Stilkritik
Auf den Super-Bowl-Sieger und Freund von Taylor Swift sind derzeit die Augen der Öffentlichkeit gerichtet. Vor dem Spiel am Sonntagabend fiel Travis Kelce mit einem glitzernden Outfit auf, das durchaus Vorbildfunktion hat.
Der American-Football-Spieler Travis Kelce steht derzeit im Fokus der Öffentlichkeit: nicht nur, weil er mit den Kansas City Chiefs in der Nacht von Sonntag auf Montag den 58. Super Bowl gewann – vielen dürfte er seit einigen Wochen vielmehr noch als Boyfriend von Weltstar Taylor Swift bekannt sein.
So verfolgte die Presse denn auch gespannt seine Ankunft im Allegiant Stadium in Nevada, Las Vegas. Und zu sehen gab es etwas: Kelce, der sich immer gerne exaltiert kleidet, trug einen Anzug aus glitzerndem Bouclé. Das massgeschneiderte Einzelstück des Designers Amiri ist eine Art Chanel-Kostüm für Herren mit verkürzter Jacke und weiter Hose.
Moderner Elvis-Presley-Look
Die amerikanische Modemarke, gegründet vom iranisch-amerikanischen Designer Mike Amiri, hat sich in den letzten Jahren mit coolen Jeans, T-Shirts und Sneakers im Luxuspreissegment einen Namen gemacht. Und mit massgeschneiderten Bühnenkostümen für die Rock-Grössen Axl Rose und Steven Tyler. Die amerikanische «Vogue» hat Amiri zu Kelces Look interviewt, bei dem es sich um eine Version eines Outfits aus der neuen Spring/Summer-Kollektion handelt.
Der 34-jährige Designer begründet seine Wahl darin so: «Travis ist durchaus ein Showman, und da der Super Bowl nun zum ersten Mal in Las Vegas stattfand, wollten wir ein Outfit, das den Charakter der Location einfängt.»
Also wurde die Jacke verkürzt und mit noch mehr Pailletten versetzt. Entstanden ist so eine moderne Version des Elvis-Presley-in-Las-Vegas-Looks. Dazu kombinierte der Footballspieler wie oft einen Weekender. Das mit Sternen versehene Modell stammt ebenfalls von Amiri; Kelce scheint eine ganze Sammlung der grossen Taschen zu besitzen, gerne auch von Marken wie Bottega Veneta.
Mode als Spielwiese für alle
Es ist spannend zu sehen, wie gerade Sportler, für viele nach wie vor der Inbegriff der klassischen Männlichkeit, mit den kommunen Kleiderregeln brechen. Sie haben keine Angst vor Glitzer, vor Farben, vor neuen Volumen oder vor weiblich gelesenen Stoffen. Natürlich kokettieren einige auch mit den vorherrschenden Regeln, indem sie gerade so ihre Virilität unter Beweis stellen wollen. Doch sie eröffnen so anderen Männern die Mode als das, was sie eigentlich für alle sein sollte: eine Spielwiese, grösser als das Super-Bowl-Stadion.