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Startseite » Seit heute ist im kleinsten Dorf in Graubünden ein 30 Meter hoher Turm aus dem 3-D-Drucker zu besteigen – zu viel Spektakel für das unspektakuläre Dorf?
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Seit heute ist im kleinsten Dorf in Graubünden ein 30 Meter hoher Turm aus dem 3-D-Drucker zu besteigen – zu viel Spektakel für das unspektakuläre Dorf?

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 20, 2025
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Eine Kulturstiftung versucht das Bündner Bergdorf Mulegns mit extravaganten Bauprojekten am Leben zu halten. Das zieht sogar Bundesräte an. Über ein jahrelanges Theater, dem Bergdorf und Bewohner nur als Kulisse dienen.

Mulegns kämpft ums Überleben – wie so viele Dörfer in abgelegenen Tälern der Schweiz. Es ist kein Berg, der das Dorf bedroht, wie etwa Brienz in Graubünden oder Blatten im Wallis. Es ist der Nachwuchs, der fehlt.

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Das Bergdorf liegt im Juliertal. Dank dem gleichnamigen Pass kamen hier schon vor viertausend Jahren Reisende entlang. Händler, Soldaten, Kaiser, Säumer und Pilger, Touristen und Emigranten haben den Ort passiert. Lange halten konnte Mulegns die Menschen nie, auch nicht jene, die hier geboren sind.

Mulegns ist das kleinste Dorf im Kanton Graubünden. Heute lassen sich die Bewohner an drei Händen abzählen. Die meisten sind Rentner. Nur ein Kind wächst hier auf, eingekesselt zwischen zwei Berghängen, in diesem Dorf ohne Laden, ohne Schule – ohne Zukunft?

Doch die Kulturstiftung Origen ist sicher: Das Dorf wird überleben. Sie hat grosse Visionen für Mulegns, Pläne, die das Dorf über das Tal hinaus bekannt machen sollen: Sie hat einen 30 Meter hohen Turm im 3-D-Drucker in Zürich geformt und dann im Dorf aufgebaut. Es ist der höchste digital erbaute Turm weltweit.

Parmelin vergleicht den Turm mit dem Eiffelturm

Diese Woche ist das Bauwerk erstmals enthüllt worden. In einem dramatischen Akt wurde die silberne Hülle am Montag von einem Helikopter vom Turm gezogen. Einen Hang zum Drama ist man sich von der Stiftung hier längst gewöhnt. Ein Theatermacher führt die Stiftung an, Giovanni Netzer. Bundesrat Guy Parmelin würdigte am Dienstag an der Eröffnungsfeier die Pionierleistung der Beteiligten. Der Turm im kleinen Mulegns sei mit dem Eiffelturm in Paris zu vergleichen, er diene als Identifikationsmerkmal für eine ganze Region. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Bundesrat der Stiftung wegen ins Juliertal reist.

Origen hat schon mehrere aufsehenerregende Projekte in der Region realisiert. Die Stiftung hat 2006 die Burg Riom zum Theater umgestaltet, auf dem Julierpass auf 2284 Metern 2017 einen roten Turm erbaut. Sie steckt sich selbst hohe Ziele: alte Baudenkmäler bewahren und aufwerten, gleichzeitig zeitgenössische Architektur und umfassendes Bühnenschaffen fördern. Und nebenbei noch Dörfer beleben. Hauptsache spektakulär müssen die Projekte sein, so scheint es. 2018 erhielt die Stiftung für ihre Arbeit den Wakkerpreis.

Der Turm in Mulegns ist die nächste Krönung von Origen. Das Bauwerk wurde in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich entwickelt. In Zürich wurden die Module gespritzt, in Savognin zusammengebaut und in Mulegns dann errichtet. Der weisse Turm soll mit seinen gewundenen, wie aus Zucker gespritzten Säulen an die Zeiten erinnern, als Rätoromanen auswanderten, um sich als Zuckerbäcker im Ausland einen Namen zu machen.

Auch damals sei aus der Not Innovation entstanden, sagte der Origen-Intendant Netzer zu SRF. Damals, im 19. Jahrhundert, zwang ein Mangel an Essen und Geld die Leute aus dem Tal. Gerade Letzteres fliesst heute in Massen ins Dorf.

Millionen Franken fliessen in Bauprojekte in Mulegns

Seit Jahren werden dank der Stiftung Millionen Franken nach Mulegns gepumpt. Die Stiftung wagt vieles. Sie versetzt zwar keine Berge, aber ein Haus. Vor wenigen Jahren hat sie die historische Zuckerbäckervilla in Mulegns gekauft, vom Fundament gelöst, auf Schienen gestellt und um acht Meter verschoben. Das Gebäude hatte wegen der Erweiterung der Hauptstrasse weichen müssen. Die Kosten in Höhe von knapp 2 Millionen Franken wurden vom Kanton übernommen.

Als Nächstes wurde das alte Posthotel Löwen im Ort aufwendig saniert, für 6,3 Millionen Franken. Und auch die Kosten für den Bau des Turms schwangen sich wie seine Säulen in luftige Höhen. 4,5 Millionen Franken hat der Bau letztlich gekostet – mehr als doppelt so viel wie antizipiert.

Das Dorf ist Kulisse, die Bewohner sind Komparsen

Die Projekte sollen Touristen in das Dorf locken. Kommen werden wohl vor allem kulturell versierte, gutbetuchte. Wer der Eröffnungsfeier am Dienstag beiwohnen wollte, musste 1000 Franken für ein Ticket bezahlen. Ab Freitag kann man den Turm im Rahmen einer Führung besuchen. Und auch das kostet 100 Franken. Die Anreise mit dem öffentlichen Verkehr und ein «erfrischendes Dessert» sind inklusive, immerhin.

Das futuristische Gebäude scheint wie ein Fremdkörper im bodenständigen, landwirtschaftlich geprägten Mulegns. Bewohner stören sich an dem Spektakel, das der Theatermann Giovanni Netzer seit Jahren in ihrem Ort inszeniert. Denn seit Origen das Dorf retten will, wird fast durchgehend gebaut, an der Villa, am Hotel und dann am Turm. Dieser sollte eigentlich schon 2023 eröffnet werden. Doch die ambitiösen Pläne und der Fund von natürlichem Asbest verzögerten die Pläne. Das bedeutete für die Bewohner zwei weitere Jahre blockierte Strassen, Lärm.

Die Bevölkerung, obgleich klein in der Zahl, fühlt sich übergangen, zu Komparsen degradiert. Sie habe aus den Medien vom Bau des Turms erfahren, sagte eine Landwirtin aus dem Ort der «NZZ am Sonntag» im vergangenen Sommer. «Was heisst das, Mulegns zu retten? Meint man damit die Gebäude oder die Menschen?»

Ein kleiner Trost für die kritischen Bewohner: Wie der rote Turm auf dem Julierpass ist der Tor Alva nur als Provisorium gedacht. Fünf Jahre soll er hier mindestens als Aussichtsturm dienen und Konzerte, Theater und andere Veranstaltungen beherbergen. Dann wird er ab- und an einem anderen Ort wohl wieder aufgebaut. Vielleicht zieht das Spektakel der Stiftung Origen dann endgültig aus Mulegns ab. Und lässt das Dorf in Ruhe sterben.

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