In mehreren Ländern in Mitteleuropa drohen in den kommenden Tagen gefährliche Überschwemmungen und Murgänge. Hintergrund ist eine Vb-Wetterlage.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Wochenende werden in verschiedenen Ländern in Mitteleuropa heftige Niederschläge erwartet. Besonders betroffen sind Österreich, Tschechien und Polen. Experten warnen vor Starkregen, Überschwemmungen, Schneebruch und Murgängen. Zum Bericht
- Am meisten Regen, in höheren Lagen Schnee, wird in Österreich auf der Alpennordseite zwischen der Gegend um Kufstein und der Region südwestlich von Wien erwartet sowie in der Grenzregion zwischen Polen und Tschechien. Dort sind besonders Teile der Sudeten und ihrer Umgebung betroffen.
Live-Ticker
17.07 Uhr: Tschechien beruft Krisenstab ein
In Tschechien hat die Regierung angesichts heftiger Regenfälle schon am Freitag einen Krisenstab einberufen. «Wir bereiten uns auf die schlimmsten Szenarien vor», sagte der tschechische Regierungschef Petr Fiala in der Hauptstadt Prag.
Der Abfluss aus den Stauanlagen an der Moldau sei laut Landwirtschaftsminister Marek Vyborny rasant erhöht worden. Am Freitag wurden mehr als 300 Kubikmeter pro Sekunde abgelassen. Damit sollen die Kapazitäten in den Stauseen für die später erwarteten Wassermassen freigehalten werden. Im historischen Stadtzentrum Prags werden Schutzwände aufgestellt.
Der tschechische Wetterdienst weitete unterdessen seine Warnung vor starken bis extremen Niederschlägen für das Wochenende auf den Grossteil des Landes aus. Besonders kritisch könnte die Lage im Osten Tschechiens werden. In Jesenik im Altvatergebirge könnten laut Prognosen bis einschliesslich Sonntag bis zu 400 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fallen. Die Fussball-Ligaspiele am Wochenende wurden bereits abgesagt.
16.43 Uhr: Prognosen sagen Hochwasser am Alpennordhang und Schneebruch auf über 1000 Meter vorher
Experten rechnen besonders am Alpennordhang mit Hochwasser und Murgängen. Bei Aspang in Österreich ist bereits eine Bahnstrecke unterbrochen. In höheren Lagen über 1000 Metern kann es zu Schneebruch kommen. Einige Pässe wurden bereits gesperrt. Teilweise kann mehr als ein halber Meter Schnee fallen.
16.31 Uhr: Experten warnen vor Starkregen und Hochwasser in Österreich, Polen und Tschechien
Laut Experten von Wetterdiensten kann es in den Gebieten auf der Alpennordseite Österreichs, vom Raum Innsbruck bis in die Region südwestlich von Wien, wie auch in der Grenzregion zwischen Polen und Tschechien in der Zeit von Freitag- bis Sonntagabend weit mehr als 200 Liter Niederschlag pro Quadratmeter geben, örtlich mehr als 350 Liter. So extrem hohe Mengen fallen normalerweise nicht einmal innerhalb eines Monats.
Laut den Prognosen von Experten könnte zunächst vor allem das Gebiet zwischen Kufstein und Wien von Hochwasser betroffen sein. Anfangs gehe es dabei um kleinere Flüsse wie die Enns. Die Donau, die Elbe, die Neisse oder die Oder erreichen die Wassermassen später. Laut Experten kann das Hochwasser stellenweise katastrophale Ausmasse annehmen.
In Deutschland regnet oder schneit es voraussichtlich bis Samstag im Südosten Bayerns sehr heftig, besonders in der Region Chiemgau und in den Berchtesgadener Alpen.
13.14 Uhr: Polen wappnet sich gegen Unwetter
Die Behörden in Polen haben angesichts anhaltender Regenfälle die Bürger aufgerufen, Vorkehrungen für den Fall von Überschwemmungen zu treffen. Menschen, die in der Nähe von Flüssen im Erdgeschoss wohnten, sollten sich auf Hochwasser einstellen, sagte Vize-Innenminister Wieslaw Lesniakiewicz dem Radiosender Rmf.fm. Garagen sollten geräumt und Autos an einem sicheren Ort parkiert werden. «Es können auch Situationen eintreten, wo zeitweise kein Trinkwasser vorhanden ist oder kein Strom.»
11.19 Uhr: Österreichs Bahn rät von Bahnfahrten am Wochenende ab
Wegen der erwarteten Starkregenfälle und Stürme in Österreich haben die Österreichischen Bundesbahnen eine Reisewarnung ausgegeben. Alle Fahrgäste wurden aufgerufen, nicht dringend notwendige Zugfahrten zwischen Freitag und Sonntag zu verschieben.
Bereits gebuchte Tickets bleiben bis 18. 9. gültig. Alternativ kann die ÖBB auch den Ticketpreis rückerstatten, wie das Unternehmen mitteilte.
mit Agenturmaterial