Französische Alpen
Der Genuss auf und neben der Piste wird im Luxusskiort Courchevel gefeiert. Kulinarische Tipps fürs grosse und kleine Portemonnaie.
Wo sonst trinkt man Kaffee, während einem jemand aus dem Team die vorgewärmten Skischuhe anschnallt? Was sich ungewohnt anfühlt, ist Teil des Services im Skiraum des 5-Sterne-Hotels «L’Apogée». Hier stehen mit Luxusautomarken beschriftete Ski, und es trifft sich eine internationale Klientel mit dem dazu nötigen Taschengeld. Jean-Pierre aus Kalifornien etwa sitzt hier auf einer Bank und isst sein letztes Croissant, bevor es auf die Skipiste geht. Er erzählt, dass er das Leben grossspurig und voller Abenteuer möge. Und dass er im Januar immer nach Courchevel komme.
Absolute Maxime – auf und neben der Piste
Courchevel – oder, angelehnt an seine Höhe kurz «1850» genannt – ist umgeben von zerklüfteten Berggipfeln und breiten Skipisten, die zu den besten der Welt gehören. Hier gibt’s drei Täler in einem Skigebiet: Courchevel, Méribel und Val Thorens. Mit den 600 Pistenkilometern ist das Gebiet dreimal so gross wie jedes andere in Nordamerika und die gesamte Strecke so lang wie jene von Genf bis nach Paris.
Auf dem Alpengipfel schaut man für ein paar Minuten gen Italien und saust die noch leeren Pisten hinunter mit den Carving-Ski mit geschliffenen Kanten, ausgeliehen im Hotel. Auf der Piste «Combe Saulire» wartet das Carving-Glück: Sie liegt an einem sonnenlosen Berghang, verlangt den Beinen alles ab, erfüllt die Seele aber mit Freude.
Nicht nur auf, sondern auch neben der Skipiste muss man staunen. Der Flughafen von Courchevel steht mitten im Skigebiet, ist der höchstgelegene und mit seiner 537 Meter langen Landebahn wohl einer der kleinsten der Welt. Nicht auszudenken, was passieren könnte, würde der Pilot die Landepiste verfehlen.
Abenteuerlich, wenn auch etwas anders, wird es auch im Restaurant «Le Cap Horn». Hier lassen sich Paparazzi wie Prominente sehen, und ein Black-Angus-Filet mit Morcheln kostet fast 100 Euro. Man muss aber kein Hedge-Fonds-Manager sein, um auf der Piste ein gutes (und einigermassen preisgünstiges) Mittagessen zu bekommen.
Im «Bel Air» gibt es Ravioli oder Tartiflette ab 20 Euro oder Steak Tartare mit Pommes frites für fast 30 Euro. Das Dessert isst man aber besser im «Polar Café». Hier steht ein Kuchenbuffet, für das man gerne den obersten Knopf in der Skihose öffnet, um Platz zu machen. Nach einem Tag auf der Piste wird klar: Für die Franzosen scheint das Skifahren ein Gesamtpaket zu sein – gemütliches Frühstück, etwas Skifahren und sehr lange Mittagessen.
In Courchevel 1850 sind die Preise um einiges höher als in den tiefer gelegenen Quartieren des Ortes. Dafür erhält man den Luxus, von der Piste direkt wieder zurück in den Skischuhraum des Hotels zu marschieren. Langsam gewöhnt man sich daran – auch an die vorgewärmten Skischuhe und die französische Patisserie. Den Pistazienkuchen gibt es sogar zum Frühstück.
Ein Wochenende in Courchevel
FREITAG: 17:00 | CHECK-IN
In der Bar des Hotels «L’Apogée» bestellt man sich einen Pornstar Martini, einen Cocktail aus Vanille-Vodka, Passionsfrucht und Limette. Dazu passt der salzige Trüffel Croque Monsieur genauso wie ein Stück der hausgemachten St-Honorée.
Samstag: 08:00 | auf die Piste
Wer die Pisten des 600 Kilometer langen Skigebiets so frisch wie möglich befahren möchte, muss auf die erste Gondel. Wer den Tag lieber ruhiger angeht, geht Schneeschuhlaufen am Lac de la Rosière. Abgelegen vom Skirummel kann man hier die Morgenstille unter frisch verschneiten Tannen geniessen.
16:00 | Après Ski
Per Rodelbahn hinunter nach Courchevel 1550 und ins charmante L’Œil de Bœuf auf einen gemütlichen Drink und Snacks vom Grill (gerösteter Lauch mit Kapern oder mit Cointreau flambiertes Knochenmark)
Sonntag: 09:00 | Nordisch
Wer lieber nordisch fährt, findet in Courchevel ein Loipennetz von 82,5 km für jedes Level. Ein besonderes Highlight für erfahrene Langläufer ist die 15-km-Loipe von Courchevel bis Méribel Altiport auf einer Höhe von 1850 bis 1700 m.
Die Reise wurde vom Hotel unterstützt.