Die SVP hat einen neuen Hauptredner für die Albisgütli-Tagung gefunden
dfr. Im Januar hatte Christoph Blocher seinen letzten grossen Auftritt im Zürcher Albisgütli. «Meine Redezeit ist abgelaufen», sagte der SVP-Doyen vor vollem Saal und kündigte seinen Rückzug an. Die traditionelle Albisgütli-Tagung seiner Partei ist damit aber nicht zu Ende. Das hat die SVP Zürich am Mittwoch bekanntgegeben. Man werde «die grösste Politveranstaltung der Schweiz» mit jeweils rund tausend Gästen fortsetzen – einfach mit einem neuen Hauptredner.
Die Aufgabe übernehmen wird Roger Köppel. Der «Weltwoche»-Chef und frühere Nationalrat sei für seine Eloquenz und seinen Witz bekannt, schreibt die SVP. Für den Zürcher Parteipräsidenten Domenik Ledergerber ist er darum die Idealbesetzung. «Als politischer Journalist und SVP-Mitglied ist Roger Köppel bestens geeignet für unsere traditionelle Standortbestimmung», sagt er.
Thematisch ist kein Bruch gegenüber Blocher zu erwarten. Auch Köppel wird den Auftritt im Albisgütli nutzen, um gegen eine Anbindung der Schweiz an die EU anzureden. Der Kampf gegen die europäische Integration ist eng verbunden mit der Geschichte der Tagung. 1992 hatte die SVP im Albisgütli das Nein zum EWR-Beitritt beschlossen. Blocher bezeichnete den Ort auch schon als «zweites Rütli».
Die 37. Albisgütli-Tagung wird am 17. Januar 2025 stattfinden. Als Gegenredner hat der SP-Bundesrat Beat Jans zugesagt. Die SVP findet ungewohnt lobende Worte für den Asylminister. Jans zeige mit seiner Zusage, dass er die Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner nicht scheue und die Schweizer Diskussionskultur hochhalte.
Asiatische Hornisse: Aufruf zu Wachsamkeit in Zürich Höngg
hub.
Der erstmalige Nachweis einer Asiatischen Hornisse im Kanton Zürich hat letzten September unter Imkerinnen und Imkern grosse Sorge ausgelöst, denn die eingeschleppte Art gilt als «Bienenkillerin». In der Stadt Zürich ruft die Schädlingsbekämpfung nun die Bevölkerung des Quartiers Höngg zur Mithilfe auf, um die Ausbreitung der Hornisse zu verhindern, wie das «Regionaljournal» von SRF berichtet.
Kurz nach dem erstmaligen Nachweis der Art in der Unterländer Gemeinde Lufingen wurde letztes Jahr in Höngg in einer Thujahecke ein Nest entdeckt. Dieses wurde zwar entfernt, aber Gabi Müller, die Leiterin der städtischen Schädlingsprävention, weist darauf hin, dass die Gefahr damit wahrscheinlich nicht gebannt ist. Werde ein Nest nicht rechtzeitig entdeckt, könnten es im Folgejahr schon fünf sein.
Sie bittet deshalb die Bevölkerung von Höngg, Gläser mit Lockstoff aufzustellen und Fotos zu machen, falls darin eine Asiatische Hornisse entdeckt wird. Diese unterscheidet sich von der einheimischen Hornisse vor allem dadurch, dass ihr Hinterleib hauptsächlich schwarz statt gelb ist. Das Kalkül: Wenn möglichst viele Augen nach ihr Ausschau halten, findet man allfällige neue Nester schneller.
Die Europäische Union betrachtet die Asiatische Hornisse als eine der gefährlichsten invasiven Arten überhaupt. Für Menschen ist sie zwar keine Bedrohung, für Honigbienen aber sehr wohl. In Frankreich hat sich gezeigt, dass sie in manchen Stöcken bis zu 14 000 Bienen im Monat getötet hat.
Dies, weil die Art bei der Jagd nach Honigbienen geschickter ist als ihre einheimischen Verwandten. Sie kann rückwärts fliegen oder an Ort und Stelle schweben. Asiatische Hornissen lauern vor dem Flugloch eines Bienenstocks, packen die heimkehrenden Bienen in der Luft und verfüttern sie an ihren Nachwuchs.
In der Schweiz ist die Online-Meldeplattform asiatischehornisse.ch eingerichtet worden, auf der man Sichtungen eintragen kann. Aufgrund der Meldungen lässt sich nachzeichnen, dass sich die Art seit 2017 von Westen her rasch im Land ausgebreitet hat.
In Zürich sind auf der Plattform vier Fälle registriert. Demnach wurde die Hornisse auch in Embrach und Zürich-Seebach nachgewiesen, also nahe bei Lufingen und Höngg, sowie bei Zimmerberg und an der Kantonsgrenze im Reppischtal.
SBB schliessen Schalter an sechs Bahnhöfen im Kanton Zürich
fbi.
Die SBB haben entschieden, Ende Jahr die Schalter an sechs Bahnhöfen im Kanton Zürich zu schliessen. Betroffen sind die Standorte in Andelfingen, Bauma, Bubikon, Dielsdorf, Pfäffikon und Wald. Per 1. Januar 2025 sollen die bisherigen Reisezentren in Bahnhöfe mit Selbstbedienung umgewandelt werden, wie die Bundesbahnen in einer Mitteilung vom Montag (5. 8.) schreiben.
Die SBB begründen den Schritt mit der sinkenden Nachfrage an den betroffenen Standorten. Die Frequenz und die Billettkäufe seien dort sehr tief. Laut den SBB wurden Anfang 2024 nur noch rund vier Prozent der Billettkäufe am Schalter oder per Telefon bezogen, alle anderen Billette wurden über die Website sowie die App verkauft. Man habe zudem den Auftrag, mit den öffentlichen Mitteln wirtschaftlich und haushälterisch umzugehen.
Die Nachfrage ist allerdings nicht überall tief: In den mittleren und grossen Reisezentren nimmt die Nachfrage laut Angaben der SBB laufend zu. Diese Reisezentren wollen die Bundesbahnen deshalb ausbauen und sie den Kundenbedürfnissen anpassen. Seit 2022 wurden in der Region Zürich die Reisezentren im Flughafen, in Meilen, Uzwil, Zürich Enge und im Zürich HB erneuert, in Uster ist dies für das Jahr 2026 geplant.
Fahrleitungsstörung bei Winterthur ist behoben
lip. Der Bahnverkehr zwischen Winterthur und Effretikon war wegen einer Fahrleitungsstörung auf der Strecke Zürich Hauptbahnhof – Winterthur während mehrerer Stunden eingeschränkt. Wie die SBB mitteilen, dauerte die Störung bis 15 Uhr.
Zwischen Effretikon und Winterthur verkehrten Ersatzbusse. Ab 13 Uhr 45 wurde ein Gleis der Bahnstrecke wieder für den Verkehr freigegeben. Das zweite Gleis, das Schäden aufwies, konnte innert Stunden repariert werden.
Am Morgen kam es sowohl im Fern- als auch im Regionalverkehr zu Verspätungen und Ausfällen. Am frühen Nachmittag waren laut SBB nur noch die Linien IC 5, S 7, S 8, S 11 und S 23 betroffen.
Stadtverwaltung Winterthur: Zwei Drittel arbeiten Teilzeit
heu. In der Verwaltung der Stadt Winterthur arbeiteten per Ende des Jahres 2023 rund zwei Drittel des Personals, genauer 67 Prozent, Teilzeit. Das ist ein Prozent mehr als im Vorjahr, wie die Stadt in einer Mitteilung schreibt.
Dabei gibt es deutliche geschlechterspezifische Unterschiede, wie die Zahlen des Personalcontrollings klarmachen. Bei den Männern arbeiten 66,4 Prozent Vollzeit, bei den Frauen sind es nur 13,5 Prozent. Insgesamt beträgt der Anteil Frauen auf der Verwaltung 63 Prozent.
Die erneute Steigerung des Anteils der Teilzeitler zeige, dass der Wunsch der Mitarbeitenden nach einer guten Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Freizeit nach wie vor gegeben sei.
Die Statistik zeigt ausserdem, dass die Zahl der Mitarbeitenden seit Jahren steigt. Per Ende 2023 arbeiteten insgesamt 5490 Personen für die Stadtverwaltung Winterthur, das sind gegenüber dem Vorjahr 241 Mitarbeitende mehr. 2021 waren es noch 4906 Personen gewesen.
Den höchsten Anstieg verzeichneten im letzten Jahr das Departement Schule und Sport für Sonderschulung und im Bereich Familie und Betreuung sowie das Departement Soziales bei den sozialen Diensten, insbesondere bei der Ukraine-Hilfe. Etwas mehr als die Hälfte des Personals, nämlich 51 Prozent, wohnt in Winterthur.
Auf der Stadtverwaltung sind 408 Lernende sowie 157 Praktikantinnen und Praktikanten in 25 verschiedenen Berufen tätig. Am meisten Lernende wurden in den Berufen Fachfrau/-mann Gesundheit, Automatiker und Elektronikerin verzeichnet. 2023 betrug die Lernendenquote 11,3 Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahr konnten 5 weitere Lernende beschäftigt sowie 4 zusätzliche Aspirantinnen und Aspiranten der Polizei und Feuerwehr gewonnen werden. Mit diesen zusätzlichen Kapazitäten sollen laut Mitteilung der Stadt künftige Pensionierungen und ungeplante Austritte im Departement Sicherheit und Umwelt abgefedert werden können.
Das Durchschnittsalter der städtischen Mitarbeitenden sank 2023 im Vergleich zum Vorjahr zwar um 0,2 Jahre. Es lag aber mit 44,9 Jahren immer noch deutlich über dem schweizweiten Durchschnitt von 42,2 Jahren.
Kürzere Arbeitszeit für Assistenzärzte der Chirurgie in Uster
heu. In der Chirurgie des Spitals Uster arbeiten die Assistenzärztinnen und -ärzte ab dem 1. August nur noch 46 Stunden. Davon sind 42 Stunden für die klinische Tätigkeit, also Dienstleistungen rund um die Patientenbetreuung, und 4 Stunden für die strukturierte Weiterbildung vorgesehen. Bisher galt eine Arbeitszeit von 50 Stunden.
Vital Schreiber, Chefarzt Chirurgie und Viszeralchirurgie und Departementsvorsteher Operative Disziplinen am Spital Uster, wird in einer Mitteilung des Spitals vom Dienstag (30. 7.) wie folgt zitiert: «Ich bin überzeugt, dass auch in der Chirurgie zeitgemässe Arbeitszeiten möglich sind.»
Das Spital habe die Reduktion der Arbeitszeit in der Chirurgie schon länger anvisiert und sei mit diesem Anliegen auf die Zürcher Sektion des Verbands der Assistenz- und Oberärzte (VSAO) zugegangen. Anschliessend sei die Einführung der 42+4-Stunden-Arbeitswoche gemeinsam vorbereitet und durch den VSAO Zürich aktiv begleitet worden. Dabei habe der Fokus auf der Optimierung von Dienstplänen, der Reduktion von Administration und effizienter Weiterbildung gelegen. Beim Verband reagierte man erfreut auf den Entscheid des Spitals.
Das Spital folgt mit der Reduktion der Arbeitszeit einer Forderung des Zürcher VSAO. Dieser hatte zusammen mit der Chirurgen-Gesellschaft des Kantons Zürich eine Task-Force gebildet, um dem Ärztemangel entgegenzuwirken und Nachwuchs zu gewinnen.
Die Arbeitszeit der Assistenzärzte war auch in der Politik ein Thema. Der Kantonsrat Benjamin Walder (Grüne, Wetzikon) hatte eine entsprechende parlamentarische Initiative eingereicht. Diese hatte der Kantonsrat im April vorläufig unterstützt.
Walder ist Medizinstudent. Er argumentierte im Rat, dass Ärztinnen und Ärzte im Median 57 Stunden pro Woche arbeiteten, was illegal und gesundheitsschädigend sei: «Wie soll die Ärzteschaft die Bevölkerung heilen, wenn sie selber krank ist?» Die Arbeitszeit zu reduzieren, sei ohne zusätzliches Personal und Mehrkosten möglich, wenn Ärzte sich weniger mit Bürokratie und Leerläufen herumschlagen müssten.
Die Halterauskunft zu einem ZH-Kontrollschild kostet neu einen Franken
sho. Autokennzeichen mit einer niedrigen oder runden Nummer spülen seit Jahren Geld in die Zürcher Staatskasse. So erzielte vor kurzem das Kontrollschild «ZH 24» bei einer Versteigerung den stolzen Preis von 299 000 Franken. In Zukunft will das kantonale Strassenverkehrsamt zudem Schilder, sofern diese nicht schon in Umlauf sind, mit einer Zahlenfolge nach Wunsch abgeben, gegen einen festen Betrag.
Jene hingegen, die wissen wollen, wer die Halterin oder der Halter eines bestimmten, auch x-beliebigen Kennzeichens ist, müssen ab dem 5. August neu 1 Franken pro Abfrage bezahlen. Das hat als Erstes das Portal «Inside Paradeplatz» (IP) berichtet.
Der Grund liegt in einer Umstellung auf eine neue Haupt-Software. Diese umfasst keine eigene Lösung mehr, um sogenannte Halterauskünfte kostenlos abzugeben, wie das Strassenverkehrsamt IP mitteilt.
Ab der kommenden Wochen müssen Interessierte deshalb über die Website eautoindex.ch nach Haltern und Halterinnen suchen, wenn etwa ein Wagen den für sie reservierten Parkplatz belegt. Diesen kostenpflichtigen Weg ohne Mengenrabatt muss man bereits in einem guten Dutzend anderer Kantone beschreiten.
Bis anhin war es möglich, den Zürcher Autoindex kostenlos nach bestimmten ZH-Kennzeichen zu durchsuchen. Allerdings konnten Halterinnen und Halter ihre Daten sperren lassen.
Kanton Zürich hat umstrittenes Radio Lora mit über 70 000 Franken unterstützt
zge. Der Zürcher Alternativsender Radio Lora steht in der Kritik. Eine Recherche der NZZ hatte an den Tag gebracht, dass die Station gewaltverherrlichende und antisemitische Inhalte sendete und Verherrlichern von Terror eine Plattform bot. Dies, obwohl der Sender aufgrund seiner Konzession zu einem ausgewogenen Programm verpflichtet wäre.
Der NZZ-Bericht hatte zur Folge, dass auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene politische Anfragen zum Sender und zu seinem Programm eingingen.
Der Bundesrat hat bereits geantwortet, jetzt hat auch die Zürcher Kantonsregierung Stellung genommen. Daraus geht hervor, dass Radio Lora von 2016 bis 2023 insgesamt 73 000 Franken an Förderbeiträgen vom Kanton Zürich erhalten hatte.
Neben einem Anerkennungspreis in der Höhe von 10 000 Franken handelte es sich um 6 Zahlungen von insgesamt 35 000 Franken von der Fachstelle Kultur sowie um 2 Zahlungen über gesamthaft 28 000 Franken von der Fachstelle Integration.
Ein weiterer Förderantrag im Umfang von 7000 Franken für ein Musikprojekt sei derzeit bei der Fachstelle Kultur in Prüfung.
Auf Radio Lora wurden unter anderem Flugzeugentführerinnen gedacht und bewaffnete Angriffe auf Zivilpersonen gutgeheissen. Weiter wurde immer wieder ein Lied gespielt, das Terroranschläge verherrlichte.
Die Regierung schreibt in ihrer Antwort, dass sie keine Aufrufe zu Gewalt oder Anstachelungen zu Hass dulde. Antisemitische und andere rassistische Äusserungen jeglicher Art würden verurteilt.
Wie genau diese Haltung in die Vergabe von künftigen Geldern einfliessen wird, lässt die Regierung offen. Der Entscheid über die beantragten 7000 Franken für das Musikprojekt liege in der Kompetenz der Fachstelle Kultur. Diese werde «nach bewährten Kriterien» entscheiden.
Sonja Rueff-Frenkel (FDP, Zürich) wollte mit ihrer Anfrage auch vom Regierungsrat wissen, wie es zur Verleihung des Anerkennungspreises an Radio Lora gekommen sei und ob dabei das Programm nicht berücksichtigt worden sei.
Die Regierung nimmt zum Auswahlprozess keine Stellung. Sie schreibt lediglich, dass sie daran nicht beteiligt gewesen sei, weil dafür eine Jury eingesetzt worden sei. Die Jury habe aus einem Künstler bestanden, einem Mitglied der Kulturförderungskommission, einem Kulturvermittler, einer Kulturwissenschafterin und einer Journalistin.
7000 Unterschriften gegen Baumfällung
mvl. Die Tage der 63 Rosskastanien am Neumühlequai in Zürich sind gezählt. So hat es das Tiefbaudepartement unter Stadträtin Simone Brander (SP) im Juni entschieden. Grund ist der Bau eines Abwasserkanals.
Dagegen regt sich nun Widerstand. Der Verein Klimastadt Zürich hat eine Petition gestartet und fordert von Brander den Erhalt der Kastanienbäume am Neumühlequai.
Die Baumfällungen seien unvereinbar mit den städtischen Zielen zur Hitzeminderung. «Bäume mit grossen Baumkronen kühlen die Umgebung, spenden Schatten, reinigen die Luft und absorbieren Treibhausgase. Jungbäume brauchen Jahrzehnte, bis sie den Umwelt-Nutzen alter Bäume erreichen.» Alles Argumente, die Simone Brander gerne selbst vorbringt, wenn es um die Klimastrategie der Stadt geht.
Die Baumreihe muss nicht direkt wegen des Kanalbaus weichen. Vielmehr geht es darum, dass die grösste Sanitätswache von Schutz und Rettung am Neumühlequai während der Bauzeit vollumfänglich zugänglich bleiben muss. Die Rettungsfahrzeuge können nicht auf der Logistikspur der Baustelle geführt werden. Deshalb ist eine provisorische Spur für sie geplant. Dort, wo heute die Bäume stehen.
Die Stadt schreibt, sie habe «verschiedene Varianten» geprüft, um die Bäume zu erhalten, diese jedoch wegen unverhältnismässig längerer Bauzeiten und höherer Kosten verworfen.
Die Kastanien seien ohnehin in einem schlechten Zustand, und die Baumscheiben und der verfügbare Wurzelraum entsprächen «nicht mehr den heutigen Standards für ein optimales Wachstum». Das werde nach Ende des Kanalbaus anders sein. Dann würden 13 zusätzliche Bäume gepflanzt.
Den Verein Klimastadt überzeugt dies nicht. Er schreibt: «Kastanienbäume können bis zu 300 Jahre alt werden. Selbst wenn einige der 63 Bäume am Neumühlequai geschwächt sind, rechtfertigt dies nicht die Fällung der gesamten Baumreihe.» Rund 7000 Personen haben die Petition bisher unterschrieben.
Sound zulässig, Podcasts aber nicht – die VBZ erlauben Musikhören am Steuer definitiv
bai.
Die Trampilotin hört auf der Fahrt Heavy Metal? Beim Buschauffeur erklingt Ethnomusik? Was wie ein Scherz tönt, wird ab dem 1. August zum Alltag im öffentlichen Verkehr der Stadt Zürich gehören. Denn die Zürcher Verkehrsbetriebe (VBZ) haben einen Versuch zum Thema Musikhören im Führerstand erfolgreich abgeschlossen.
Das Pilotprojekt wurde von der Fachhochschule Nordwestschweiz wissenschaftlich begleitet. Die Untersuchung zeigte, dass das Musikhören im Führerstand einen positiven Einfluss auf die Fahrdienstmitarbeiter hat. Neben der Zufriedenheit der Trampilotinnen und Chauffeure spielte auch die Sicherheit im Verkehr eine zentrale Rolle.
Diese Testphase kam allerdings nicht bei allen Passagierinnen und Passagieren gut an. So schaltete sich im letzten November die SP-Nationalrätin Jacqueline Badran via Kurznachrichtendienst X in die Diskussion ein: «Seit wann genau ist es erlaubt, dass im Führerstand Heavy Metal bis Ethno-Gedudel läuft und die Leute im Bus ungefragt mit einem Soundteppich belästigt werden», fragte sie. Um rhetorisch anzufügen: «Haben wir darüber einmal abgestimmt? Absolut niemand ausser dem Chauffeur findet das gut.»
Wie sich nun jedoch zeigt, sehen das die meisten Passagiere des öffentlichen Verkehrs anders. Seitens der Fahrgäste habe es «nur sehr vereinzelt» kritische Rückmeldungen gegeben, schreiben die VBZ in einer am Donnerstag (18. 7.) versendeten Mitteilung.
Um das sichere Lenken des Fahrzeugs im Verkehr zu gewährleisten, haben die VBZ Vorgaben definiert: Das Musikhören ist nur bei begrenzter Lautstärke erlaubt. Das Hören längerer reiner Sprachbeiträge wie Podcasts oder Live-Übertragungen von Sportanlässen ist untersagt. Das Bedienen der Geräte während der Fahrt und die Nutzung mit Kopf- oder Ohrhörer sind verboten.
Die definitive Einführung soll laut dem Communiqué dazu beitragen, die Zufriedenheit der Belegschaft zu erhöhen und die VBZ, welche mit dem Fachkräftemangel kämpfen, als attraktiven Arbeitgeber zu stärken. Mit der Einführung kommen die VBZ und die Sozialpartner einem Wunsch der Mitarbeiter nach.
Das ÖV-Ticket künftig über Google Maps bestellen – Schweizer Premiere beim Zürcher Verkehrsverbund
bai. Wer Verbindungen im öffentlichen Verkehr via Google Maps sucht, dem wird sogleich das Logo des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV) angezeigt. Das gilt ab sofort auf dem Gebiet des ZVV.
Mit einem Klick auf das Logo werden Passagiere direkt zum passenden Ticket in der App des ZVV weitergeleitet. Die Bezahlung erfolgt über die in der App hinterlegten Zahlungsmittel.
Fahrgäste, welche die ZVV-App noch nicht installiert haben, landen beim Klicken auf das Logo im jeweiligen App-Store.
Es sei eine Premiere für die Schweiz, dass Fahrgäste mittels Link aus Google Maps direkt auf dem richtigen Ticket in der ZVV-App landeten, erklärt die ZVV-Sprecherin Cristina Maurer am Dienstag (16. 7.). Im Ausland gebe es schon vergleichbare In-App-Linkings, beispielsweise in Hamburg.
Die Integration vereinfache den Billettkauf für Passagiere, die Google Maps nutzten, erheblich. Die Funktion könnte auch für Touristinnen und Touristen eine Option sein. Die Kooperation biete darüber hinaus den Vorteil, dass Fahrgäste die Position ihres Busses oder Trams in Echtzeit auf Google Maps verfolgen könnten, ist in dem Communiqué des ZVV vom Dienstag zu lesen.
Digitale Lösungen stünden beim Bestreben des ZVV, den Zugang zum öffentlichen Verkehr zu vereinfachen, im Vordergrund. Dies, weil drei von vier Tickets mittlerweile digital gekauft würden, die meisten via Smartphone-App.
Auf die Frage, was mit allfälligen Datenspuren geschehe, welche ZVV-Nutzer bei Google hinterliessen, antwortet Cristina Maurer, dass zwischen dem ZVV und Google keine personenbezogenen Daten ausgetauscht würden. Es würden lediglich die Fahrplandaten zur Aufbereitung des passenden Tickets weitergegeben. Somit habe die Integration keinen Einfluss auf den Datenschutz. Dieser werde in den Kanälen beider Kooperationspartner gemäss den gesetzlichen Bestimmungen eingehalten.
Für jene, die ihr Ticket trotzdem lieber nicht mit der neuen Funktion lösten, gebe es weiterhin diverse Optionen. So die ZVV-App, den Online-Ticketshop oder die SBB-App, betont Maurer. Weiterhin existierten im ZVV-Gebiet 1400 Ticketautomaten, bediente Schalter und innovative Lösungen wie der telefonische Ticketverkauf. Nach einem Anruf beim Kundendienst ZVV-Contact oder unter der kostenlosen Nummer 0800 988 988 werde das gewünschte Ticket umgehend auf den Swiss Pass geladen. Ein Smartphone sei nicht notwendig.