Nach dem Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche – Kanton Zürich prüft die Pfarreien auf etwaige Risiken
tma. Es war eine Zäsur, als im September 2023 eine Pilotstudie zum sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche in der Schweiz veröffentlicht wurde. Über tausend Missbrauchsfälle konnten belegt werden. Die katholische Kirche reagierte und versprach beispielsweise eine kirchenunabhängige Anlauf- und Meldestelle.
Auch der Kanton Zürich wurde aktiv, die Justizdirektion suchte den Austausch mit der katholischen Kirche. Dabei ging es unter anderem um das Ausarbeiten einer Eignungsabklärung für Priester.
Die kantonalen Statistiker befragten die katholischen Kirchgemeinden zudem zu personalrechtlichen Fragen. Das Fazit lautet, diese arbeiteten gut, es gebe aber Verbesserungspotenzial. Das schreibt die Justizdirektion am Montag in einer Mitteilung.
So werden bei 82 Prozent der Kirchgemeinden alle Mitarbeitenden auf den vom Bistum Chur herausgegeben Verhaltenskodex zum Umgang mit Macht hingewiesen. In 35 Prozent der Fälle muss er zudem von allen unterzeichnet werden. Ausserdem gaben 72 Prozent der Kirchgemeinden an, dass alle seelsorgerisch tätigen Gemeindemitarbeiter die entsprechende kantonale Schulung besucht hätten.
Manche Tätigkeiten oder Aufgaben werden in dem Verhaltenskodex als risikoanfällig bezeichnet. Darunter fallen der Religionsunterricht und die Katechese, die Jugend- und Firmlager, die Seelsorge und Einzelgespräche, die Arbeit mit Ministrantinnen und Ministranten, die Mitarbeiterführung und die Seniorenarbeit.
Bei der Frage, ob auf den Pfarreien und Gemeinden bekannt sei, welches diese risikoanfälligen Tätigkeiten seien, bestand laut Kanton eine gewisse Unklarheit. So hätten nur 65 Prozent mit Ja geantwortet. Auffallend hoch sei mit 35 Prozent der Anteil jener, die diese Frage nicht beantworten könnten oder das Feld nicht ausgefüllt hätten.
Die Justizdirektion empfiehlt den Gemeinden und Pfarreien obligatorische Schulungen, eine transparente Personalrekrutierung sowie eine Mitarbeiterbeurteilung. «In die Schulung und Begleitung werden wir noch stärker investieren, weil gerade auch neue Kirchenpflegen immer komplexere Herausforderungen zu bewältigen haben», wird Raphael Meyer, Synodalratspräsident der römisch-katholischen Körperschaft, in der Mitteilung zitiert.
Offizielle Tickets für die Frauen-Fussball-EM ausverkauft
bai. 132 Tage dauert es noch bis zum Beginn der Frauen-Fussball-Europameisterschaften in Zürich und sieben weiteren Schweizer Städten. Doch schon jetzt gibt es keine offiziellen Tickets mehr für die fünf Spiele im Letzigrundstadion. Die Eintrittskarten, die am Montag, 17. Februar, in den Verkauf gingen, waren innert kürzester Zeit weg. Dies teilt das Sportamt mit.
Filippo Leutenegger, Stadtrat und Vorsteher des Schul- und Sportdepartements, lässt sich im Communiqué vom Donnerstag (20. 2.) mit folgenden Worten zitieren: «Wir sind auf bestem Weg, die fünf Spiele im Stadion Letzigrund sehr gut auszulasten. Das ist ein starkes Zeichen für den Frauenfussball.»
Wer ein Spiel live in einem Stadion erleben möchte, hat noch mehrere Chancen: Die Resale-Plattform der Uefa bietet im Frühjahr 2025 die Möglichkeit, Tickets von anderen Fans zu erwerben.
Zudem sind auf den offiziellen Verkaufsplattformen der Uefa Women’s Euro 2025 weiterhin Tickets für Spiele in anderen Gastgeberstädten erhältlich.
Wer keine Karten mehr ergattern kann, dem bleibt folgende Möglichkeit: Die «Züri-Fanzone» in der Europaallee soll während des Turniers zum Treffpunkt für alle Fussballinteressierten werden. Beim Public Viewing auf dem Europaplatz werden sämtliche Spiele des Turniers live übertragen.
Die Fussball-EM der Frauen findet vom 2. bis am 27. Juli in der Schweiz statt. Das Sportamt ist zuständig für die Umsetzung der Veranstaltung in der Stadt Zürich. Dies umfasst das Rahmenprogramm, das Stadion Letzigrund als Spielstätte sowie langfristige Begleitmassnahmen.
Die fünf Spiele in Zürich finden an folgenden Daten statt:
Samstag, 5. Juli: Frankreich – England, Anpfiff 21 Uhr (Gruppe D)
Mittwoch, 9. Juli: England – Niederlande, Anpfiff 18 Uhr (Gruppe D)
Samstag, 12. Juli: Schweden – Deutschland, Anpfiff 21 Uhr (Gruppe C)
Donnerstag, 17. Juli: Viertelfinal 1. Gruppe C – 2. Gruppe D, Anpfiff 21 Uhr
Mittwoch, 23. Juli: Halbfinal, Anpfiff 21 Uhr
Stadt erwirbt Liegenschaften mit 62 Wohnungen – über den Preis schweigt sie sich aus
olc. An der Birmensdorferstrasse im Zürcher Kreis 3 kommt es zu einer kleinen Premiere: Zwei städtische Stiftungen spannen zusammen, um hier insgesamt acht Liegenschaften mit 62 Wohnungen zu erwerben. Involviert sind die Stiftungen Alterswohnungen der Stadt Zürich und Einfach Wohnen.
Die Gebäude befinden sich auf der Höhe Talwiesenstrasse, sind allesamt mindestens 60 Jahre alt und wurden in den 1980er Jahren zuletzt saniert. Zwei der Häuser werden zum Teil gewerblich genutzt. In den Wohneinheiten soll «kostengünstiger und generationenübergreifender» Wohnraum entstehen, wie die Stadt in einer Mitteilung schreibt.
Stadtrat Andreas Hauri (GLP) zeigt sich in der Mitteilung erfreut; der Kauf leiste einen «wertvollen Beitrag zur Altersstrategie» der Stadt Zürich. Petra Baumberger, Sprecherin der Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich, sagt, über den Preis der Liegenschaften habe man mit dem bisherigen Eigentümer Stillschweigen vereinbart.
Im Juni des vergangenen Jahres hat die Zürcher Stimmbevölkerung eine Vorlage angenommen, die die Stadt dazu verpflichtet, bis 2035 insgesamt 2000 neue Wohnungen für Seniorinnen und Senioren mit beschränkten finanziellen Mitteln zur Verfügung zu stellen.
Verkehrsachse Rötelstrasse bis Frühling 2026 für Autos nicht befahrbar – zudem müssen Bäume weichen
bai. An der Buchegg- und der Rötelstrasse in Zürich Unterstrass wird für ein Jahr gebaut. Die Arbeiten beginnen am 3. März und dauern voraussichtlich bis April 2026. Das sind schlechte Nachrichten für Autolenker – und für Baumliebhaber.
Die stark frequentierte Verkehrsachse Rötelstrasse, die den Bucheggplatz mit dem Stadtzentrum verbindet, ist während der gesamten Bauzeit für den motorisierten Individualverkehr nicht befahrbar. Ausgenommen sind Anwohner und Zubringer. Die Busse der Linie 32 fahren weiterhin über die Rötelstrasse. Zudem sind grossräumige Umfahrungen geplant.
Der Grund dafür: Das Tiefbauamt erneuert die Abwasserkanalisation und die Werkleitungen, wie aus einer Mitteilung vom Montag (17. 2.) hervorgeht. Zusätzlich wird die Bushaltestelle «Lägernstrasse», die sich an der Rötelstrasse befindet, in beide Richtungen hindernisfrei ausgebaut. Darüber hinaus verbreitert das Tiefbauamt den bergseitigen Velostreifen an der Rötelstrasse, talwärts gibt es einen neuen.
In dem Communiqué heisst es weiter, zur «Hitzeminderung» werde bei der Einmündung der Rosengartenstrasse in die Rötelstrasse ein Platz mit vier neuen Bäumen gestaltet. Doch es müssen auch Bäume weichen: Die talseitige Baumreihe an der Rötelstrasse werde wegen schlechter Vitalität ersetzt, die Bäume würden bis Mitte März gefällt. Laut dem Baumkataster sind es ein gutes Dutzend Exemplare.