der Street Parade übernehmen Silvesterzauber
fbi.
Am 1. Januar, kurz nach Mitternacht, wird in Zürich jedes Jahr ein grosses Feuerwerk gezeigt, eine Viertelstunde lang. Rund 100 000 Zuschauerinnen und Zuschauer drängten sich bei der letzten Ausgabe rund um das Zürcher Seebecken, in früheren Jahren waren es auch schon mehr gewesen, nämlich 150 000.
Seit 1988 veranstaltet der Verein Silvesterzauber Zürich das Volksfest mit Marktständen, Festwirtschaften und dem Feuerwerk zum Jahresauftakt. In den vergangenen Jahren wurde der Silvesterzauber vom bisherigen Veranstalter des Züri-Fäschts mitorganisiert.
Weil dieser Verein wegen des Aus des Züri-Fäschts nun aber aufgelöst wird, übernimmt ein neues Team die Organisation des Traditionsanlasses. Und zwar ist es der Verein Street Parade, wie der Verein Silvesterzauber in einer Mitteilung schreibt. Der Verein Street Parade organisiert jedes Jahr den grössten Techno-Umzug der Welt.
In der Mitteilung lässt sich das Vorstandsmitglied Thomas Wüthrich mit den Worten zitieren, die nun gefundene Lösung mit dem Team rund um den umtriebigen Präsidenten Joel Meier sei optimal. Niemand sonst kenne das Festgelände so gut und verfüge über derart viel Erfahrung mit den städtischen Behörden. Und Wüthrich hält fest, es sei wichtig, dass der Anlass in unveränderter Form weitergeführt werde.
Auch Joel Meier kommt in der Mitteilung zu Wort. Er hält fest, dass es keine zweite Street Parade zum Jahreswechsel geben werde. «Der Traditionsanlass wird, wie es der Name schon sagt, traditionell weitergeführt.»
Stadt Zürich führt Tempo 30 früher ein als geplant
mvl. Im Dezember 2022 wurde ein fünfjähriger Bub am Escher-Wyss-Platz auf dem Weg in den Kindergarten von einem Auto oder Lastwagen erfasst und danach von weiteren Fahrzeugen überrollt. Sein Tod hat grosse Betroffenheit ausgelöst – und eine Diskussion um die Verkehrssicherheit an diesem Ort. Denn die Eltern des Knaben und weitere Anwohnerinnen und Anwohner hatten gegenüber der Stadt seit längerem Sicherheitsbedenken geltend gemacht und Massnahmen verlangt.
Ab Mittwoch (15. 5.) gilt nun rund um den Escher-Wyss-Platz Tempo 30. Die Stadt hatte die Einführung des Niedrigtempos erst für 2026 vorgesehen, hat die Einführung aber vorgezogen, unter anderem wegen entsprechender Forderungen aus dem Stadtparlament.
Gegen die Einführung sind keine Rechtsmittel ergriffen worden. Das neue Verkehrsregime wird am Mittwoch mit dem Aufstellen der Tempo-30-Signale rechtskräftig. Die erweiterte Zone umfasst neben dem Escher-Wyss-Platz Teilstücke der Hardstrasse, der Hardturmstrasse sowie des Sihlquais, zudem die Wipkingerbrücke und die Zöllystrasse.
Bereits umgesetzt seien weitere Sicherheitsmassnahmen, beispielsweise ein neuer Fussgängerstreifen, so die Stadt. Voraussichtlich 2028 ist an diesem Ort ein Strassenbauprojekt geplant, das die Bedingungen für Fussgängerinnen und Fussgänger verbessern soll.
85 Mal hat die Stadtpolizei den Diensthund gegen Menschen eingesetzt, fünf Bisse führten zu Verletzungen
tma. Was das Online-Magazin «Republik» aus Bern zu berichten hatte, tönte dramatisch. Dort mache die Berner Kantonspolizei mit Hunden regelrecht Jagd auf Sprayer, die die Flucht ergriffen. Die Verletzungen seien gravierend, in einem Fall sei eine Notfalloperation notwendig geworden. Regeln für den Einsatz gebe es kaum, schrieb das Online-Magazin. Die Berner Polizei entgegnete, der Einsatz stütze sich stets auf den Einzelfall und das Verhältnismässigkeitsprinzip.
Die Geschichte aus Bern wühlte auch in Zürich auf. Und rief die Politik auf den Plan. So wollten die Zürcher SP-Gemeinderätinnen Anna Graff, Tiba Ponnuthurai sowie Severin Meier mehr über den Einsatz von Stadtzürcher Schutzhunden wissen. Auch in Zürich werden diese eingesetzt, vor einem Jahr bewilligte der Zürcher Gemeinderat 13,5 Millionen Franken für die Instandsetzung des Diensthunde-Kompetenzzentrums beim Albisgütli.
Die Stadtzürcher Regierung nahm nun Stellung zu den Fragen der Politikerinnen. Für den Hundeeinsatz bestünden eine Vielzahl von rechtlichen Regeln, unter anderem die Verordnung über polizeiliche Zwangsanwendung, die Strafprozessordnung sowie die Tierschutzverordnung. Spezifische Anweisungen, wann Hunde Personen einschüchtern oder gar beissen sollten, existieren laut dem Stadtrat nicht.
Im operativen Einsatz müssten die Polizisten und Hundeführer die Verhältnismässigkeit prüfen. Die Praxis der Stadtpolizei sehe vor, dass der Einsatz eines Schutzhundes im Vorfeld mehrfach laut und deutlich angekündigt werde, sofern es die Umstände zuliessen.
Somit hätten es Betroffene selbst in der Hand, den Einsatz eines Diensthundes abzuwenden. Wer vor der Polizei flüchte, könne stillstehen, wer sich verstecke, könne sich bemerkbar machen, und wer Gewalt anwende, können seinen Angriff abbrechen. Bevor Gebäude oder Gelände durchsucht würden, müsse mindestens drei Mal gewarnt werden.
In den vergangenen zehn Jahren sind laut dem Stadtrat in Zürich bei 85 Einsätzen Diensthunde gegen Personen eingesetzt worden. Dies habe der Eigensicherung, der Vereitelung der Flucht oder dem Zurückdrängen von aggressiven oder renitenten Gruppen gedient.
In der gleichen Zeitspanne wurden fünf Personen durch den Biss eines Diensthundes verletzt. Zwei von ihnen waren Einbrecher, die hätten flüchten wollen. Einmal traf es jemanden, der nach einer Messerstecherei flüchten wollte. Zweimal biss der Hund zu, weil der Hundeführer angegriffen worden war. Alle Verletzten seien sofort nach dem Biss medizinisch versorgt worden, es habe sich um leichte Verletzungen gehandelt.
Jeder Einsatz eines Diensthundes werde nachträglich analysiert, insbesondere wenn das Tier gegen Menschen zum Einsatz gekommen sei, schreibt der Stadtrat abschliessend.
Mit Beiträgen des Kantons über 52 000 Parkplätze mit E-Ladestationen ausgerüstet
sho. Seit gut einem Jahr läuft das kantonale Förderprogramm für die Elektrifizierung der Mobilität. Es ist auf vier Jahre bis Ende 2026 befristet. Insgesamt stehen dafür 50 Millionen Franken aus dem Strassenfonds zur Verfügung.
Die wichtigste Massnahme sind Beiträge für die Ausrüstung von Parkplätzen, die grossen Anklang finden. Laut einer Mitteilung der Volkswirtschaftsdirektion und der Baudirektion (2. 5.) sind bis Ende April rund 52 500 Abstellplätze von Privatpersonen mit einer Basisinfrastruktur für das elektrische Laden ausgerüstet worden. Damit wird für grosse Teile der Bevölkerung der Umstieg auf ein Elektrofahrzeug erleichtert.
Beiträge erhalten auch Firmen, die ihre Geschäftsfahrzeuge elektrifizieren wollen. Bisher wurden Gesuche für die Ausrüstung von 800 solcher Flottenparkplätze eingereicht.
Ausserdem haben erste Gemeinden Interesse gezeigt, sich bei der Ausarbeitung von Konzepten für die Elektromobilität unterstützen zu lassen. Dabei geht es um Machbarkeitsstudien und konkrete Standortauswertungen für die öffentliche Ladeinfrastruktur, etwa in der blauen Zone.
Insgesamt sind bis anhin über 3000 Gesuche eingegangen und mehr als 18 Millionen Franken zugesichert worden. Damit ist nach einem Viertel der Dauer schon mehr als ein Drittel der Mittel aufgebraucht. Möglicherweise ist der Fördertopf demnach bereits vor Ende 2026 ausgeschöpft.
Ob das Programm dann ausläuft oder zusätzliche Mittel bereitgestellt würden, sei eine politische Frage und müsse abschliessend vom Kantonsrat entschieden werden, heisst es auf Anfrage aus dem federführenden Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft.
Uber-Konkurrent Bolt bietet hierzulande Taxidienste an
sho.
Bis anhin steht der Name Bolt in Zürich für grüne E-Scooter und E-Bikes zum Mieten. Der weltweit tätige Mobilitätsdienstleister mit Sitz in Estland ergänzt nun seine Palette um die Vermittlung von Fahrten mit dem Auto, die man ab sofort wie bei Uber über die App per Smartphone buchen kann.
Bolt will so sein bestehendes Angebot in Mikromobilität um einen Service für längere Strecken erweitern. Man schaffe damit eine bequeme und nachhaltige Ergänzung zu den bestehenden öffentlichen Verkehrsmitteln, schreibt das Unternehmen am Dienstag (30. 4.). Es verspricht Kosteneinsparungen in Form von attraktiven Fahrtarifen.
In Übereinstimmung mit dem neuen Zürcher Taxigesetz registriert Bolt auf seiner Plattform nur lizenzierte Taxi- und Limousinenfahrerinnen und -fahrer. Diese würden ihre volle Unabhängigkeit behalten, seien nicht bei Bolt angestellt und könnten auch auf anderen Plattformen aktiv sein. Als Vermittler zwischen Fahrerinnen sowie Fahrern und den Fahrgästen bringe die Firma so mehr Wettbewerb in den Markt der Mobilitätsanbieter, heisst es in der Mitteilung weiter.
Bolt will nichts Geringeres als einen Beitrag auf dem Weg zu besseren Städten leisten. Ziel sei es, die urbane Mobilität zu verbessern und die Menschen dabei zu unterstützen, ihre privaten Fahrzeuge seltener zu nutzen. Geplant ist langfristig eine multimodale App für die Region, um den Menschen ein gemeinsam genutztes Fahrzeug für jeden Mobilitätszweck anbieten zu können.
Nach nur drei Jahren tritt der VBZ-Direktor wieder ab
sho.
Seit Anfang April 2021 ist Marco Lüthi Direktor der städtischen Verkehrsbetriebe (VBZ). Nach nur drei Jahren zieht er nun weiter zum schweizweit tätigen Unternehmen Postauto AG. Er wird dort neuer Leiter Markt und Kunden sowie Mitglied der Geschäftsleitung.
Lüthis Vorgänger, Guido Schoch, stand immerhin zwölf Jahre lang an der Spitze der VBZ, ehe er mitten in der Corona-Krise pensioniert wurde und die Leitung an Lüthi übergab.
Der ETH-Ingenieur Lüthi war für die Rhätische Bahn tätig, bevor er 2018 zur Sihltal-Zürich-Üetliberg-Bahn (SZU) stiess, der er ab 2019 als Direktor vorstand. Er verlässt die Zürcher Verkehrsbetriebe spätestens per Ende Oktober.
Marco Lüthis Zeit als VBZ-Direktor war geprägt von der Pandemie und dann durch die Erholung der Passagierzahlen auf das frühere Niveau: Zeitweise waren diese während der Krise völlig zusammengebrochen.
Ausserdem trieb Lüthi die Arbeiten für den künftigen Ausbau des Angebots und die Netzentwicklungsstrategie der VBZ voran. Unter Lüthi kämpfte das Unternehmen aber auch immer mit hartnäckigen Personalengpässen, die eine Ausdünnung des Fahrplans nötig machten.
Laut dem zuständigen Zürcher Stadtrat Michael Baumer (FDP) verlieren die VBZ einen «führungsstarken und engagierten Direktor». Er habe den Austausch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gepflegt und dazu beigetragen, dass die VBZ-Berufe an Attraktivität gewonnen hätten, lässt er sich in der Mitteilung zitieren. Die Nachfolge für Lüthi wird in den nächsten Wochen ausgeschrieben.
Kantonsrat unterstützt Reduktion der Arbeitszeit für Assistenzärztinnen und Assistenzärzte
sho.
Seit Anfang Jahr arbeiten die Assistenzärztinnen und Assistenzärzte in den meisten Spitälern ohne Gesamtarbeitsvertrag. Für die rot-grünen Parteien ist damit die Politik in der Pflicht. Im Zürcher Kantonsrat reichten sie eine parlamentarische Initiative ein, um die Anforderungen gesetzlich festzuschreiben.
Der Erstunterzeichner Benjamin Walder (Grüne, Wetzikon) kennt die Verhältnisse aus seinem Medizinstudium. «Junge Ärztinnen und Ärzte werden zu wenig gefördert und arbeiten sich krank», so fasste er seine Eindrücke am Montag (29. 4.) im Ratssaal zusammen. Sie arbeiteten im Schnitt 57 Stunden in der Woche, und die Zeit für Weiterbildung schrumpfe.
Walder berief sich auf die Ergebnisse einer Umfrage, welche die NZZ vor einem Jahr durchgeführt hatte. Mit seiner Initiative will er die Arbeitszeit auf 42 Stunden begrenzen, zuzüglich mindestens 4 Stunden Weiterbildung. Das koste nichts, wenn man unnötige Bürokratie und Leerläufe beseitige.
Die beteiligten Parteien sollten sich selber einigen, forderte dagegen Lorenz Habicher (SVP, Zürich). Mit 42 Stunden kämen junge Ärztinnen und Ärzte zu deutlich weniger Patientenkontakten, wandte Reto Agosti (FDP, Küsnacht) ein. Nach Ansicht des Arztes Josef Widler (Mitte, Zürich) wissen jene, die diesen Beruf ergreifen, dass sie ausserordentlich viel leisten müssten.
Neben den Grünen traten SP, EVP und AL für die Initiative ein. Ungewöhnlich war die Haltung der Grünliberalen: «Das Problem besteht, der Vorschlag entspricht aber nicht unserem Lösungsansatz», sagte die Fraktionspräsidentin Christa Stünzi (Horgen). Angesichts der ferienbedingt gelichteten Reihen böten sie aber Hand dafür, dass die Initiative die für die vorläufige Unterstützung nötigen 60 Stimmen erziele.
Tatsächlich trugen einige GLP-Mitglieder zum Abstimmungsresultat von 62 Stimmen bei. Der Vorschlag wird also kaum gleichlautend in den Rat zurückkehren. Benjamin Walder hatte sich bereit erklärt, in der Kommission nach einem Kompromiss zu suchen.
Taxiverbände zeigen den Flughafen bei der Wettbewerbskommission an
sho.
Seit Jahren herrscht unter Taxifahrern grosser Unmut über die Situation am Flughafen. Sie können zwar Kunden zu den Terminals fahren. Die Vorfahrt für den Wegtransport von Fluggästen, die angekommen sind, ist jedoch den Airport-Taxis vorbehalten. Andere Taxis dürfen nur auf Bestellung Gäste aufnehmen.
Die Taxiverbände kritisieren das seit längerem als ökologischen Unsinn: Ihre Fahrer müssten jeweils mit leeren Autos wieder vom Flughafen wegfahren, und auch viele Airport-Taxis kehrten ohne Fahrgäste zurück. Mit dem Unterschied allerdings, dass sie spontan jemanden auf der Rückfahrt zum Flughafen mitnehmen können.
Dieses Ungleichgewicht wollen der Taxiverband und die Taxisektion Zürich nicht länger hinnehmen. Sie haben gegen die Flughafen Zürich AG wegen des Missbrauchs von relativer Marktmacht bei der eidgenössischen Wettbewerbskommission (Weko) Anzeige erstattet. Sie argumentieren auch aus Sicht der Fluggäste: Für diese bestehe keine freie Wahl des Anbieters.
In ihrem Communiqué teilen sie gegen den Flughafen aus. Er wolle sich ein zeitgemässes Image geben, verfolge jedoch ein Geschäftsmodell, das mit dem Rechtsstaat kollidiere, ja ihn geradezu verhöhne. Weiter ist die Rede von einem «illegalen Marktzerstörer», der legal arbeitende Taxiunternehmen die Existenz koste.
«Wir wollen gleiches Recht für alle», sagt Georgios Botonakis, Präsident des Taxiverbandes, wobei er angesichts der ohnehin schwierigen Lage seiner Branche explizit von «gleich kurzen Spiessen» spricht. Das entspreche auch dem Geist des Zürcher Taxigesetzes, das Anfang Jahr in Kraft getreten sei.
Die Flughafen Zürich AG reagiert gelassen. Aufgrund verkehrstechnischer Gegebenheiten und wegen der knappen Platzverhältnisse müsse man die Nutzung der Infrastruktur regeln, schreibt die Medienstelle auf Anfrage: «Mit der Ausschreibung tragen wir dem Nichtdiskriminierungsanspruch Rechnung.» Das neue Taxigesetz führe dabei zu keiner Veränderung der Rechtslage, sondern bestätige dieses Vorgehen sogar.
Laut dessen Artikel 5 sind Standplatzbewilligungen von den Gemeinden transparent mittels Ausschreibung zuzuteilen. Die Weko habe die Praxis mehrfach überprüft und die Zuteilung als korrekt eingestuft, schreibt die Flughafen AG. Auch das Bundesamt für Zivilluftfahrt konnte 2022 auf eine Anfrage der Zürcher Taxiverbände hin keinen Verstoss gegen die dem Flughafen mit der Konzession auferlegten Pflichten erkennen.
Kanton Zürich wächst wegen Zuwanderung weiter stark an
zge.
Die Anziehungskraft des Kantons Zürich hält ungebremst an. Die Kantonsregierung geht davon aus, dass die Einwohnerzahl des grössten Schweizer Kantons bis ins Jahr 2050 auf rund 2 Millionen Menschen ansteigen wird. Das sind rund 450 000 Personen mehr als noch 2020. Der Zuwachs entspricht ungefähr der heutigen Wohnbevölkerung der Stadt Zürich.
Was die Folgen dieses substanziellen Wachstums sind, will die Kantonsverwaltung nun vertieft erörtern. Wie die Regierung mitgeteilt hat, soll dazu das Projekt «Wachstum 2050» ins Leben gerufen werden. Dieses soll im Sommer starten und drei Jahre laufen.
Details zum Projekt hat die Regierung noch nicht bekanntgegeben. Unklar ist namentlich, von welchen Parametern der Kanton Zürich heute schon ausgeht.
Auf der Hand liegt, dass ein solcher Zustrom die Infrastruktur erheblich belasten wird. Die Kapazitäten der Strassen und des öffentlichen Verkehrs, der Schulen sowie der Spitäler und Heime müssen ausgebaut werden. Auch im Wohnungsmarkt dürfte der Druck weiter ansteigen. Auf der anderen Seite ist davon auszugehen, dass auch die Steuereinnahmen steigen werden.
Ziemlich genaue Vorstellungen hat der Kanton davon, woher die künftigen Einwohner kommen werden. Die Hälfte (49 Prozent) soll aus dem Ausland stammen, 7 Prozent aus anderen Kantonen zuziehen. Massgeblich wachsen soll Zürich aber auch aus eigener Kraft, denn die restlichen 44 Prozent des Zuwachses sind auf den Geburtenüberschuss zurückzuführen.
Der Kanton Zürich soll gemäss den Prognosen um 28 Prozent wachsen, das ist deutlich stärker als die Schweiz insgesamt. Für diese sagen die Statistiker bis 2050 ein Plus von 20 Prozent vorher.
Spital Wetzikon schreibt Minus
jhu.
«Spital Wetzikon sichert dank Sparmassnahmen die Zukunft.» So lautet der etwas gar optimistische Titel einer Medienmitteilung des krisengeschüttelten Zürcher Oberländer Krankenhauses vom Mittwoch (24. 4.). Anfang April war bekanntgeworden, dass die Zürcher Regierung dem Spital eine dringend benötigte finanzielle Unterstützung versagt – der Betrieb sei für die Gesundheitsversorgung entbehrlich. In Wetzikon könnte dies das Ende bedeuten.
Dagegen kämpft die Spitalführung an. Verwaltungsratspräsident Jörg Kündig lässt sich in der Medienmitteilung so zitieren: «Wir arbeiten mit Hochdruck an weiteren Lösungen.» Die Liquidität des Spitals und die Gesundheitsversorgung der Patientinnen und Patienten seien sichergestellt. Dass das Spital nun wirklich gerettet ist, geht aus der Medienmitteilung allerdings nicht hervor.
Kündig lässt lediglich verlauten: «Aufgrund der unterstützenden Gespräche mit den Aktionärsgemeinden sowie der laufenden Gespräche mit Investoren und Finanzpartnern sind wir zuversichtlich, das Spital Wetzikon wieder auf ein stabiles Fundament zu stellen.»
Das Spital hat kein gutes Jahr hinter sich, wie die nun kommunizierten Zahlen zeigen. 2023 resultierte ein Verlust von 11,6 Millionen Franken. Damit sind die Wetziker in guter Gesellschaft. Die meisten Zürcher Spitäler mussten für das letzte Jahr ein Minus bekanntgeben. Gestiegene Personalkosten sowie Probleme wegen des Fachkräftemangels spielten eine wesentliche Rolle dafür.
Das Spital Wetzikon hat nach eigenen Angaben Sparmassnahmen ergriffen, die bereits Wirkung zeigten. So hätten die Sach- und Personalkosten im ersten Quartal des laufenden Jahres «bereits deutlich reduziert» werden können. Entscheidend für den Fortbestand des Spitals wird aber sein, dass dessen Führung bald eine Lösung für die Refinanzierung einer Anleihe von 170 Millionen Franken findet.
Raubkatzen im Zoo bekommen einen «Catwalk»
heu. Im Zoo Zürich werden die Schneeleoparden, Löwen und Tiger künftig zwischen verschiedenen Anlagen rotieren. Dazu ist im neuen Grosskatzen-Lebensraum Panterra, der im Frühling 2025 eröffnen soll, ein «Catwalk» installiert worden: ein 17 Meter langer und beidseitig mit Pflanzen eingefasster Steg.
Auf diesem gelangen die Raubkatzen von einer Anlage in die anderen und wechseln so ihren Lebensraum regelmässig, manchmal sogar mehrmals täglich. Auf beiden Seiten des Stegs führen jeweils Treppen hinab in die verschiedenen Anlagenteile. Mit Schiebern lässt sich steuern, welche Bereiche miteinander verbunden sind.
Zwar würden die Tiere auch in den neuen Anlagen optisch und räumlich voneinander getrennt leben, teilt der Zoo am Mittwoch (24. 4.) mit. Für die feine Nase der Raubtiere ändere sich aber vieles, weil sie ihre «Vorgänger» deutlich wahrnähmen und mehr Abwechslung hätten.
Drei Futterseilbahnen sollen zusätzliche Anreize bringen. Die grösste wird in der ehemaligen Schneeleoparden-Anlage montiert und die Raubkatzen animieren, ihren Jagdinstinkt auszuleben. An der Seilbahn wird Fleisch durch die Anlage gezogen. Den Raubkatzen bleiben nur wenige Sekunden, um zu reagieren. Wenn sie zu langsam sind, gehen sie leer aus.
So kann es vorkommen, dass die Tiere wie in der Wildnis einige Tage nichts zu fressen haben und an anderen Tagen dafür viel. Wann die Seilbahn Futter bringt, entscheiden die Tierpfleger situativ. Es wird deshalb keine Regelmässigkeit geben, an die die Raubkatzen sich gewöhnen könnten.
Leichtes Wachstum bei den Kesb-Fällen
sgi. Anfang 2024 waren mehr Menschen im Kanton Zürich von einer Kesb-Massnahme betroffen als je zuvor. Im Fall von 8449 Minderjährigen und 15 098 Erwachsenen war die Behörde zum Jahreswechsel aktiv. Das zeigt der neuste Bericht der Kesb-Präsidienvereinigung, der am Montag (22. 4.) veröffentlicht wurde.
Die Zahlen reihen sich in einen langjährigen Trend ein: Seit der Einführung der Kesb 2024 steigt die Anzahl Massnahmen leicht, wobei vor allem die Zahlen bei den Erwachsenen dafür verantwortlich sind.
Der Grund für diese Entwicklung ist, wie die Kesb-Stellen stets betonen, primär das Bevölkerungswachstum. Und tatsächlich: Blickt man auf den Anteil Personen, die einer Kesb-Massnahme unterliegen, so wird aus dem leichten Wachstum eine Konstante: Rund 1,1 Prozent der Erwachsenen und 2,9 Prozent der Minderjährigen im Kanton Zürich erhielt 2023 verbindliche Vorgaben durch die Behörde. In den Vorjahren war der Anteil jeweils genau gleich hoch.
Meist bestehen Kesb-Massnahmen aus einer Beistandschaft – etwa für alte Menschen ohne nahe Verwandte, die ihre Angelegenheiten nicht mehr besorgen können. Bei Minderjährigen war die wohl einschneidendste Massnahme, die Fremdplatzierung eines Kindes, vergangenes Jahr 753 Mal vor. Auch dort ist die Tendenz, gemessen an der Bevölkerungsgrösse konstant, beziehungsweise sogar leicht sinkend.
Bemerkenswert ist, dass bei Kindern nur jedes zehnte Kesb-Verfahren zur Anordnung einer Massnahme führt. Bei den Erwachsenen ist es gar nur jedes vierzehnte. In den meisten Fällen führen die Abklärungen der Behörde also nicht zu einem Eingreifen.
Insgesamt eröffneten die Zürcher Kesb 2023 fast 50 000 Verfahren, auch das ein Allzeithoch. Angesichts eines Personalbestandes von rund 310 Vollzeitstellen sind das pro Mitarbeiterin oder Mitarbeiter über 150 Fälle pro Jahr.
Das neue Co-Präsidium der SP Kanton Zürich steht fest – fast
Die Kantonsrätin Michèle Dünki-Bättig und Jean-Daniel Strub bewerben sich als Co-Präsidium für die Leitung der kantonalen SP.
sho. Im Januar gaben Nationalrätin Priska Seiler Graf (Kloten) und Kantonsrat Andreas Daurù (Winterthur) bekannt, dass sie Ende Mai nach sieben Jahren das Präsidium der SP-Kantonalpartei abgeben. Namen möglicher Nachfolgerinnen und Nachfolger kursierten rasch mehrere. Laut den Tamedia-Zeitungen hat sich nun ein Duo herauskristallisiert. Dessen Wahl zum neuen Co-Präsidium sei unbestritten.
Zur Verfügung stellen sich die 34-jährige Kantonsrätin Michèle Dünki-Bättig und der 48-jährige frühere Stadtzürcher Gemeinderat Jean-Daniel Strub. Dünki-Bättig verpasste im Oktober die Wahl in den Nationalrat nur ganz knapp und könnte beim Rücktritt eines Zürcher SP-Mitglieds aus der Fraktion im Bundeshaus nachrücken. Auch Strub bewarb sich erfolglos um einen Sitz in Bern.
Das junge Alter von Dünki-Bättig darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie für das Amt einige politische Erfahrung mitbringt. Sie rückte schon Ende 2015 mit 26 Jahren in den Kantonsrat nach, wo sie derzeit der Kommission Staat und Gemeinden angehört. Sie kommt tatsächlich vom Land. Seit 2018 ist sie in ihrer Wohngemeinde Glattfelden im konservativen Zürcher Unterland Finanzvorsteherin. Als engagierte Gewerkschafterin kann Dünki-Bättig durchaus resolut auftreten. Beruflich ist die Dokumentationsspezialistin für die Bibliothek-Plattform Swisscovery tätig.
Jean-Daniel Strub ist trotz Wohnsitz in der Stadt Zürich kein SP-Hardliner, sondern konziliant und im Auftritt eher zurückhaltend. Der Ethiker betreibt ein eigenes Unternehmen für politische Beratung und vertrat von 2008 bis 2020 den Zürichberg im Stadtparlament. Ausserdem ist er Präsident von männer.ch, dem Dachverband der progressiven Männer- und Väterorganisationen der Schweiz. Die Wahl durch die SP-Delegiertenversammlung findet am 1. Juni statt.
Zwei junge Frauen präsidieren die Mitte des Kantons Zürich
heu. Die Mitte des Kantons Zürich hat ein neues Co-Präsidium: Am Mittwoch (17. 4.) wurden Michelle Halbheer und Tina Deplazes von der Delegiertenversammlung gewählt; sie setzten sich gegen die Kantonsrätin Janine Vannaz und Daniel Weiss durch.
Michelle Halbheer (Jahrgang 1999) ist Softwareentwicklerin und absolviert ein Masterstudium in Geomatik an der ETH. Halbheer ist Schulpflegerin in Volketswil, wo sie auch lebt, und ehemalige Co-Präsidentin der Jungen Mitte Kanton Zürich.
Tina Deplazes (Jahrgang 1996) ist Wirtschaftsprüferin und Kantonsrätin aus Hinwil. Deplazes war früher Vizepräsidentin der Jungen Mitte Schweiz.
Die beiden treten die Nachfolge von Nationalrätin Nicole Barandun und Thomas Hürlimann an, welche die Partei nach der Fusion von CVP und BDP drei Jahre lang gemeinsam geführt hatten.
Baustellen und Marathon erschweren das Vorankommen am Wochenende
fpr. Ob mit dem öffentlichen Verkehr oder mit dem Auto, am kommenden Wochenende ist am rechten Zürichseeufer Geduld gefragt. Von Freitag 21 Uhr 40 bis am Montagmorgen um 4 Uhr 40 ist die Bahnstrecke zwischen Herrliberg-Feldmeilen und Uetikon für die S 6 und die S 7 gesperrt. Grund dafür sind Unterhaltsarbeiten an Gleisen und Weichen.
Zwischen den beiden Bahnhöfen kommen Ersatzbusse zum Einsatz. Da diese für die Strecke aber länger brauchen als die S-Bahn, dauert die Reisezeit um bis zu eine halbe Stunde länger.
Am Sonntag ist zudem von 7 bis 14 Uhr die Seestrasse ab der Zürcher Stadtgrenze bis zur Kreuzung Bergstrasse in Meilen wegen des Zürich-Marathons gesperrt. Der Bereich der Fähranlage in Meilen ist am Sonntag bis 13 Uhr 30 gesperrt. Von der Sperrung nicht betroffen ist die Zu- und Wegfahrt von und nach Rapperswil.
Wegen des Marathons müssen am Sonntag auch die Bahnersatzbusse zwischen Herrliberg-Feldmeilen und Uetikon umgeleitet werden, was die Reisezeit nochmals verlängern wird.
Spitalkrise in Wetzikon: Nun geht der CEO
jhu.
Das Spital Wetzikon steckt in einer Existenzkrise. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Kanton Zürich dem Spital die Unterstützung verwehrt. Die Wetziker hatten um eine Staatsgarantie für 180 Millionen Franken ersucht. Der Kanton hat dies abgelehnt mit der Begründung, das Spital Wetzikon sei nicht «unverzichtbar». Dem Krankenhaus droht deshalb der Konkurs. Die Spitalführung will den Entscheid der Regierung allerdings gerichtlich anfechten.
Am Montagabend ist nun bekanntgeworden, dass CEO Matthias Spielmann das Spital verlässt. «Aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die strategische und operative Ausrichtung haben der Verwaltungsrat der GZO AG und CEO Matthias P. Spielmann beschlossen, sich mit sofortiger Wirkung zu trennen», heisst es dazu in einer dürren Medienmitteilung, die just während des Sechseläutens verschickt wurde.
Worin die Konflikte zwischen Verwaltungsrat und CEO bestanden, war nicht in Erfahrung zu bringen. Verwaltungsratspräsident Jörg Kündig wollte auf Anfrage der NZZ die Medienmitteilung «nicht weiter kommentieren».
Wie der Mitteilung des Spitals zu entnehmen ist, hat der Verwaltungsrat Hansjörg Herren, derzeit Leiter der Unternehmensentwicklung und Mitglied der Geschäftsleitung, zum CEO ad interim ernannt. Der Verwaltungsrat bedankt sich bei Spielmann «für sein ausserordentliches Engagement und die wertvollen Beiträge zur Weiterentwicklung» des Spitals. Spielmann leitete das Spital seit Dezember 2015.
Zugverkehr am Bahnhof Zürich Stadelhofen bis Mitternacht beeinträchtigt
cov. Der Bahnverkehr zwischen Zürich Stadelhofen und Stettbach ist am Montag (15. 4.) beeinträchtigt. Wie die SBB mitteilen, ist der Grund dafür ein Gleisschaden. Die Einschränkung dauert bis mindestens Mitternacht und könnte am Tag des Sechseläutens am Bahnhof Stadelhofen für Probleme sorgen.
Wie die SBB auf Anfrage mitteilen, wurde bei einer Streckenkontrolle ein Schaden an einer Weiche in Zürich Stadelhofen entdeckt. Diese dürfe nicht befahren werden und führe zu einem eingeschränkten Verkehr. Betroffen sind die Linien IC5, S5, S12, S23.
Die S12 wird zwischen Zürich HB und Winterthur umgeleitet und hält nicht in Zürich Stadelhofen und Stettbach. Zwischen Uster und Zürich HB wird die S5 umgeleitet, ohne Halt am Bahnhof Stadelhofen. Ganz fällt die S23 aus sowie der IC5 während der Hauptverkehrszeit.
Die SBB werden ab dem frühen Nachmittag mit Durchsagen die Besucherinnen und Besucher des Sechseläutens bitten, für ihre Rückreise nicht im Bahnhof Stadelhofen sondern in Zürich HB einzusteigen. So soll vermieden werden, dass zu viele Personen auf die Perrons in Zürich Stadelhofen gelangen. Eine hohe Passagierzahl wird erwartet.
Für das beschädigte spezielle Weichenstück muss laut SBB ein Ersatz organisiert werden. Die Weiche könne voraussichtlich in der Nacht vom Montag auf Dienstag repariert werden.
Florian Heer ist neuer Vizepräsident der Grünen Partei
hub. Die Parteispitze der Zürcher Grünen ist wieder komplett – und komplett in den Händen von Städtern. Anders als bisher liegt die Verantwortung aber nicht mehr bei einem Co-Präsidium. Die Stadtzürcher Kantonsrätin Selma L’Orange Seigo, die sich das Amt bis vor kurzem mit Simon Meyer teilte, ist nun alleinige Präsidentin. Zur Seite steht ihr als neu gewählter Vizepräsident Florian Heer, Kantonsrat aus Winterthur.
Anders als in anderen Parteien, wo die Wahl der Leitung manchmal Gegenstand komplexer Ausmarchungen zwischen den verschiedenen Flügeln ist, ist Heer von Seigo direkt angefragt worden – er war also ihr Wunschkandidat. Der neue Vize arbeitet in der Geschäftsführung einer Rudolf-Steiner-Schule. Er hat im Parlament kürzlich einen Erfolg gefeiert, als das von ihm beantragte Verbot von Konversionstherapien – der «Heilung» von Homosexuellen – eine Mehrheit fand.
Katholisches Kirchenparlament sagt Nein zu Beiträgen an Muslime und Christlich-Orthodoxe
sgi.
Es hätte eine reine Formsache werden sollen, doch es kam anders. Insgesamt 2 Millionen Franken jährlich wollten die Zürcher Katholiken und Protestanten nicht anerkannten Religionsgemeinschaften schenken – aus Mitteln, die sie vom Kanton und damit von der Allgemeinheit erhalten.
Nun hat nach dem reformierten auch das katholische Kirchenparlament Nein zu dieser Idee gesagt, vorerst zumindest. An der Sitzung vom Donnerstag (11. 4.) fand ein entsprechender Rückweisungsantrag eine klare Mehrheit von 83 zu 3 Stimmen.
Das Geschäft wird damit an das katholische Kirchenpräsidium – den Synodalrat – zur Überarbeitung und Präzisierung zurückgewiesen. «Wir müssen uns an der Nase nehmen», sagt dessen Präsident Raphael Meyer zu Radio SRF. «Jetzt fängt die Arbeit an.»
Dabei hätte sie jetzt eigentlich vorbei sein sollen. Die Führungsspitzen von Reformierten und Katholiken hatten die Beiträge von ihren jeweiligen Parlamenten – den Synoden – genehmigen lassen wollen, bevor die genauen Bedingungen und rechtlichen Grundlagen geklärt waren. Das sorgte für Kritik, ebenso wie die Tatsache, dass die Kirchen so Steuergeld an Religionsgemeinschaften weitergegeben hätten, an die der Kanton direkt keine Beiträge ausrichten darf.
Der nun gefällte Entscheid ist insofern bemerkenswert, als seit Montag eigentlich klar ist, dass die Beiträge vermutlich rechtlich zulässig wären. So lautet zumindest das Fazit eines eben abgeschlossenen Gutachtens des Zürcher Staatsrechtlers Felix Uhlmann, das der NZZ vorliegt und auch der katholischen Synode bekannt war.
Uhlmann hat die Frage im Auftrag des Kantons untersucht und kommt zu dem Schluss, dass die geplante Verwendung der Gelder durch die Autonomie der Kirchen gedeckt ist und auch dem im Kirchenrecht festgelegten Verwendungsbereich nicht widerspricht.
Ob die Beiträge auch politisch sinnvoll sind – diese Frage ist damit allerdings nicht geklärt. Wie das reformierte scheint auch das katholische Parlament hier Bedenken zu haben. Das Resultat: ein Denkzettel für die Kirchenführung. Und eine Vertagung des endgültigen Entscheids. Dieser wird in beiden Kirchenparlamenten voraussichtlich erst in einem Jahr gefällt.
«Selbstbedienungsladen»? Defizit steigt auf 7 Millionen Franken
hub. Die Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) hat im vergangenen Jahr ein Defizit von fast 7 Millionen Franken gemacht – deutlich mehr als im Vorjahr, als es 1,5 Millionen waren. Grund ist vor allem der Personalaufwand, der deutlich zugenommen hat, während der Ertrag unverändert blieb. Die Hochschule musste deshalb auf ihre Reserven zurückgreifen.
Dies geht aus dem gestern veröffentlichten Geschäftsbericht hervor. Die Zahl der Vollzeitstellen an der ZHdK ist demnach um fast drei Prozent gestiegen, die Lohnsumme sogar um sechs Prozent.
Die Hochschule und ihre Rektorin stehen zurzeit unter erhöhter Beobachtung seitens des Kantonsrats – nicht nur wegen Kritik an einer Reform, sondern auch wegen Vorwürfen der Vetternwirtschaft bei der Stellenvergabe. Die Hochschule wurde von Kritikern als «Selbstbedienungsladen» bezeichnet, sie wies die Vorwürfe aber zurück.
Winterthur schliesst mit hellroten Zahlen ab
zge.
Während die Stadt Zürich im Geld schwimmt und das letzte Jahr mit einem unerwartet grossen Überschuss abschloss, ist die Situation in der zweitgrössten Gemeinde im Kanton weniger positiv: Winterthur hat das vergangene Jahr mit einer roten Null abgeschlossen. Bei Ausgaben von rund 1,9 Milliarden Franken resultierte ein Minus von 2,9 Millionen Franken. Dies hat die Stadt am Dienstag (9. 4.) mitgeteilt.
Winterthur hatte mit einem solchen minimalen Defizit gerechnet. Es gab zwar vereinzelte deutliche Abweichungen zum Budget, diese hoben sich aber gegenseitig auf.
Auf der Kostenseite waren vor allem die Mehrausgaben für die Schule bemerkenswert. Das Kostenwachstum der vergangenen Jahre habe sich unvermindert fortgesetzt, schreibt der Stadtrat. Die Mehrkosten seien auf Lohnerhöhungen zurückzuführen, aber auch auf einen grösseren Betreuungsaufwand.
Auf der Einnahmenseite haben die Abgaben der Privatpersonen das Budget gerettet. Die Einkommens-, Vermögens- und Quellensteuern lagen deutlich höher als budgetiert. Abstriche hinnehmen musste die Industriestadt hingegen bei den Unternehmenssteuern. Diese brachen um ein Drittel auf noch 56 Millionen Franken ein (Gewinn- und Kapitalsteuern), dies bei einem gesamten Fiskalertrag von rund 490 Millionen Franken.
Für die Folgejahre rechnet Winterthur mit einem anhaltenden Druck auf die Finanzen und mit höheren Schulden. Es sei angesichts von Herausforderungen wie dem Netto-Null-Ziel oder den Erneuerungskosten für die städtische Infrastruktur äusserst anspruchsvoll, den Anstieg der Verschuldung moderat zu halten.
Sprüngli-Café im 1. Stock erhält bis im Herbst eine Frischekur
fpr. Am Zürcher Paradeplatz sind nicht nur Banken zu Hause, auch die Confiserie Sprüngli in dem markanten Jugendstilgebäude prägt den Platz und die Bahnhofstrasse. Fast hundert Jahre nach der letzten grundlegenden Renovation schliesst das Café und Restaurant im ersten Stock Mitte April vorübergehend seine Türen. Das schreibt die Confiserie Sprüngli AG am Donnerstag in einer Mitteilung.
Bis im Herbst würden die Räumlichkeiten einer umfassenden Sanierung unterzogen, die Infrastruktur komplett erneuert und eine moderne Küche eingebaut, teilt das Unternehmen mit. Nebst dem Gastraum erhalte auch die Speisekarte einen neuen Anstrich. Das Gastronomieangebot werde erweitert, mit einem besonderen Schwerpunkt auf ein vielfältiges Lunch-Angebot.
Das Haus befindet sich seit 1859 im Besitz der Familie Sprüngli. Mit der nun anstehenden Renovation wolle das Unternehmen den traditionellen Stil und den einzigartigen Charakter des Restaurants erhalten, damit es auch in Zukunft ein bedeutender Anziehungspunkt im Herzen Zürichs bleibe. Ein Treffpunkt, «wo sich Familien zum Sonntagsbrunch, Geschäftsleute zum Frühstück, Touristen zum Mittagessen und Freundinnen und Freunde zum Apéro treffen können», wird der Sprüngli-CEO Tomas Prenosil in der Mitteilung zitiert.
Die Café-Bar und das Boulevard-Café sowie das Verkaufslokal im Erdgeschoss bleiben während des Umbaus wie gewohnt geöffnet.
Seegräben einigt sich mit dem Juckerhof auf Massnahmen gegen Overtourism
sho. Seit über zehn Jahren ist das alljährliche Verkehrschaos in Seegräben ein Thema. Grund ist die überaus attraktive Kürbisausstellung, die der dort ansässige Juckerhof jeden Herbst veranstaltet.
Nun haben sich der Gemeinderat und die Betreiberin des Hofs, die Juckerfarm AG, auf Gegenmassnahmen verständigt. Sie sollen das Dorf mit knapp 1500 Einwohnerinnen und Einwohnern am Pfäffikersee vom Overtourism entlasten, wie die gemeinsame Medienmitteilung vom Donnerstag (4. 4.) überschrieben ist.
Am weitesten geht die Halbierung der Ausstellungsdauer von bisher acht auf vier Wochen. Gleichzeitig wird während des ganzen Anlasses neu eine Eintrittsgebühr erhoben. Das hatte der Juckerhof bis heute abgelehnt, um die Ausstellung allen Menschen offen zu halten. Schon länger habe sich ein Umdenken abgezeichnet, heisst es nun im Communiqué. Ein Ticketsystem mit einem begrenzten Kontingent an Eintritten könne eine Erleichterung für alle Beteiligten sein.
Durch die Massnahmen werde das Verkehrsaufkommen abschätzbarer, auch wirkten sie sich auf die Platzverhältnisse auf dem Hof positiv aus, heisst es weiter. Ausserdem wird im Aatal kein zusätzlicher Überlaufparkplatz mehr angeboten. Das soll die Fussgängerströme durch das Dorf verringern, die offenbar ebenso zu einer Belastung geworden sind.
Für den Kürbis-Event wurde der eigene Erfolg zum Problem; das hatte sich abgezeichnet. Die Mitteilung führt eine Reihe von Verbesserungen an, die aufgrund des ständig wachsenden Zustroms aber keine befriedigende Lösung gebracht hätten. Nachdem der Statthalter von Hinwil sowie die Kantonspolizei Massnahmen gefordert hatten und eine Petition mit 150 Unterschriften und dem Titel «Genug ist genug» eingereicht worden war, gingen der Gemeinderat und der Juckerhof in Klausur.
Der Kürbis-Event brachte auch den Dorfbewohnerinnen und -bewohnern einen Vorteil. Der als Versuch gestartete Busbetrieb an den Wochenenden zwischen Uster und Seegräben wird ab den Sommerferien bis Ende Oktober in den regulären Fahrplan des ZVV aufgenommen. Zusätzlich finanziert der Juckerhof während der verkürzten Ausstellung im Herbst den Busbetrieb nun auch unter der Woche.
In der Gemeinde Wettswil muss eine Abstimmung wiederholt werden
obe.
Im November 2023 hat die Zürcher Gemeinde Wettswil über die Nutzung von ein paar hundert Quadratmetern Land im Gebiet Weierächer-Grabmatten abgestimmt. Es ging um eine kleine Änderung zwischen der Landwirtschafts- und der Bauzone. Die Anpassung ist nötig, weil in dem Gebiet eine neue Überbauung geplant ist. Die Stimmbevölkerung der Gemeinde nahm die Vorlage mit 51,5 Prozent der Stimmen an.
Nun muss die Abstimmung aber wiederholt werden, wie die Tamedia-Zeitungen zuerst berichteten. Das Verwaltungsgericht des Kantons Zürich hat die Abstimmung vom 19. November aufgehoben. Zwei Stimmbürger der Gemeinde hatten im Dezember Rekurs gegen die Abstimmungsvorlage eingelegt. Laut ihnen fehlten in den Abstimmungsunterlagen wichtige Informationen zur Abstimmung.
Die Vorlage der Gemeinde sollte den Bau einer Erschliessungsstrasse für das neue Quartier möglich machen. Wo diese Strasse einst durchführen soll, darüber wurde in Wettswil stark debattiert. Die Vorlage der Gemeinde bevorzugte eine der Optionen, ohne dies transparent zu machen.
Der Bezirksrat wies den Rekurs ab. Die beiden Bürger reichten deshalb beim Verwaltungsgericht eine Beschwerde ein. Das Verwaltungsgericht hat diese nun gutgeheissen. Das Gericht hielt fest, dass wesentliche Informationen zur geplanten Erschliessungsvariante «den Stimmberechtigten nicht transparent genug dargestellt wurden». Der Gemeinderat prüft nun das weitere Vorgehen, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.