Zuerst bricht die Datenverbindung zwischen Litauen und Schweden ab, dann die Leitung zwischen Helsinki und Rostock. Ein chinesischer Frachter steht im Verdacht, die Unterwasserkabel durchtrennt zu haben. Doch das Seerecht verunmöglicht Ermittlungen.
Zerstörte Kabel in der Ostsee: Sabotage?
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In dieser Podcast-Episode:
Am 17. November, einem Sonntagmorgen, geht beim litauischen Telekomanbieter Telia in Vilnius eine Störungsmeldung ein. Die Verbindung zwischen Litauen und Schweden ist abrupt getrennt worden. Nur 20 Stunden später schlagen die Systeme beim finnischen Netzwerkanbieter Cinia Alarm. Der Datenverkehr über das Unterwasserkabel, das Helsinki mit Rostock verbindet, ist komplett unterbrochen. Die Leitungen sind tot.
Beide Datenkabel verlaufen in den Tiefen der Ostsee, beide wurden auf mysteriöse Art vor der schwedischen Küste beschädigt. War es Sabotage? Und wer gab den Auftrag? Ganz Europa rätselt. Politikerinnen und Experten seien sich schnell einig: Ein Zufall sei das nicht, erzählt unsere Nordeuropa-Korrespondentin Linda Koponen in der neuen Folge von «NZZ Akzent». Unter Verdacht steht bald der chinesische Frachter «Yi Peng 3», mutmasslich im Auftrag des russischen Geheimdiensts. Gestartet in dem russischen Ostsee-Hafen Ust-Luga, war das Schiff genau zu dem Zeitpunkt in der Gegend, als die Verbindungen abbrachen.
Die dänische Marine geleitete die «Yi Peng 3» in das Meeresgebiet Kattegat. Aber das Schiff betreten oder ermitteln können die betroffenen Staaten nicht, obwohl die Indizien deutlich sind. «Das liegt am komplizierten Seerechtsübereinkommen der Uno», erzählt Koponen. Es stammt aus dem Jahr 1982. Sabotage ist darin nicht enthalten, und weil sich der chinesische Frachter nicht im Küstenmeer befand, können die Küstenstaaten keine Massnahmen gegen das Schiff ergreifen, ohne selber gegen Recht zu verstossen.
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