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Startseite » Über die Bilder hinausdenken: Der Mystikforscher Alois Maria Haas wird neunzig Jahre alt
Feuilleton

Über die Bilder hinausdenken: Der Mystikforscher Alois Maria Haas wird neunzig Jahre alt

MitarbeiterVon MitarbeiterFebruar 23, 2024
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Als Klosterschüler in Engelberg kam Alois M. Haas zum ersten Mal in Kontakt mit mittelalterlicher Mystik. Das Denken der Gottsucher hat ihn nicht mehr losgelassen. Später wurde er zum international renommierten Forscher auf dem Gebiet.

Schon mit der ersten Vorlesung, die er als Professor an der Universität Zürich hielt, machte Alois Maria Haas deutlich, wie er Literatur versteht: als Schule des Denkens. Haas sprach damals über das Thema seiner Habilitation, die deutsche Mystik. Als Stiftsschüler in Engelberg hatte er von seinem Deutschlehrer Handschriften mittelalterlicher «Gottesfreunde» in die Hände bekommen: Autoren, die nach einer unmittelbaren Erfahrung Gottes suchten und dies beschrieben.

Für den Schüler wurde dies zum prägenden Erlebnis. Nach der Matura studierte Alois M. Haas in Zürich, Berlin, Paris und München Germanistik und spezialisierte sich auf die ältere deutsche Literatur. 1974 wurde er als Nachfolger seines Doktorvaters Max Wehrli Professor an der Universität Zürich. Sein wichtigstes Forschungsgebiet war und blieb die religiöse Literatur des Mittelalters, besonders die deutsche Mystik, wo Haas zu den international angesehensten Forschern gehört.

Vor einer spirituellen Wende

Ursprung, Durchbruch, Geistesblitz, Umkehr waren Schlüsselbegriffe der Denker, mit denen sich Haas am intensivsten befasste: den Dominikanermönchen Meister Eckhart und Heinrich Seuse und dem Schuster Jakob Böhme. Was Haas bereits in seinen frühen Vorlesungen beflügelte, stand fast ein halbes Jahrhundert später im Zentrum seines 2014 erschienenen Vermächtniswerks: Das Buch «Mystische Denkbilder» legt einen «Begriffsteppich», der sich über die Jahrhunderte spannt. Der frühchristliche Philosoph Clemens von Alexandrien stand dabei genauso Pate wie Walter Benjamin.

Den Begriff «Denkbild» hatte Haas von Benjamin übernommen, der ihn als «literarische Spielform» für undogmatische Erörterungen verstand. Zu den wichtigen Denkbildern gehört bei Alois M. Haas der «Sprung». Je nachdem ist er zeitlich oder räumlich, gelegentlich sogar «sportlich» zu verstehen. «Tue einen fryen sprung», ermahnt sich Heinrich Seuse selbst vor einer spirituellen Wende in seinem Leben. Der mittelalterliche Philosoph Nikolaus von Kues fordert: «Springe über eine Mauer» – an einen Ort, wo Sehen mit Gesehenwerden, Hören mit Gehörtwerden, Reden mit Hören und Schaffen mit Reden in eins fällt.

Die Mystiker des deutschen Mittelalters, Meister Eckhart, Johannes Tauler und Heinrich Seuse, reden oft in Bildern. Zugleich aber äussern sie sich skeptisch zum Bild-Denken. Damit der Mensch zum Bild Gottes werden könne, sagt Meister Eckhart einmal, müsse er sich aller anderen Bilder entledigen. Er müsse über die Bilder hinausdenken. Sich «entbilden», damit als dritter Schritt das «Überbilden» des Menschen in die Einheit mit Gott folgen kann.

Dialog zwischen West und Ost

Alois M. Haas gehört zu den Gelehrten mit nachhaltiger Wirkung im In- und Ausland. Obwohl er ein Vollblut-Germanist ist, erlangte er im interreligiösen spirituellen Dialog zwischen West und Ost grosse Bedeutung. Zu seinen berühmten Weggefährten gehörte da der japanische Philosoph Shizuteru Ueda, der Vordenker der Schule von Kyoto, die buddhistische Erfahrungen mit westlichem Denken verbindet.

Zu seinem 90. Geburtstag am 23. Februar mag daran erinnert werden, dass Alois Maria Haas zu den in der Stadt verwurzelten Zürcher Bürgern gehört. Aufgewachsen ist er als Sohn einer mittelständischen Bäckerfamilie in der Altstadt. Wie der Schriftsteller Hugo Loetscher ist er durch die Erfahrungen der katholischen Diaspora im protestantischen Zürich geprägt. Auch bei Haas ging die Verwurzelung mit der Stadt stets einher mit der Pflege von Verbindungen in die ganze Welt. Rund 40 000 Bände aus seiner immensen Bibliothek hat er vor einigen Jahren der in Barcelona neu gegründeten Universität Pompeu Fabra geschenkt.

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