Tausende Personen fordern in Zürich «bezahlbaren Wohnraum für alle»
til. Am Samstagnachmittag sind rund 3000 Personen im Rahmen der Wohndemo durch die Stadt Zürich gezogen. Aufgerufen zu der bewilligten Demonstration hatten verschiedene Organisationen aus dem linken Spektrum. Sie forderten unter anderem «mehr bezahlbaren Wohnraum», öffentliche Freiräume sowie eine «lebenswerte Stadt». Zudem solle aus «Mieten kein Profit» gemacht werden.
Auffällig war, dass am Umzug praktisch keine Symbole politischer Parteien zu erkennen waren. Dazu hatten die Organisatoren ausdrücklich aufgerufen. Man wollen «solidarisch sein mit allen, deren Wohnraum bedroht ist». Einzig die Alternative Liste (AL), die nicht im Stadtrat vertreten ist, zeigte sich an dem Umzug offen.
Trotz der grossen Teilnehmerzahl verlief die Demonstration abgesehen von einigen Schmierereien grösstenteils friedlich. Eine kurzfristige Änderung der Umzugsroute sorgte jedoch zwischenzeitlich für ein Verkehrschaos.
Ursprünglich war geplant, dass die Demonstration vom Landesmuseum aus über Limmatplatz und Langstrasse bis zum Helvetiaplatz führen soll. Aufgrund eines Auffahrunfalls mit drei Autos und dem Roller eines Food-Kurriers in der Langstrassenunterführung entschied die Polizei kurzfristig, die Demonstration über die Hardbrücke und die Hohlstrasse umzuleiten. Ergebnis davon waren längere Blockierungen des Verkehrs in den Kreisen 4 und 5.
Die Wohndemo endete um 17 Uhr 30 wie geplant mit einer Schlusskundgebung auf dem Helvetiaplatz. Die Stadtpolizei war die ganze Zeit über mit einem grösseren Aufgebot vor Ort.
Nun ist klar, wie der prachtvolle Abttrakt im Kloster Rheinau genutzt werden soll – auch von Blochers Stiftung
bai. Das Kloster Rheinau gehört zu den grössten Liegenschaften im Besitz des Kantons Zürich. Bis im Jahr 2000 diente die Barockanlage als Psychiatrie. Der wertvollste Klostertrakt ist jener des einstigen Abtes. Doch dieser ist restaurationsbedürftig. Bisher blieb er daher ungenutzt. Seit 2009 war geplant, in den prachtvollen Räumen ein Museum einzurichten, das auch die Psychiatriegeschichte thematisiert.
Seit bald zehn Jahren betreibt zudem Christoph Blochers Stiftung Schweizer Musikinsel Rheinau ein Projekt im Kloster, das Proberäume und Übernachtungen für Musiker bietet. Vor zwei Jahren machte die Stiftung geltend, dass ihr Hotelbetrieb mehr Platz brauche. Laut Blocher floriert der Betrieb. Der Verein Insel Museum Rheinau, der schon länger ein Konzept für die Bespielung des Abttraktes ausgearbeitet hatte, hielt an seinem Raumbedarf fest. So entstand ein Konflikt um den Abttrakt.
Die Regierung beauftragte die Baudirektion, eine Lösung für das Museum sowie eine Erweiterung der Musikinsel auszuarbeiten.
Nun haben sich die Baudirektion, der Verein Insel Museum Rheinau und Blochers Stiftung auf eine Raumaufteilung geeinigt. In einer Absichtserklärung halten sie fest, dass der instand gesetzte Abttrakt dereinst rund vierzig Betten sowie vier Proberäume erhalten und gleichzeitig das kulturhistorische Museum beherbergen soll. Damit dies möglich ist, wird der Dachstock ausgebaut.
Der Regierungsrat wird voraussichtlich im Herbst über einen Projektierungskredit entscheiden. Die Kosten für die Instandsetzung und den Ausbau werden auf 25 bis 28 Millionen Franken geschätzt. Ein Teil davon könne gegebenenfalls durch einen Beitrag aus dem Gemeinnützigen Fonds gedeckt werden, heisst es im Beschluss des Regierungsrats.
Die Maag-Hallen dürfen vorerst nicht abgerissen werden
heu. Die Maag-Hallen in der Stadt Zürich dürfen vorerst nicht abgerissen werden. Das Zürcher Baurekursgericht hat den Rekurs der Stiftung Hamasil und des Zürcher Heimatschutzes gutgeheissen. Beide hatten sich gegen die Pläne der Immobiliengesellschaft Swiss Prime Site (SPS) gewehrt, die anstelle der zwei historischen Industriehallen im Quartier Zürich-West einen Wohnturm und ein neues Kulturhaus bauen will.
Nun wurde die Baubewilligung aufgehoben. Bevor die Stadt der SPS erneut eine Bewilligung erteilt, muss sie abklären, ob Schutzmassnahmen zum Erhalt der Hallen erlassen werden müssen oder nicht.
Die Stadt hatte beim Maag-Areal lediglich das im kommunalen Inventar aufgeführte alte Gebäude der Härterei und das unter Denkmalschutz stehende Werkstatt- und Speditionsgebäude erhalten wollen – nicht aber die grossen Eventhallen, um die es nun geht.
Der Heimatschutz nimmt den Entscheid des Gerichts erfreut zur Kenntnis. Die Stadt Zürich habe zu Unrecht darauf verzichtet, die Schutzwürdigkeit der Hallen zu prüfen, schreiben der Stadtzürcher und der Zürcher Heimatschutz in einer gemeinsamen Mitteilung.