Der ägyptische Investor ist überrascht über den Widerstand gegen sein Tourismusprojekt am Urnersee. Jetzt will er die Bevölkerung überzeugen.
Herr Sawiris, in Andermatt ging für Ihr Luxusresort alles wie durch Butter. Gegen das Projekt einer Marina am Urnersee gibt es grosse Opposition. Haben Sie den Widerstand unterschätzt?
Ich habe wirklich gedacht, dass es am See gleich funktionieren würde wie im Urserntal. Der Widerstand hat mich schon überrascht. Er war wohl in erster Linie darauf zurückzuführen, dass das ursprüngliche Projekt für einen Bootshafen zu gross war für das kleine Delta in der Isleten. Das haben wir nun korrigiert.
Der Widerstand hat also bei Ihnen etwas bewirkt.
Man muss aus Fehlern lernen. Die Wortmeldungen aus der Bevölkerung waren für mich sehr wichtig. Sie haben Aspekte zutage gebracht, die ich beim ursprünglichen Vorhaben übersehen hatte. Ich werde dafür kämpfen, noch mehr Urnerinnen und Urner ins Boot zu holen, indem ich auf diese Wünsche eingehe. Ausserdem musste ich mehr erklären und falsche Behauptungen widerlegen. So etwa, dass nur noch ausgewählte Leute zum ganzen Gelände Zugang hätten. Das würde auch rein wirtschaftlich nicht aufgehen.
Genügen die Änderungen, um die Urner zu überzeugen?
Ich habe mir im Kanton Uri in den vergangenen Jahrzehnten eine gewisse Glaubwürdigkeit erarbeitet. Es ist die Bevölkerung, die von den neuen Plänen profitieren wird. Wirtschaftlich mussten wir durch die Redimensionierung natürlich Abstriche machen. Schauen Sie, das Projekt in der Isleten ist vom Umsatz her nicht einmal 5 Prozent des Resorts in Andermatt. Es geht nicht darum, Geld zu machen und etwas durchzuboxen, was die Urner Bevölkerung nicht will. Der Verkauf von einem bis zwei Chalets in Andermatt bringt ungefähr so viel wie der wirtschaftliche Ertrag des Projekts Isleten.
Noch muss das Projekt Isleten die Hürde einer Volksabstimmung nehmen.
Ich will 80 bis 85 Prozent der Urnerinnen und Urner von meinem Vorhaben überzeugen. Wenn die Volksinitiative der Grünen nur schon mit 51 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt würde, wäre ich wohl so traurig, dass ich davon Abstand nehmen würde. Eine Möglichkeit wäre dann, dass der Kanton Uri das von mir erworbene Gelände zurückkauft. Wenn die Urner dies und auch das Projekt nicht wollen, erhalte ich eine Privatvilla mit riesigem Umschwung.