Die Hunnen sind heute nur noch ein Name: Der Historiker Mischa Meier sucht in seinem neuen Buch nach den Spuren des antiken Reitervolks. Und der Kulturwissenschafter Helmut Lethen fragt sich, wie man in aufgeregten Zeiten gelassen bleiben kann.
Werner Plumpe: «Gefährliche Rivalitäten»
Seit Jahrtausenden nutzen Staaten Zölle als Ertragsquelle. Aber sind sie auch ein Mittel, um die eigene Wirtschaft zu stärken? Der Historiker Werner Plumpe blickt in seinem neuen Buch zurück auf Handelskonflikte der Geschichte.
Güner Balci: «Heimatland»
Güner Balci ist Integrationsbeauftragte von Berlin-Neukölln, wo sie aufgewachsen ist. In ihrem neuen Buch warnt sie vor dem reaktionären Islam, der sich hier ausbreite. Besonders Leidtragende: Mädchen und Frauen. Eine Begegnung vor Ort.
Leon Engler: «Botanik des Wahnsinns»
Wie entkommt man dem Wahnsinn, wenn er in der eigenen Familie liegt? Darüber hat Leon Engler ein Buch geschrieben. Statt nur über ungleich vererbtes Vermögen solle man besser über ungleich vererbtes psychisches Leiden reden, findet er.
Helmut Lethen: «Stoische Gangarten»
Die Gesellschaft ist polarisiert wie noch nie. Wie kann man da ein gelassenes Leben führen? Indem man sich gut informiere und den Katastrophen ins Auge schaue, sagt der Kulturwissenschafter Helmut Lethen.
Mischa Meier: «Die Hunnen»
Mehr als der Name ist heute kaum mehr bekannt von den Hunnen. Der Historiker Mischa Meier schreibt die Geschichte eines Volkes, das am Rand der «klassischen Antike» stand.
Curt Bloch: «Das Unterwasser-Cabaret»
1933 machte Curt Bloch sein juristisches Staatsexamen. Dann floh er aus Nazideutschland in die Niederlande. Im Exil gab Bloch während des Zweiten Weltkriegs ein satirisches Magazin heraus. Jetzt ist es als Buch erschienen.
Jochen Hellbeck: «Ein Krieg wie kein anderer»
1941 griff Deutschland die Sowjetunion an. Für den Historiker Jochen Hellbeck begann damit Hitlers eigentlicher Krieg: der Kampf gegen den «jüdischen Bolschewismus».
Raimund Schulz: «Welten im Aufbruch»
Die Antike, das sind nach herkömmlichem Verständnis Griechenland und Rom. Das greift zu kurz. Der Westen, der alte Orient, Asien, der arabische Raum bildeten schon damals ein Kontinuum.
Erich von Manstein: «Kriegstagebücher und Briefe 1939–1941»
Er war einer von Hitlers wichtigsten Generälen: Über Jahre fiel kein Entscheid, ohne dass Erich von Manstein mitentschieden hätte. Nun sind seine Tagebücher erschienen.
Die besten Sachbücher im Juli
Abdel-Hakim Ourghi: «Die Liebe zum Hass»
Der 7. Oktober 2023 hat eine Welle des Antisemitismus ausgelöst. Für den Islamwissenschafter Abdel-Hakim Ourghi zeigt dies, wie weit verbreitet Judenhass ist. Auch bei «ganz normalen Muslimen».
Joseph Croitoru: «Die Hisbollah»
Sie sind Stellvertreter Teherans in Gaza und Libanon: Der Historiker Joseph Croitoru zeigt, wie die Hamas und der Hizbullah entstanden sind. Und wie sie funktionieren.
Klaus Zeyringer, Ursula Prutsch: «Breaking News»
Im Journalismus liegen Aufklärung und Mythenbildung nahe beieinander. Klaus Zeyringer und Ursula Prutsch beleuchten die Kulturgeschichte der Nachrichten von der Pestpandemie bis 9/11.
Andrii Portnov: «Ukraine-Studien»
Viele Deutsche sehen in der Ukraine keinen vollwertigen Nationalstaat. Anderseits werfen viele Ukrainer den Deutschen einen «Russland-Komplex» vor. In diese Lücke stösst Andrii Portnovs neues Buch.
Gabriel Yoran: «Die Verkrempelung der Welt»
Was wird uns nicht alles als Fortschritt verkauft, was in Tat und Wahrheit eine Verschlechterung ist: Krempel nennt Gabriel Yoran das. Und beschreibt eine Entwicklung, die fast naturgesetzlich verläuft.
Georg Diez: «Kipppunkte»
Sind wir falsch abgebogen? Der deutsche Journalist Georg Diez untersucht in seinem Buch «Kipppunkte» die neunziger Jahre als Wegbereiter der Gegenwart.
Susanne Beyer: «Kornblumenblau»
Er wurde in den letzten Kriegstagen erschossen, unter ungeklärten Umständen: «Was hat mein Grossvater im NS-Staat getan?», fragte sich Susanne Beyer und schrieb über das, was in ihrer Familie tabu war.
Otfried Höffe: «Die hohe Kunst der Weisheit»
Auch dann nicht betrügen, wenn man sicher sein kann, nicht erwischt zu werden: Wer das tue, handle gut, sagt Immanuel Kant. Und er sei lebensklug, würde der Philosoph Otfried Höffe hinzufügen.
Sebastian Peters: «Hitlers Fotograf Heinrich Hoffmann»
Nur wenige Menschen begleiteten Adolf Hitler so eng wie sein Leibfotograf Heinrich Hoffmann: Nun gibt eine Biografie Einblick in Hoffmanns Leben und in die Bildpropaganda des «Dritten Reichs».
Matthias Heine: «Der grosse Sprachumbau»
In seinem neuen Buch «Der grosse Sprachumbau» rechnet Matthias Heine mit dem angeblich progressiven Sprachwandel ab. Kommt sein Werk wegen Donald Trump zum falschen Zeitpunkt?
Torsten Körner: «Wir waren Heldinnen»
Frauen mussten sich den Weg zum Fussball jahrzehntelang erkämpfen. Im Buch «Wir waren Heldinnen» erzählt Torsten Körner die deutsche Fussballgeschichte neu.
Die besten Sachbücher im Juni
Andrey Gurkov: «Für Russland ist Europa der Feind»
Die meisten Russen wünschten sich ein rasches Ende des Kriegs, schreibt der russische Publizist Andrey Gurkov in seinem neuen Buch – aber mit einem russischen Sieg.
Peter Longerich: «Unwillige Volksgenossen»
Jubelnde Massen, brave Erfüllungsgehilfen: Das ist das Bild, das man vom «Dritten Reich» hat. Peter Longerich widerspricht: Die meisten Deutschen seien nicht überzeugte Nazis gewesen, sondern Konformisten.
Uwe Wittstock: «Karl Marx in Algier»
Der Theoretiker des Kapitals gab immer mehr Geld aus, als er hatte: Uwe Wittstock schildert in seinem neuen Buch das chaotische Leben von Karl Marx. Und erzählt, wie der Revolutionär als alter Mann nach Algier fuhr.
Martin Meyer: «Menschenkunde»
In seinem Buch «Menschenkunde» lässt sich der ehemalige NZZ-Feuilletonchef Martin Meyer von den Comics des belgischen Zeichners Hergé zu vergnüglichen alltagsphilosophischen Betrachtungen anregen.
Michael Thumann: «Eisiges Schweigen flussabwärts»
Auf abgelegenen Routen ist der «Zeit»-Korrespondent Michael Thumann über die letzten offenen Grenzübergänge Russlands gereist. Sein Buch ist ein Bericht aus einem Europa, das wieder geteilt ist.
Giorgia Meloni: «Ich bin Giorgia»
Was ist rechte Politik? Im Buch «Ich bin Giorgia» sagt die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, was sie darunter versteht: ein Denken, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt.
Hans Ulrich Gumbrecht: «Leben der Stimme»
Welche Rolle spielen Stimmen in unserem Leben? Der Kulturtheoretiker Hans Ulrich Gumbrecht nähert sich in seinem neuen Essay einem unterschätzten Alltagsphänomen.
Joan Didion: «Notes to John»
Die Schriftstellerin machte jahrelang eine Psychotherapie und schrieb ein Tagebuch darüber. Bei der Lektüre der postum veröffentlichten intimen Protokolle ist man hin- und hergerissen.