Close Menu
Meilleur en Suisse
  • Finanzen
  • Panorama
  • Reisen
  • Scheinwerfer
  • Schweiz
  • Sport
  • Technologie
  • Welt
  • Wirtschaft
  • Wissenschaft
  • Zürich
Im Trend

Der Fussballer Taulant Xhaka muss nach seinen Schmähgesängen drastisch bestraft werden

Mai 13, 2025

In Neapel sorgt ein Erdbeben der Stärke 4,4 für Panik auf den Strassen

Mai 13, 2025

«HD Läppli» widersetzte sich dem uniformen Zeitgeist – nach 80 Jahren kehrt die Schweizer Kultfigur an den Originalschauplatz zurück

Mai 13, 2025
Facebook X (Twitter) Instagram
Trendthemen:
  • Feuilleton
  • Gesellschaft
  • Mobilität
  • Panorama
  • Pressemitteilung
  • Scheinwerfer
  • Gaza-Krieg
Login
Facebook X (Twitter) Instagram
Dienstag, Mai 13
Meilleur en Suisse
Abonnieren Verbinden
  • Finanzen
  • Panorama
  • Reisen
  • Scheinwerfer
  • Schweiz
  • Sport
  • Technologie
  • Welt
  • Wirtschaft
  • Wissenschaft
  • Zürich
Meilleur en Suisse
Startseite » Schöne Musik ist das nicht – zwei aufregende Debüts beim Tonhalle-Orchester Zürich
Feuilleton

Schöne Musik ist das nicht – zwei aufregende Debüts beim Tonhalle-Orchester Zürich

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 13, 2025
Aktie Facebook Twitter Pinterest LinkedIn Telegram Email WhatsApp Copy Link

Der preisgekrönte Pianist Seong Jin Cho und der Dirigent Santtu-Matias Rouvali interpretieren Werke von Prokofjew und Tschaikowsky, die nichts von ihrer radikalen Wirkung verloren haben. Sogar die Zuhörer tappen in die Falle.

Das Publikum war empört. «Zum Teufel mit dieser Futuristenmusik!», soll im Saal geschrien worden sein. Und: «Wir wollen Musik hören, die schön ist! So etwas können uns zu Hause die Katzen vormachen!» Derart drastische Reaktionen überliefert die «Petersburger Zeitung» aus dem Jahr 1913. Stein des Anstosses war die Uraufführung des 2. Klavierkonzerts von Sergei Prokofjew mit dem erst 22 Jahre alten Komponisten am Klavier. Und selbst wenn der Wortlaut der Zwischenrufe erfunden sein sollte: Damals ging es in Pawlowsk bei St. Petersburg offenkundig zur Sache. Traditionalisten und Fortschrittsgläubige prallten unversöhnlich aufeinander, und ein wachsender Strom von Zuhörern soll während der Aufführung sogar aus dem Saal geflohen sein.

Optimieren Sie Ihre Browsereinstellungen

NZZ.ch benötigt JavaScript für wichtige Funktionen. Ihr Browser oder Adblocker verhindert dies momentan.

Bitte passen Sie die Einstellungen an.

Heute staunt man über die Vehemenz, mit der seinerzeit – ganz anders als heute – über die neuesten Entwicklungen der zeitgenössischen Musik gestritten wurde. Denn uneingeschränkt auf der Höhe der Zeit, ja geradezu brachial fortschrittlich, das war dieses 2. Klavierkonzert damals. Keine vier Monate zuvor hatte die Musikwelt gerade erst den Skandal von Igor Strawinskys «Sacre du printemps» überstanden; da legte Prokofjew, das noch nicht zum Neoklassizisten geläuterte Enfant terrible der russischen Avantgarde, mit einem ähnlich radikalen Stück nach. Das Ungewöhnliche ist: Man spürt diese Radikalität noch heute. Auch bei der jüngsten Wiedergabe in der Tonhalle Zürich war dies so – nur der Exodus des Publikums blieb aus.

Unbekümmert und souverän

Dass ein Stück derart seine Sprengkraft bewahren kann, auch noch nach über einem Jahrhundert, ist nicht die Regel – zumeist werden selbst Skandalstücke wie Strawinskys «Sacre» irgendwann wohlwollend in den Konzertbetrieb eingemeindet. Und je mehr der zeitliche Abstand wächst, desto intensiverer Vermittlung bedarf es, um heutigen Hörern das einstige Skandalon überhaupt begreiflich zu machen. Nicht so bei der Interpretation des Pianisten Seong Jin Cho.

Der Südkoreaner ist eine Ausnahmebegabung, schon mit siebzehn errang er 2011 den 3. Preis beim Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau, 2015 gewann er den Warschauer Chopin-Wettbewerb. In Zürich lässt der inzwischen 30-Jährige Prokofjews wilde Töne in einer unnachahmlichen Mischung aus jugendlicher Unbekümmertheit und pianistischer Souveränität auf die Hörer los. Seong Jin Cho glättet nichts, er demonstriert vielmehr ungeschönt, wie Prokofjew das Klavier immer wieder als Schlaginstrument, als eine Art grosse Rhythmus-Maschine, einsetzt. Tonschönheit ist dabei Nebensache, Seong Jin Cho gelingt jedoch das Kunststück, dass das Ganze nicht einmal in der ausufernden Solokadenz des ersten Satzes zu besinnungslosem Gehämmer wird.

«Schöne Musik» ist dies dennoch nicht, allenfalls in den wenigen verhaltenen Momenten, in denen bereits Ahnungen von «Romeo und Julia» oder der «Symphonie classique» hörbar werden. Doch der motorische Drive packt unmittelbar und reisst das Publikum, anders als vor 112 Jahren, schliesslich zu einhelligem Jubel von den Sitzen. Dafür bedankt sich Seong Jin Cho mit einer Zugabe, dem mittleren Satz aus der «Sonatine» von Maurice Ravel: subtil stilisierte Musik, die das genaue Gegenteil der Exzesse Prokofjews verlangt, nämlich Verinnerlichung und höchste Nuancierung im Anschlag. Ein gelungenes Kontrastprogramm.

In die Falle gelockt

Am Pult des Tonhalle-Orchesters debütiert an diesem Abend der Finne Santtu-Matias Rouvali – auch er ein mit 39 Jahren noch junger Künstler, der als Hoffnungsträger der jüngeren Dirigentengeneration gehandelt wird. Zu Recht, wie er bei Tschaikowskys «Pathétique» nach der Pause zeigt. Bei ihm ist diese berühmte letzte Sinfonie des Russen ebenfalls keine «schöne», aber eine schonungslos wahrhaftige Musik. In jedem Takt macht Rouvali das Drama hinter diesem autobiografischen Bekenntniswerk hörbar, dessen Geheimnis der Komponist neun Tage nach der Uraufführung mit ins Grab genommen hat. Die existenzielle Dimension des Stücks wird im permanenten Wechsel zwischen Euphorie und tiefster Verzweiflung fast bedrängend greifbar.

Und mehr noch: Rouvali lockt die Zuhörer mit der Intensität seiner Interpretation in die berühmteste Falle der Musikgeschichte. Nach dem auf die Spitze getriebenen Triumphmarsch des dritten Satzes will, nein muss man hier einfach applaudieren. Mitten hinein in den Beifall setzt Rouvali indes die ersten Töne des finalen Klagegesangs und entlarvt den Triumph auf diese Weise als verfrüht. Auch dieser Coup des Komponisten funktioniert nach 132 Jahren immer noch. Umso länger währt in Zürich nach dem finsteren Ausklang ein ergriffenes Schweigen.

Weiter Lesen

Sie gab schwarzer Kunst und Kultur ein Gesicht: zum Tod von Koyo Kouoh

Männer werden am Theater Basel von weiblichen Rachegeistern zerfetzt

Friedl Benedikt war die Geliebte und die Schülerin von Elias Canetti. Sie überflügelte ihn bald

Architektonische Geisterbahn in die Zukunft: die 19. Architekturbiennale in Venedig

Zürich habe «nichts gebracht», sagt Cate Blanchett als Agentin in «Black Bag». Leider gilt das auch für den Thriller, der wegen einer Szene in der Schweiz nicht besser wird

Fast zu gross für die Schweiz – Michelle Hunziker wurde einst geraten, vor Kameras zu flüchten. Nun moderiert sie mit dem ESC die weltweit grösste Musikshow

Redakteurfavoriten

In Neapel sorgt ein Erdbeben der Stärke 4,4 für Panik auf den Strassen

Mai 13, 2025

«HD Läppli» widersetzte sich dem uniformen Zeitgeist – nach 80 Jahren kehrt die Schweizer Kultfigur an den Originalschauplatz zurück

Mai 13, 2025

Dank Börsenboom: 300 Pensionskassen zahlen Rentenboni – doch in einem Stressszenario würden die Reserven bei vielen Kassen nicht reichen

Mai 13, 2025

Die Seleção bekommt mit Carlo Ancelotti endlich den Nationaltrainer, den sie schon lange wollte

Mai 13, 2025

Sie gab schwarzer Kunst und Kultur ein Gesicht: zum Tod von Koyo Kouoh

Mai 13, 2025

Neueste Nachrichten

Die Tragödie von Berikon: Eine Vierzehnjährige soll ihre Teenager-Kollegin getötet haben – was ist an diesem Sonntag im Wald passiert?

Mai 13, 2025

Russische Propaganda unterstellt Merz, Macron und Starmer, im Zug zu koksen. Was das über die Desinformation von Russland aussagt

Mai 13, 2025

Männer werden am Theater Basel von weiblichen Rachegeistern zerfetzt

Mai 13, 2025
Facebook X (Twitter) Pinterest TikTok Instagram
© 2025 Meilleur en Suisse. Alle Rechte vorbehalten.
  • Datenschutzrichtlinie
  • Nutzungsbedingungen
  • Kontakt

Type above and press Enter to search. Press Esc to cancel.

Sign In or Register

Welcome Back!

Login to your account below.

Lost password?