Das Warten hat ein Ende: Donald Trump ist zum 47. Präsidenten der USA gewählt worden. Die Aussichten auf stimulierende Massnahmen für die Konjunktur lassen den Dollar nach oben schiessen.
Das historische Comeback ist Realität: Nach einem nervenaufreibenden Wahlkampf, in dem die Demokraten in letzter Minute einen Kandidatenwechsel vollzogen hatten und in dem er ein Attentat überlebte, ist Donald Trump erneut zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt worden. Er ist nach Stephen Grover Cleveland 1892 erst der zweite US-Präsident der Geschichte, dem nach einer Abwahl eine erfolgreiche Rückkehr gelang.
Trumps Botschaft, die illegale Einwanderung rigoros zu bekämpfen, saftige Zölle auf Importe zu verhängen und in grossem Umfang neue Arbeitsplätze in der Industrie zu schaffen, verfing bei den Wählern. Im Vergleich zu 2020 hat der Republikaner dieses Mal deutlich besser abgeschnitten und seine Partei hat die Mehrheit im Senat errungen. Wer das Repräsentantenhaus erobert, ist noch nicht sicher.
Freudensprung der Finanzmärkte
Die Finanzmärkte reagierten euphorisch auf den Wahlsieg: Die Börsenindizes rund um den Globus verzeichneten heute Mittwoch substanzielle Kursavancen und auch Bitcoin legte deutlich zu, während Anleihen Verluste einstecken mussten.
Der Dollar liess ebenfalls die Muskeln spielen, wie sich am Dollarindex (DXY) ablesen lässt. Dieser misst den Aussenwert des Greenbacks gegenüber den sechs wichtigen Handelswährungen Euro, Yen, Pfund, schwedische Krone, kanadischer Dollar und Franken. Mit dem Sieg Trumps hat sich der DXY innert kürzester Zeit 1,8% aufgewertet – für einen Währungskorb ist das eine eindrückliche Bewegung.
Und in der Tat handelt es sich dabei um die grösste Tagesveränderung seit Ende Juni 2016, als der DXY sogar 2,1% in die Höhe schoss.
Was sind die Treiber hinter dieser aussergewöhnlichen Bewegung?
Donald Trump hat Steuersenkungen für Unternehmen und eine Deregulierung der Wirtschaft in Aussicht gestellt, was die Industrieproduktion begünstigen und die Wirtschaft ankurbeln soll. Das wiederum würde weiteres ausländisches Kapital anziehen, das dem Dollar Auftrieb verleihen dürfte.
Weniger aggressive Leitzinssenkungen?
Die versprochene Einführung neuer und das Anheben bestehender Zölle wird ausländischen Exporteuren das Leben erschweren und ihren Währungen schaden, was wiederum für einen harten Dollar spricht. Vor diesem Hintergrund könnte sich schliesslich neuer Inflationsdruck aufbauen, was dazu führen könnte, dass die US-Notenbank die Leitzinsen weniger kräftig senken wird, als bislang erwartet worden war.
All diese Faktoren wirken sich positiv auf den Dollar aus. Ob Trump alle seine Versprechen einlösen kann und wird, steht auf einem anderen Blatt.