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Tritt der ungarische Dirigent und Komponist Iván Fischer ans Pult, darf man mit Überraschungen rechnen. Der einer jüdischen Musikerfamilie entstammende Maestro, übrigens der jüngere Bruder von Ádám Fischer, ebenfalls ein bekannter Dirigent und begnadeter Haydn-Interpret, beweist mit seinem Budapest Festival Orchestra immer wieder, dass er Traditionspflege in höchster Qualität mit Innovation zu verbinden weiss. In den USA wie in Europa hat er Spitzenorchester geleitet. Mozart, Bach, Beethoven, Brahms, Mahler und Bartók zählen zu seinen bevorzugten Komponisten. Bei Andermatt Music eröffnet er am 25. September die Konzertsaison mit Bachs Orchestersuite Nr. 4 und Beethovens 7. Sinfonie. Die beiden kanonischen Werke umrahmen Fischers eigene «Dance Suite in Memoriam of Johann Sebastian Bach». Statt Tanzformen wie Bourrée und Menuett hören wir hier Ragtime und Boogie Woogie – und entdecken ungeahnte Verwandtschaften zwischen Barock und Moderne.
Iván Fischers Programm passt perfekt zu Andermatt, diesem besonderen Ort in der Gotthardregion: Er liegt an der Nord-Süd-Achse Europas und ist damit ein Sinnbild für Transit, Dynamik, Austausch. Gleichzeitig lädt er zum Innehalten und Verweilen ein – mit seiner erhabenen Landschaft wie mit seinem kulturellen Angebot. Für dieses steht Andermatt Music. Der Veranstalter bespielt die höchstgelegene Konzerthalle der Schweiz und hat den Ort in kurzer Zeit zu einem alpinen Leuchtturm der klassischen Musik gemacht.
Lena-Lisa Wüstendörfer, Schweizer Dirigentin und Musikwissenschafterin, wirkt hier seit 2022 als Intendantin. Sie programmiert die rund zwanzig Konzerte pro Saison. Dabei setzt sie auf drei Programmsäulen, die sie «Swiss Orchestra», «World Stage», und «Local Roots» nennt: Zum einen lädt sie Orchester sowie Solistinnen und Solisten von Weltrang ein (so etwa die Camerata Salzburg am 7. Februar 2026 oder den Meisterpianisten Igor Levit am 23. Mai 2026); zum andern bestreitet sie mit dem Swiss Orchestra einen grossen Teil des sinfonischen Programms, indem sie Werke des klassischen Kanons mit Trouvaillen von Schweizer Komponisten verbindet. Prominente Solisten wie der Flötist Emmanuel Pahud (24. Mai 2026) unterstützen sie dabei. Darüber hinaus bietet sie dem heimischen Schaffen eine Plattform: Innovative Innerschweizer Musikerinnen und Musiker verschmelzen das Volksgut ihrer Region mit modernen Klängen.
Wüstendörfer geht es um Synthese
Auf das Orchesterkonzert mit Iván Fischer folgt im Rahmen des verlängerten Eröffnungswochenendes am 27. September eine Operngala: Unter dem Titel «A Night at the Opera», der zum einen den gleichnamigen Filmklassiker der Marx-Brothers von 1935, zum andern das stilbildende Album der Rockgruppe Queen aus dem Jahr 1975 zitiert, führt Lena-Lisa Wüstendörfer das Swiss Orchestra sowie vier illustre Sängerinnen und Sänger – Jeanine De Bique, Farrah El Dibany, Valentin Thill und Marcus Farnsworth – in einem Programm beliebter Opernmelodien von Mozart über Verdi bis zu Bizet.
Das facettenreiche Programm konzentriert sich auf Arien und Duette, die von leidenschaftlichen Gefühlen und musikalischer Strahlkraft bestimmt sind. Für einen farbigen und sinnlichen Ausklang des Eröffnungswochenendes sorgt schliesslich am 28. September die Schweizer Band Helen Maier & The Folks. Zusammen mit der Andermatter Geigerin Maria Gehrig spielt sie ein Programm, das traditionelle Volksmusik mit modernem Groove und jazzigen Klängen verbindet. Irischer Folk, skandinavische Klänge und Balkan-Feuer finden hier mit genuiner Schweizer Volksmusik zusammen.
Unter der Affiche «The Bash» tritt der Schweizer Mundartsänger Bligg am 24. und am 25. Oktober mit zwei unterschiedlichen Programmen auf: Als Artiste étoile bestreitet er mit seiner Band und zusammen mit den Swiss Orchestra Soloists am ersten Abend die Göschenenshow, am zweiten Abend als Solist mit dem grossen Swiss Orchestra die Airoloshow. Damit wagt Andermatt Music den Brückenschlag zwischen Klassik, Rap und Mundart-Pop. Dass es Lena-Lisa Wüstendörfer dabei keineswegs bloss um eingängige Songs mit Streicherbegleitung geht, sondern um eine echte Synthese, hat sie schon mehrfach bewiesen, so in den umjubelten, ausnahmslos ausverkauften Konzerten mit Stephan Eicher im Mai/Juni 2025. «The Bash», sagt die Dirigentin, «ist ein Labor. Wir kaufen hier nicht einfach bestehende Produktionen ein, sondern schaffen Raum für neue Kreationen.»
Eine weitere Reverenz an den Mythos Schweiz und den Freiheitskämpfer Wilhelm Tell ist das Sinfoniekonzert vom 30. November: Rossinis mitreissende «Tell»-Ouvertüre und die 1881 entstandene «Tell-Sinfonie» op. 63 des Schweizer Komponisten Hans Huber umrahmen Tschaikowskys Klavierkonzert Nr. 1 mit Olga Scheps als Solistin. In dieser Kombination zeigt sich Lena-Lisa Wüstendörfers Engagement für zu Unrecht in Vergessenheit geratene einheimische Komponisten, die sie jedoch nicht isoliert, sondern im Kontext darbietet.
Ob es Wilhelm Tell nun gegeben hat oder nicht: Tatsache ist, dass er bedeutende Künstlerinnen und Künstler zu grossartigen Werken inspiriert hat, und zwar zunächst nicht in der Schweiz selbst, sondern in den Nachbarländern: Goethe beschäftigte sich im Zuge seiner Schweizer Reisen, die ihn wiederholt auf den Gotthard und nach Andermatt führten, eingehend mit der Sage um Wilhelm Tell, überliess den Stoff dann aber Friedrich Schiller, dessen Drama 1804 wiederum unter der Regie von Goethe am Weimarer Hoftheater uraufgeführt wurde. Das Stück stiess auf internationale Resonanz und beeindruckte auch den italienischen Opernkomponisten Gioachino Rossini, der Ende der 1820er Jahre in Paris mit «Guillaume Tell» seine letzte Oper schuf. Auch der Gründer des Konservatoriums Basel, der aus dem Solothurnischen stammende Schweizer Tonkünstler Hans Huber (1852 – 1921), der in Leipzig bei Carl Reinecke studierte und später als Komponist und Musikpädagoge in Basel wirkte, zeigte sich beeindruckt vom Mythos Tell: Seine Sinfonie zeichnet als wirkungsvolle Programmmusik das Leben des Helden nach.
Das Swiss Orchestra ist mit seinen rund 55 Mitgliedern unter seiner Gründerin und Dirigentin in kurzer Zeit zu einem bemerkenswerten Klangkörper geworden. 2018 gründete Wüstendörfer das Grossensemble, mit dem sie landesweit Schweizer Sinfonik aufführt. 2021 wurde sie vom Unternehmer Samih Sawiris, der in Andermatt seit 2009 ein gross angelegtes Tourismusprojekt realisiert, zur Intendantin von Andermatt Music berufen, und ihr Orchester erhielt eine feste Residenz in der neuen dortigen Konzerthalle mit ihren gut 420 Plätzen. Der Bau wurde vom Londoner Büro der Architektin Christina Seilern konzipiert und 2019 mit einem Konzert der Berliner Philharmoniker eingeweiht.
Ein Ganzjahresprogramm in den Alpen
Als Dirigentin und Intendantin trägt Lena-Lisa Wüstendörfer zwei Hüte. Sie kommt mit der doppelten Aufgabe gut zurecht, mehr noch: Sie liebt die Herausforderung als Künstlerin und Gesamtleiterin. «Ich finde es grossartig, dass es in Andermatt diese Vision einer Ganzjahresdestination gibt, zu der ein Konzertsaal gehört», sagt sie. «Andermatt soll das ganze Jahr attraktiv sein. Nur für ein Festival hätte man ja keine eigene Konzerthalle gebaut; die Auslastung wäre viel zu gering.» Als sie mit ihrem Team in Andermatt startete, gab es noch kein Modell dafür, wie ein Ganzjahresbetrieb in den Alpen funktioniert. Die beiden Hauptsaisons im Sommer und Winter ergeben ganz andere Voraussetzungen als diejenigen, die man aus den Städten mit ihrem etablierten Rhythmus und ihrer Sommerpause kennt. «Aber wir gehen jetzt in die fünfte Saison», sagt die Intendantin, «und ich bin zuversichtlich, dass sich unser Konzept weiterhin bewährt.»
Schwungvoll ins neue Jahr wird es denn auch am 3. Januar 2026 unter dem Titel «Swiss Connections» gehen: Von Genf über Paris bis New York führt die Reise, die das Swiss Orchestra mit dem Solisten Reto Bieri an der Klarinette unternimmt. Sie folgt einerseits den Spuren europäischer Musiker wie Ernest Bloch und Kurt Weill, die in die USA auswanderten, andererseits amerikanischen Komponisten wie Aaron Copland, die sich in Paris weiterbildeten. Indem das Swiss Orchestra Johann Strauss und Jules Massenet in einem Programm mit George Gershwin zusammenbringt, unterstreicht es einmal mehr die grenzüberschreitende Kraft der Musik.
Saison-Highlights in Andermatt
25. Sept. 2025: Budapest Festival Orchestra
27. Sept. 2025: A Night at the Opera
24. und 25. Oktober 2025: «The Bash» mit Bligg
30. November 2025: Swiss Orchestra und Olga Scheps
7. Februar 2026: Camerata Salzburg und Kian Soltani
23. Mai 2026: Igor Levit – Klavierabend
24. Mai 2026: Swiss Orchestra und Emmanuel Pahud
Informationen und Tickets: andermattmusic.ch