Am Flughafen Muan in Südkorea ist es am Sonntag zu einem tödlichen Flugzeugunglück gekommen. Viele Tote werden befürchtet. Der Rettungseinsatz läuft. Als Ursache werden Probleme mit dem Fahrwerk vermutet.
bso. /(Reuters/dpa) Ein Flugzeug mit 175 Passagieren und sechs Flugbegleitern an Bord ist am Sonntagmorgen um 9 Uhr 07 (Ortszeit) auf dem internationalen Flughafen Muan in Süden von Südkorea von der Landebahn abgekommen und gegen eine Mauer geprallt, wie die amtliche Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Dabei sollen mindestens 62 Personen ums Leben gekommen sein, wie ein Vertreter der Feuerwehr bekanntgab. Bereits kurz nach dem Unglück war die Rede von einer «grossen Anzahl von Opfern»
Laut der Agentur Yonhap wurden mindestens drei Personen lebend aus dem hinteren Teil des Flugzeuges gerettet. Vertreter der Feuerwehr sprechen von zwei Geretteten, bei denen es sich um Crewmitglieder handeln soll. Über das Schicksal der verbleibenden Passagiere ist derzeit nichts bekannt.
In eine Mauer gerast
Ein Video zeigt, wie die landende Maschine mit grosser Geschwindigkeit über die Landebahn schlittert, in eine Mauer rast und daraufhin in Flammen aufgeht. Dabei ist vom Fahrwerk nichts zu sehen. Aus der Ferne aufgenommene Bilder zeigen riesige dunkle Rauchschwaden über dem Unglücksort. Auf später veröffentlichten Fotos waren dann brennende Wrackteile des zerstörten Flugzeugs und Löschfahrzeuge der Feuerwehr zu sehen.
Es war angeblich der zweite Landeversuch der Maschine der südkoreanischen Billigfluggesellschaft Jeju Air. Eine Sprecherin des Unternehmens bestätigte, dass es sich um eine Maschine vom Typ Boeing 737-800 handele.
BREAKING: Video shows crash of Jeju Air Flight 2216 in South Korea. 181 people on board pic.twitter.com/9rQUC0Yxt8
— BNO News (@BNONews) December 29, 2024
Die Untersuchungen über die Ursache des Unglücks laufen. Die Agentur Yonhap berichtete unter Berufung auf die Behörden, dass ein Vogelschlag – also eine Kollision mit einem oder mehreren Vögeln – zu der offensichtlichen Fehlfunktion am Fahrwerk geführt haben könnte.
Die Maschine mit der Flugnummer 7C 2216 kam laut den Angaben gerade aus Bangkok an. An Bord sollen zwei Personen thailändischer Staatsbürgerschaft sein, die verbleibenden Passagiere stammen angeblich aus Südkorea, wie aus einer Erklärung des südkoreanischen Ministeriums für Transport hervorgeht.
Herausforderung für Übergangspräsidenten
Der neue Übergangspräsident Südkoreas, der bisherige Finanzminister Choi Sang Mok, appellierte an die Rettungskräfte, alles zu geben, um Personen aus dem Flugzeug zu retten. Sein Büro berief eine Krisensitzung zum Flugzeugunglück ein.
Choi ist erst seit zwei Tagen im Amt, nachdem sein Vorgänger, Interimspräsident Han Duck Soo, des Amtes enthoben wurde. Ihm wird vorgeworfen, die Absetzung des vorherigen Präsidenten Yoon Suk Yeol zu erschweren. Südkorea durchläuft derzeit eine Phase politischer Instabilität.
Der Flughafen von Muan, der 2007 nach zehnjähriger Bauzeit eröffnet wurde, liegt in der südwestlichen Provinz Jeolla – knapp 300 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Seoul. Westliche Fluggesellschaften steuern den Airport nicht an.