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Startseite » Paul Klees Engel war Walter Benjamins wichtigstes Denkbild
Feuilleton

Paul Klees Engel war Walter Benjamins wichtigstes Denkbild

MitarbeiterVon MitarbeiterJuli 1, 2025
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Der Philosoph Walter Benjamin kündigte die Vorstellung der Geschichte als kontinuierliche Fortschrittserzählung auf. Dazu diente ihm Paul Klees berühmtes Werk «Angelus Novus». Das Berliner Bode-Museum rollt diese Bildinterpretation in einer bemerkenswerten Ausstellung auf.

Unter den Aquarellen von Paul Klee nimmt der «Angelus Novus» aus dem Jahr 1920 eine besondere Stellung ein. Die aquarellierte Zeichnung aus dem Israel-Museum in Jerusalem zeigt ein Wesen mit erhobenen Flügelarmen und Krallenfüssen, das aufmerksam nach links blickt. Es wirkt, als würde der Engel schweben. Ja, mehr noch, als wäre er im Begriff abzuheben. Im Zentrum seines Körpers leuchtet es wie Kerzenlicht. Sein Mund ist geöffnet, und sein lockiges Haar erscheint, als wäre es aus gerollten Papierstreifen geformt.

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Wie so oft bei Paul Klee eröffnet der poetische Titel seines Werks einen weiten Assoziationsspielraum. Doch warum ist der Engel neu, und was steht dem so intensiv Schauenden vor Augen? Hat er seine Arme zum Gruss erhoben, oder drückt seine Geste eine Warnung aus?

Als der Kulturwissenschafter Walter Benjamin das Aquarell 1921 für eintausend Papiermark in einer Münchener Galerie erwarb, wurde ihm Klees geheimnisvolle Engelsdarstellung zum Denkbild. Er liebte das Aquarell, das ihn fast zwanzig Jahre lang begleitete. In Briefen geht er mehrfach darauf ein und liefert unterschiedliche Deutungen.

Es sei das schönste Bild des Malers. Abschliessend gibt er dem Werk eine ebenso berühmte wie berührende Interpretation, verkörpere der Engel doch das Paradox der Geschichte. Mit seinen weit aufgerissenen Augen blicke er in die Vergangenheit mit ihren schrecklichen Verwerfungen.

Diese Deutung wird nachvollziehbar, wenn man um die biografische Situation des Gelehrten weiss. Als jüdischer Bürger verlässt Benjamin 1933 seine Geburtsstadt Berlin und emigriert nach Frankreich. Kurz vor der Besetzung von Paris im Jahr 1940 flieht er erneut Richtung Spanien – doch der Plan misslingt, und er nimmt sich in Port Bou das Leben.

In seinem im Todesjahr verfassten Text «Über den Begriff der Geschichte» heisst es in der neunten These mit Bezug auf Klees Aquarell: Der Engel möchte wohl verweilen, die Toten wecken und das Zerschlagene zusammenfügen, doch er könne nicht rasten, da ein Sturm seine Flügel erfasst habe und ihn von der Vergangenheit forttreibe, mit dem Rücken dem Paradies entgegen.

In dieser eigenwilligen Interpretation des Bildes verbinden sich marxistische und jüdisch-mystische Elemente. Der Philosoph kündigt die Vorstellung der Geschichte als kontinuierliche Fortschrittserzählung auf. Stattdessen öffnet er sich der Denkfigur des Messianischen als einer kommenden, erfüllten Zeit, wie sie von seinem Freund Gershom Scholem vertreten wurde.

Engel und Menschen

Achtzig Jahre nach Kriegsende erinnert das Bode-Museum in Berlin an Benjamins These vom «Engel der Geschichte». Im Zentrum der Ausstellung stehen Klees «Angelus Novus» und Benjamins kurzer Text in handschriftlichen und maschinengeschriebenen Autografen. Text und Bild eröffnen einen Assoziationsspielraum zu Krieg und Zerstörung im 20. Jahrhundert. Nur wenige weitere Objekte werden hinzugefügt.

Bereits die Eingangssituation konfrontiert die Besucher mit einer erschütternden Ikone der unmittelbaren Nachkriegsfotografie. Im Foto von Richard Peter senior sieht man das zerstörte Dresden. Vorbei an der weisenden Hand einer Skulptur schauen wir vom Rathausturm hinab bis zum Horizont auf Ruinen. Wie der Engel in Benjamins Text blicken wir mit der Figur auf Trümmer und Zerstörung, die einzigen Relikte der menschlichen Geschichte.

Danach ist das berühmte Porträt des Gelehrten aus dem Jahr 1938 zu sehen, das Gisèle Freund aufgenommen hat. Grüblerisch hat Walter Benjamin die Hand an seine Stirn geführt. Das erinnert vage an die berühmte Geste der Melancholie aus Dürers Meisterstich von 1514, der im gleichen Raum gezeigt wird. Ausschnitte aus Wim Wenders’ Film «Der Himmel über Berlin» aus dem Jahr 1987 mit Bruno Ganz und Otto Sander stehen für eine weitere Art der Beziehung zwischen Engeln und Menschen.

Ein Hoffnungsbild

Eine Schwarz-Weiss-Reproduktion in Originalgrösse zeigt Caravaggios Gemälde «Matthäus mit dem Engel». Das Werk wurde mutmasslich bei dem Brand des Flakturms Friedrichshain zerstört, in dem noch nach Kriegsende zahlreiche Bilder aus dem Kaiser-Friedrich-Museum aufbewahrt wurden.

Der anrührenden Wirkung des Engels in der Schwarz-Weiss-Reproduktion des Gemäldes kann man sich nicht entziehen. Er ist ein androgynes Wesen und führt zärtlich die Hand des Evangelisten, der gar nicht weiss, wie ihm geschieht. Der im Bild festgehaltene Anfang des Evangeliums zeigt hebräische Schriftzeichen.

Engel sind eigentümliche Wesen. Sie sind Boten, können beschützen oder warnen und sind Grenzgänger zwischen dem Diesseits und dem Jenseits. In christlicher Tradition markieren sie die Anwesenheit von Transzendenz oder auch den Übergang in eine Transzendenz. In der jüdischen Religion erschafft Gott sie immer wieder neu.

Weitere Arbeiten ergänzen die Ausstellung. Einem knienden Engel mit elegant drapiertem Gewand fehlen die Arme, mit denen er einst einen Leuchter gehalten hat. Die Skulptur befand sich ebenfalls im Friedrichshainer Bunker und wird nun zum ersten Mal in ihrem ruinösen Zustand ausgestellt.

Auf Fritz Eschens Fotografie aus dem Jahr 1945 sind spielende Kinder vor der zerbombten Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche zu sehen. Die Strasse, die von Ruinen gesäumt ist, läuft perspektivisch auf die Kirche zu, während eine Gruppe von drei Jungen unbekümmert ihrem Spiel nachgeht.

Es wirkt, als wäre die zerbombte Stadt für diese Kinder der Normalzustand. Der erwachsene Blick ahnt die Gefahr, in der sie schweben. Sie blicken nicht auf die Zerstörung um sich herum, sondern sind ganz aufeinander bezogen. Ist das ein Hoffnungsbild am Schluss? In Wim Wenders’ Berlin-Film haben nur die Kinder die Fähigkeit, die Engel wahrzunehmen.

Ernst Bloch hat für diese Wahrheit in seinem 1922 erschienenen Werk «Der Geist der Utopie» treffende Worte gefunden: «Die Sehnsucht scheint mir die einzige ehrliche Eigenschaft des Menschen zu sein.»

«Engel der Geschichte», Bode-Museum, Berlin, bis 13. Juli.

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