Roland S. aus Z. hat festgestellt, dass auf dem Markt vor allem Champagner ohne eine Jahrgangsangabe angeboten würden. Welches sind die Gründe dafür? Sind diese Schaumweine qualitativ nicht so hochwertig?
Champagner mit einem bestimmten Jahrgang werden «nur» in aussergewöhnlichen Jahren produziert. Man findet vorwiegend jahrgangslose Schaumweine, weil jedem Haus oder jedem Produzenten dafür ein charakteristischer Stil vorschwebt. Sie sind qualitativ überhaupt nicht mittelmässig, ganz im Gegenteil. Oft sind es die Aushängeschilder eines Guts.
Für jahrgangslose Champagner wird ein Grundwein aus einem Basisjahr genommen, der mit sogenannten Reserveweinen aus anderen Jahrgängen und unterschiedlichen Rebsorten ergänzt wird. Diese können aus verschiedenen Grand-Cru- oder Premier-Cru-Lagen kommen, sofern es sich um ein Spitzenprodukt handelt. Das Ziel besteht stets darin, das perfekte Gleichgewicht im Champagner zu finden. Nicht umsonst spricht man in diesem berühmten Anbaugebiet von der «Kunst der Assemblage».
Die sogenannten Prestige-Cuvées der grossen Champagner-Häuser werden in der Regel ohne Jahrgang angeboten. So ist etwa der Grand Siècle von Laurent-Perrier stets eine Assemblage aus drei sich ergänzenden Jahrgängen. Der Champagner Collection 245 aus dem Hause Roederer wiederum setzt sich gar aus acht verschiedenen Jahrgängen zusammen.
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