Über das korrekte Deutsch streiten Menschen sogar am Stammtisch. Christa Dürscheid erforscht die Gegenwartssprache. Sie weiss: Welche Worte wir nutzen, formt unsere Identität.
Sprache: Gibt es nur ein richtiges Deutsch?
Schreibt sich der Kichererbsen-Dip Hummus mit zwei m oder doch nur mit einem? Was bedeutet das Verb rittern? Und heisst es im Plural «die Wasserhähne» oder «die Wasserhahnen»?
Im Alltag begegnen wir ständig Beispielen für lebendige Sprache: auf Hinweisschildern, in Zeitungsartikeln, auf Werbetafeln. Christa Dürscheid, Professorin für deutsche Sprache an der Universität Zürich, sammelt solche Beobachtungen und postet sie täglich unter dem X-Handle «Variantengrammatik». Oft geht es auch um Rechtschreibung und regionale Unterschiede im Vokabular.
Sprache verändere sich ständig – oft in relativ kurzen Zeiträumen, so Dürscheid. Und: Diese Veränderungen lassen niemanden kalt. Als 1996 in Deutschland die Rechtschreibreform angegangen worden sei, sei sogar am Stammtisch darüber diskutiert worden: «Rechtschreibung scheint ein Teil unserer Identität zu sein.»
In der neuen Folge von «NZZ Megahertz» spricht Christa Dürscheid mit Host Oliver Camenzind über den ständigen Wandel der Sprache – und darüber, warum trotzdem so viele darauf pochen, dass es nur ein richtiges Deutsch gebe.