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Ob sie je wieder schreiben könne, fragt sich eine alternde Schriftstellerin, die in Zeiten von Pandemie und Trump in eine Sinnkrise gerät

MitarbeiterVon MitarbeiterFebruar 15, 2024
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Sigrid Nunez erzählt in ihrem autobiografisch grundierten Roman von quälenden existenziellen und politischen Nöten.

Erinnert man sich noch, wie das war in der ersten Corona-Zeit, als wir, von Ängsten getrieben und alarmierenden Bildern verfolgt, isoliert in unseren Behausungen hockten? Wie wir uns, von Vorschriften reglementiert und Mahnungen eingeschüchtert wie kleine Kinder, kaum auf die Strasse wagten? Als ein Treffen mit anderen, sei es zu zweit oder zu dritt, als bedrohlich galt? Im Nachhinein kommt einem diese Zeit so seltsam unwirklich vor wie ein böser Traum.

«Es war ein launischer Frühling» – so hebt, in Anlehnung an Virginia Woolfs Roman «Die Jahre», Sigrid Nunez’ Roman «Die Verletzlichen» vom ersten New Yorker Covid-Frühling im Jahr 2020 an. Vor den Friedhöfen von Brooklyn und Queens stapelten sich die Särge, derweil im Central Park Zeltstädte zur Entlastung der überfüllten Spitäler aufgebaut wurden. Nicht weit davon, im West Village, ist das jüngste Buch der 73-jährigen Schriftstellerin angesiedelt, die ihre etwa gleichaltrige (und auch sonst recht ähnliche) Protagonistin zu der titelgebenden «vulnerablen» Bevölkerungsgruppe der über Sechzigjährigen schlägt.

Unruhig wandert die namenlose Schriftstellerin durch die leeren Strassen von Downtown Manhattan, tyrannisiert von Statistiken, in denen die in die Höhe schiessenden Infektionszahlen mit der Zunahme der Lügen des damaligen Präsidenten Trump wetteifern. An Arbeit ist in dieser diffusen Bedrohung, in der sich die innenpolitische und die medizinische Krise unheilvoll mischen, nicht zu denken. Ja, die Erzählerin stellt ernsthaft infrage, «ob ich je wieder würde schreiben können – nur eine der vielen Unsicherheiten jenes Frühlings». Doch eigentlich will sie wissen, «warum ich das Gefühl habe, mein Leben lang zu trauern».

Später Erfolg

«Etwas fehlt. Etwas ist verloren. Ich glaube, das ist der innerste Kern, warum ich schreibe», heisst es denn auch ganz am Beginn von «Die Verletzlichen». Das Schreiben wurde Sigrid Nunez, die 1951 als Tochter einer deutschen Mutter und eines chinesisch-panamaischen Vaters in New York geboren wurde, nicht in die Wiege gelegt. Sie wuchs in den Sozialbauten von Staten Island auf; der Weg aufs College und in die Literatur war auch eine Flucht vor der trüben Realität. Gleichwohl hat Nunez das Schreiben stets als Berufung empfunden, als «das Einzige, was ich kann».

Seit «Eine Feder auf dem Atem Gottes», ihrem kürzlich auch auf Deutsch erschienenen Debüt aus dem Jahr 1995, hat Sigrid Nunez acht sehr unterschiedliche Bücher veröffentlicht. Darunter auch einen Epidemie-Roman, angesiedelt in der Zeit der Spanischen Grippe, sowie ihre – eher ambivalenten – Erinnerungen an die Zeit als Assistentin von Susan Sontag.

Doch erst nach mehr als zwei Jahrzehnten kam mit dem Roman «The Friend», für den ihr 2018 der renommierte National Book Award zugesprochen wurde, der wohlverdiente Erfolg. Und vielleicht ist es nicht ganz falsch zu sagen, dass Nunez erst in dem Alter, in dem die Verluste sich häufen und die Einsichten auch, zu ihrer tiefgründigen und lebensklugen Darstellung existenzieller Nöte fand, die ihre jüngsten Bücher auszeichnen.

«Etwas fehlt. Etwas ist verloren.» Damit ist der Grundtenor auch dieses neusten Buchs angeschlagen, in dem es, wie schon im Roman «What Are You Going Through» («Was fehlt dir», 2022) um Krankheit und Sterben, um Verluste und die Verletzlichkeiten des Alterns geht. Und nicht zum ersten Mal ist der emotionale Dreh- und Angelpunkt der Erzählung ein Tier. In dem Buch «The Friend» war es eine Dogge, die der Erzählerin einen durch Selbstmord verlorenen Freund ersetzt, in «What Are You Going Through» wird die Frage «Was machst du gerade durch?» aus der Perspektive einer Katze durchdekliniert. Und in «Die Verletzlichen» sitzt nun im Mittelpunkt der mäandernden Gedankenbewegungen ein Papagei.

Der prekäre Zustand, in den uns die Pandemie von einem Tag auf den andern versetzt hat, quält nämlich nicht allein die Ich-Erzählerin des Romans und ihre «gefährdeten» älteren Freundinnen. Als bedrohlich empfindet die Lage auch ein von psychischen Problemen geplagter junger Mann, mit dem die Erzählerin sich unvermutet in einem fremden Apartment eingesperrt sieht.

Grund dafür ist der Papagei Eureka, dessen Besitzerin pandemiebedingt an der Westküste festsitzt. Denn Eureka ist wie alle Papageien ein hochintelligentes und aufmerksamkeitsbedürftiges Tier, das auf soziale Isolation mit Panik und Depressionen antwortet. «Sie können verrückt werden, wenn sie vernachlässigt werden», mahnt die Besitzerin. «So wie wir alle.»

Der junge Mann scheint der Isolation ebenfalls nicht gewachsen zu sein; aus der Zwangsgemeinschaft in der fremden Wohnung entwickelt sich unter dem Einfluss von Cannabis und halluzinogenen Pilzen eine seltsam-widerwillige Freundschaft, in der die Fürsorge für den Vogel den beiden «Verletzlichen» einen emotionalen Halt gibt. Die befremdliche Situation wird für die Erzählerin überdies von der Einsicht getrübt, dass die Testosteron-gesättigte Nähe des attraktiven jungen Mannes sie an eine Lebensphase erinnert, die unwiederbringlich vorbei ist.

«Women’s stories are often sad stories», heisst es in «What Are You Going Through». Nicht weniger traurig aber ist die labile Existenz eines verwöhnten jungen Mannes, der, von Klimakrise, ADHS und Sinnlosigkeitsanfällen gelähmt, in der tristen Weltlage nur noch den Ausweg sieht, sein Studium zu schmeissen.

Die sprachlose Seite

Es sind weiss Gott keine leichten Themen, die Sigrid Nunez in ihren Büchern bewegt – und doch tut sie es auch in diesem Roman auf eine leichthändig parlierende und gleichwohl formvollendete Art. Bei aller existenziellen Fracht, die sie in ihren Romanen hebt, haftet ihnen nichts bleiern Trauriges an. Mit pointierten Dialogen und komischen Alltagsbeobachtungen versetzt, greifen ihre Bücher auch aktuelle Themen wie Genderfragen, kulturelle Aneignung oder etwa den rasanten Reputationsverfall des männlichen Protagonisten in der Literatur (und im Leben) auf – meist um sie ironisch zu unterlaufen.

Gedankengesättigt und mit Referenzen zu anderen Autoren gespickt, sind Nunez’ Texte aber immer auch Reflexionen über das Schreiben selbst. Sigrid Nunez ist, das spürt man, mit diesen Schriftstellern seelisch verbunden wie mit der sprachlosen Spezies, den Tieren. «Einem Tier zu begegnen ist wie eine Frischzellenkur», heisst es an einer Stelle. «Es öffnet eine Tür zur anderen Seite. Dem nicht Mitteilbaren.»

Doch so wie Nunez die stumme Präsenz der Tiere in eine Sprache ohne jede Sentimentalität übersetzt, tut sie dies auch mit den am schwersten in Literatur zu transformierenden menschlichen Seelenzuständen, dem Verlust und dem Schmerz: komplex und doch leicht, bewegend und selbstironisch zugleich, trifft der Roman einen Ton, der für unsere verwirrenden Zeiten absolut stimmig ist.

Sigrid Nunez: Die Verletzlichen. Roman. Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Anette Grube. Aufbau-Verlag, Berlin 2024. 224 S., Fr. 31.50.

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