Junger Maserati-Fahrer flüchtet über Rosengartenstrasse vor Streifenwagen und verunfallt bei Hardbrücke
bai. Am Dienstagmorgen hat sich in Zürich auf der Achse zwischen Buchegg- und Hardplatz eine spektakuläre Flucht ereignet. Um 8 Uhr 15 fiel einer Streifenwagenpatrouille beim Bucheggplatz im Stadtkreis 6 ein Maserati auf. Als dessen jugendlicher Fahrer den Streifenwagen erblickte, beschleunigte er in Richtung Rosengartenstrasse, um sich der Polizeikontrolle zu entziehen.
Der Streifenwagen nahm die Verfolgung des Sportwagens auf. Trotz Blaulicht und Horn sowie der Aufforderung, anzuhalten, setzte der Lenker des Maserati seine Fahrt über die Hardbrücke fort. Wegen der sehr hohen Geschwindigkeit verloren ihn die Einsatzfahrzeuge – unterdessen waren es zwei – kurzzeitig aus den Augen.
Am Ende der Hardbrücke, bei der Abfahrtsrampe in Richtung Hohlstrasse im Kreis 4, kollidierten der flüchtende Lenker und sein Beifahrer mit einem Fahrzeug. Zudem fuhr der junge Mann am Steuer eine am Lichtsignal wartende Velolenkerin an.
Daraufhin entkamen Fahrer und Beifahrer des Fluchtfahrzeuges zunächst zu Fuss stadteinwärts. Beim Hardplatz gelang es einer Polizeipatrouille jedoch, die beiden Schweizer im Alter von 16 und 19 Jahren anzuhalten und festzunehmen. Wie ein Polizeisprecher auf Anfrage sagte, wird momentan ermittelt, welcher der zwei jugendlichen Männer am Steuer sass. In die Abklärungen involviert sind neben der Stadtpolizei die Jugendanwaltschaft sowie die Staatsanwaltschaft.
Auf der Flucht habe der Maserati-Lenker diverse Verkehrsregeln missachtet, nur durch viel Glück sei niemand verletzt worden, heisst es in einem Communiqué vom Dienstag (30. 4.). Wegen des Verkehrsunfalls kam es laut der Meldung zu grösseren Verkehrseinschränkungen auf der und um die Hardbrücke.
Zeugen, die Angaben zur Flucht und zur Fahrweise des Maserati machen können oder dadurch gefährdet wurden, sind erbeten, sich bei der Stadtpolizei (Tel. 044 411 71 17) zu melden.
Winterthur: Mehrjährige Stadionverbote nach Cup-Halbfinal
cov./lia. Der FC Winterthur (FCW) hat nach dem Cup-Halbfinal gegen Servette FC mehrere mehrjährige Stadionverbote ausgesprochen, wie der Fussballklub am Montag (29. 4.) mitteilte.
Mehrere Fans hatten nach Abpfiff des Spiels am Sonntag das Spielfeld der Schützenwiese gestürmt. Laut Angaben des FC Winterthur waren Fans beider Vereine beteiligt. Genfer Fans hätten dann zwei Fackeln in Richtung der Tribüne geworfen, eine landete inmitten des Publikums. Niemand wurde verletzt. Der FCW verurteile den Platzsturm, die Pöbeleien, die Sachbeschädigungen sowie «mit besonderer Vehemenz» die beiden Fackelwürfe, heisst es in der Mitteilung. Der Verein werde die Vorfälle auf beiden Seiten kritisch aufarbeiten. Das umfangreiche Bildmaterial werde momentan ausgewertet.
Die Genfer Fussballfans beschäftigten auch die Polizei. Im Anschluss an das Fussballspiel ist es am Hauptbahnhof Winterthur zu massiven Angriffen gegen die Einsatzkräfte sowie zu erheblichen Sachbeschädigungen gekommen. Dabei wurde laut der Kantonspolizei Zürich auch ein Polizist leicht verletzt.
Die Sicherheitskräfte seien bereits während des Fanmarsches vor dem Spiel vereinzelt mit Flaschen beworfen worden, schreibt die Kantonspolizei. Nach der Partie seien dann Polizistinnen und Polizisten auch mit Feuerwerkskörpern attackiert worden. Kurz vor dem Hauptbahnhof und anschliessend im Bahnhof selbst seien die Kräfte der Stadtpolizei Winterthur, der Kantonspolizei Zürich sowie der Transportpolizei der SBB durch teilweise vermummte Servette-Fans «unvermittelt massiv mit Steinen, Feuerwerkskörpern, Wurfgeschossen und Schlagruten angegriffen» worden. Dabei wurde ein Polizist der Kantonspolizei Zürich durch einen pyrotechnischen Gegenstand leicht verletzt.
Die Chaoten sorgten für Schäden in der Bahnhofsunterführung, wo sich Metalldeckenelemente aufgrund der Wurfgeschosse ablösten und herunterfielen. Im Sonderzug der SBB nahmen sie diverse Feuerlöscher aus der Halterung, versprühten das Löschpulver und warfen die Geräte anschliessend auf den Perron. Zudem zündeten die Chaoten Rauchpetarden, was zur Sperrung eines Teils des Bahnhofs für rund dreissig Minuten führte und den Bahnbetrieb beeinträchtigte. Die Höhe des verursachten Schadens kann noch nicht genau beziffert werden.
Hunderttausende von Franken Sachschaden nach Brand in Dietliker Apotheke
bai. Am Montag um 20 Uhr haben Anwohner eine starke Rauchentwicklung aus einer geschlossenen Apotheke in Dietlikon gemeldet. Vier Wohnungen über dem brennenden Geschäft und die unmittelbar angrenzende Liegenschaft wurden evakuiert. Die zwei Dutzend Anwohner wurden vorübergehend in einem nahe gelegenen Restaurant untergebracht.
Die Feuerwehr brachte den Brand rasch unter Kontrolle und konnte das Feuer löschen. Personen wurden nicht verletzt. Der Sachschaden dürfte sich nach ersten Schätzungen auf mehrere hunderttausend Franken belaufen, wie die Kantonspolizei in einer Mitteilung vom Dienstag (23. 4.) schreibt.
Drei Wohnungen im direkt betroffenen Apotheken-Gebäude sind wegen Russschäden vorübergehend nicht bewohnbar. Die Betroffenen sind bei Verwandten oder Bekannten untergekommen. Alle anderen Wohnungen konnten nach entsprechenden Kontrollen wieder freigegeben werden.
Die Brandursache ist zurzeit noch nicht geklärt. Spezialisten der Kantonspolizei sowie die Staatsanwaltschaft ermitteln nun.
Während der Löscharbeiten wurde die Bahnhofstrasse im betroffenen Bereich für den Verkehr gesperrt. Die Feuerwehr richtete eine entsprechende Umleitung ein.
Zwei verletzte Polizisten nach Angriff in Ausgehmeile: Polizei sucht Zeugen
heu. Am frühen Sonntagmorgen wurden zwei Polizisten der Kriminalabteilung im Kreis 4 von Unbekannten tätlich angegangen und leicht verletzt.
Wie die Stadtpolizei am Montag (22. April) mitteilt, waren kurz vor 1 Uhr 30 zwei zivile Stadtpolizisten im Rahmen ihres Nachtdienstes unterwegs an der Langstrasse. Höhe Hausnummer 120 wurde einer der beiden Polizisten unvermittelt aus einer Gruppe heraus von einem Unbekannten gegen den Kopf geschlagen.
Als der betroffene Polizist den Schläger festnehmen wollte, wurden er und sein Arbeitskollege von den anderen der Gruppe tätlich angegangen, wiederum gegen den Kopf geschlagen und verbal bedroht. Dies auch nachdem sie sich als Polizisten zu erkennen gegeben hatten. Den etwa sieben oder acht Angreifern gelang schliesslich die Flucht.
Die beiden Polizisten boten umgehend Verstärkung auf, um nach den geflohenen Angreifern zu fahnden. Kurz darauf konnten zwei mutmasslich an der Tat beteiligte 16-jährige Jugendliche aus der Schweiz und Eritrea in der näheren Umgebung des Tatorts festgenommen werden.
Nach ersten polizeilichen Befragungen wurden sie der Jugendanwaltschaft zugeführt. Die Ermittlungen auch in Bezug auf die weiteren Tatbeteiligten werden durch diese zusammen mit der Jugendintervention der Kantonspolizei Zürich vorgenommen. Die beiden Polizisten wurden bei dem Vorfall leicht verletzt. Einer der beiden musste vorübergehend im Spital behandelt werden.
Am Dienstag hat die Stadtpolizei bekanntgegeben, dass sie Zeugen sucht: Wer am frühen Sonntagmorgen (21. 4.) um 1 Uhr 30, Wahrnehmungen zum Angriff auf die beiden Polizisten im Bereich der Langstrasse 120, gegenüber der Memphis-Bar, gemacht hat, wird gebeten, sich bei der Stadtpolizei Zürich unter Telefon 044 411 71 17 zu melden.
Demonstration Tausender FCZ-Fans am Zürcher Hauptbahnhof
dho./ etz. Am Sonntag (21. 4.) haben sich laut der Stadtpolizei Zürich 2000 Fans des FC Zürich beim Hauptbahnhof versammelt und friedlich gegen die Sperrung der Südkurve protestiert. Grund für die Sperrung der Zürcher Südkurve waren massive Ausschreitungen im Spiel zwischen dem Servette FC und dem FC Zürich vom 6. April. Die Bewilligungsbehörde beschloss deshalb, den Heimsektor der Zürcher für das heutige Spiel gegen den FC St. Gallen zu sperren.
Die Zürcher Südkurve rief darauf unter dem Motto «Kaskadenmarathon» um 12 Uhr beim Zürcher Hauptbahnhof für eine Protestaktion zu versammeln. Laut einer Mitteilung der Stadtpolizei Zürich befand sich dieser Treffpunkt in unmittelbarer Nähe zur Strecke des Zürich Marathon, der zur selben Zeit stattfand. Als sich die demonstrierenden Fans in Richtung Bahnhofstrasse bewegten, verhinderte ein Aufgebot der Stadtpolizei, dass die Fans sich der Marathon-Strecke näherten.
Laut der Stadtpolizei Zürich brachen die Fans nach 1,5 Stunden zu einem Protestmarsch in Richtung Stadion Letzigrund, wo sie um 14 Uhr 30 eintrafen. Der Trambetrieb am Bahnhofsplatz war wegen der Protestaktion der Zürcher Südkurve für längere Zeit unterbrochen.
Die Stadtpolizei Zürich würde ihre Aufwände gemäss der geltenden Vereinbarung dem FC Zürich verrechnen, hiess es auf Anfrage der Tamedia-Zeitungen. Laut der Stadtpolizei Zürich verhielten sich die Fans die ganze Zeit über friedlich und begingen keine Sachbeschädigungen.
Stadt nimmt 61 Millionen Franken an Bussgeldern ein
bai.
Das Bussenregime der Stadt Zürich hat jüngst für Aufregung gesorgt: Innerhalb eines Monats wurden an der Langstrasse über 17 000 Bussen à 100 Franken automatisch ausgestellt, was 1,7 Millionen Franken für die Stadtkasse bedeutete.
Die Gebüssten missachteten das seit Ende September geltende Fahrverbot auf dem Abschnitt zwischen Brauer- und Dienerstrasse. Doch dieser neue Hotspot hat noch kaum Eingang gefunden in die Bussenbilanz der Stadtpolizei, die am Freitag (19. 4.) publik gemacht worden ist. Denn erst seit Anfang Jahr wird das Fahrverbot mit einem automatisierten System kontrolliert.
Laut den Angaben sind 2023 in der Stadt Zürich Ordnungsbussen von rund 61 Millionen Franken bezahlt worden. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Abnahme von 0,3 Millionen Franken. Budgetiert war ein Betrag von 61,6 Millionen Franken.
Die Stadtpolizei stellte im vergangenen Jahr über 877 000 Übertretungsanzeigen aus. Das sind weniger als im Vorjahr (rund 910 000). 95 Prozent der Übertretungen wurden im anonymen, direkt zahlbaren Ordnungsbussenverfahren und 5 Prozent im ordentlichen Verfahren via Strafverfolgungsbehörden erledigt, wie die Stadtpolizei weiter schreibt.
Wegen Rotlichtmissachtungen wurden rund 89 000 Bussen ausgesprochen (2 Prozent weniger als 2022) und wegen zu hoher Geschwindigkeit 327 000 (8 Prozent weniger als 2022). Bei den Parkbussen ist die Zahl mit 415 000 geahndeten Übertretungen leicht höher als im Vorjahr.