Die Aktienmärkte streben kontinuierlich nach oben. Das The Market Risk Barometer verändert sich im Wochenvergleich nur geringfügig.
Die Bären haben derzeit einen schweren Stand: Bereits die sechste Woche in Folge schloss der Weltaktienindex von MSCI mit einem Gewinn ab und erklomm am Freitag ein neues Rekordhoch. Auch diverse andere Indizes wie der US-Leitindex S&P 500, der Stoxx Europe 600 oder der Nikkei 225 in Tokio haben zum Wochenausklang neue Höchst erreicht.
In Sachen Konjunkturdaten stand in der abgelaufenen Woche das von der US-Notenbank (Fed) bevorzugte Inflationsbarometer, die Veränderung der Preise der persönlichen Konsumausgaben (Personal Consumption Expenditures, PCE), im Fokus. Insbesondere nachdem der Index der Konsumentenpreise (Consumer Price Index) im Januar überraschend kräftig gestiegen war und die Anleger verschreckte, war die Publikation des PCE mit Spannung erwartet worden.
Im Januar ging er auf Jahressicht auf 2,4% zurück, während die Kernrate der PCE-Inflation, die die typischerweise stark schwankenden Nahrungsmittel- und Energiepreise ausklammert, auf 2,8% abnahm. Das entsprach exakt der Erwartung der Marktteilnehmer.
Damit scheint das Inflationsziel weiterhin in Reichweite zu liegen, was den Börsen neuen Schub verlieh. Bis Ende Jahr rechnen die Finanzmärkte mit vier Zinssenkungen à 25 Basispunkte (Bp) durch das Fed, die Europäische Zentralbank soll ebenfalls vier Zinsschritte vornehmen.
Der Nikkei 225 ist nicht aufzuhalten
Der Weltaktienindex von MSCI schloss die vergangene Woche 0,8% fester. Im Vergleich schnitten der Nikkei 225 (+2,1%) und der Nasdaq 100 (+2%) besonders erfreulich ab. Der Nikkei durchbrach erstmals die Marke von 40’ooo Punkten.
Der Dax (+1,8%) gehörte ebenfalls zu den stärksten Indizes. Obschon die Nachrichten aus der deutschen Wirtschaft derzeit wenig erbaulich ausfallen, hat der deutsche Leitindex zuletzt acht Tage in Folge eine Kursavance verzeichnet. Seit Jahresanfang resultiert eine Performance von +5,9%.
Der Swiss Market Index trat einmal mehr auf der Stelle, die beiden Schwergewichte Nestlé (–2,9%) und Novartis (–1,6%) belasteten den Gesamtindex. Das Schlusslicht unter den Länderindizes bildete der MSCI China, der entgegen dem allgemeinen Trend im Wochenverlauf 0,6% einbüsste. Vor der Tagung des Nationalen Volkskongresses, der morgen Dienstag beginnt, wollten sich die Anleger nicht exponieren. Im Schlepptau gab auch der breite Schwellenländerindex (–0,4%) nach.
Bei den Sektoren hatten die zyklischen Segmente die Nase vorn, defensive Branchen waren weniger gefragt. An die Spitze setzte sich der Technologiesektor, der 2,5% vorpreschte, gefolgt von den Sektoren Immobilien (+1,8%) und zyklischer Konsum (+1,7%).
Der klar schwächste Sektor war Basiskonsum mit einem Rückgang von 1,2%. Gesundheit (–0,8%) und Versorger (–0,5%) mussten ebenfalls einen Rücksetzer hinnehmen.
Risk Barometer verändert sich kaum
Das Risk Barometer von The Market hat sich im Wochenverlauf kaum verändert und notiert derzeit bei 57 Zählern, nach 58 in der Vorwoche. Vier der neun Sentiment-Indikatoren verschlechterten sich, drei verbesserten sich und zwei blieben weitgehend stabil.
Positiv zu Buche schlugen die zyklischen Aktiensegmente, die ihre defensiven Pendants zuletzt hinter sich gelassen haben. Zuversicht liessen auch die Hedge Funds erkennen, die ihre Short-Positionen in S&P-500-Aktien etwas verringert haben.
Das schwache Abschneiden der Small Caps relativ zu den Large Caps, die geringere Nachfrage nach Call- im Vergleich zu Put-Optionen sowie die engeren Kreditrisikoaufschläge auf hochverzinsliche Anleihen sorgten indes für ein Gegengewicht, weshalb sich das Risk Barometer in der Summe kaum veränderte.
US-Arbeitsmarktbericht und EZB im Fokus
Diese Woche dürften die Anleger auf die «Zwei Sessionen» der Parteiführung in China fokussieren, die heute bzw. morgen in Peking beginnen. Die Erwartungen der Marktteilnehmer und Ökonomen an die chinesische Führung, der Wirtschaft mit umfassenden Massnahmen auf die Sprünge zu helfen, sind allerdings gering.
Am Donnerstag folgt der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank, wobei keine Veränderung der Leitzinsen erwartet werden. Am Freitag schliesslich steht der US-Arbeitsmarktbericht im Fokus.