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Startseite » Was bedeutet die Fatwa gegen Trump? Über ein politisches Machtmittel und eine Waffe der Einschüchterung
Feuilleton

Was bedeutet die Fatwa gegen Trump? Über ein politisches Machtmittel und eine Waffe der Einschüchterung

MitarbeiterVon MitarbeiterJuli 7, 2025
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Zwei Ayatollahs haben in Iran zur Tötung von Donald Trump aufgerufen. Die Frage ist nicht, wie ernst dieser Aufruf zu nehmen ist, sondern vielmehr, was dieser religiöse Gewaltgestus über den Zustand des Regimes verrät.

Zwei einflussreiche Grossayatollahs aus Iran haben öffentlich zur Tötung des US-Präsidenten Donald Trump aufgerufen. Was auf den ersten Blick wie eine groteske Machtdemonstration alter Männer erscheinen mag, ist bei näherer Betrachtung symptomatisch für eine seit Jahrzehnten etablierte Praxis im Spannungsfeld zwischen Religion und politischer Machtsicherung.

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Die Frage lautet daher nicht nur: Wie ernst ist ein solcher Mordaufruf zu nehmen? Vielmehr ist zu fragen: Was verrät dieser religiöse Gewaltgestus über den Zustand eines Regimes, das einst mit revolutionärem Furor antrat, um eine neue islamische Ordnung zu errichten, heute aber auf symbolische Racheakte zurückgreifen muss, um seine Schwäche zu kaschieren?

Die Fatwa war ursprünglich ein religiöses Gutachten, das von einem islamischen Gelehrten erlassen wird, um in Zweifelsfragen des Alltagsrechts Orientierung zu geben. Längst hat sie sich in der politischen Praxis des modernen Islamismus von ihrer theologischen Herkunft gelöst. In ihrer banalen Form regelt sie Fragen wie: Ist Zinsnahme erlaubt? Wie ist das Fasten bei Diabetes zu gestalten? In ihrer spektakulären, medienwirksamen Form jedoch wird die Fatwa zur Waffe der Einschüchterung, zur Inszenierung religiöser Autorität, zur kryptischen Kriegserklärung.

Gestern Salman Rushdie und ich, heute Donald Trump

Ich selbst wurde 2013 zur Zielscheibe einer solchen Fatwa. Zwei ägyptische Fernsehprediger und ein Al-Azhar-Professor erklärten mich öffentlich für vogelfrei, da ich angeblich in einem Vortrag in Kairo den Propheten Mohammed beleidigt hätte. Der wahre Hintergrund war jedoch politisch: Ich hatte es gewagt, die Muslimbruderschaft und ihren damaligen Präsidenten Mohamed Mursi in einer Zeit wachsender Proteste scharf zu kritisieren. In diesem Fall diente die Fatwa weniger dem Schutz der Religion als dem Schutz einer machtpolitisch gefährdeten Organisation. Der Mechanismus war klar: Wer Kritik an einer islamistischen Partei übt, wird automatisch der Gotteslästerung beschuldigt. Blasphemievorwurf als politische Notwehr also.

Dieses Muster zieht sich wie ein roter Faden durch die jüngere Geschichte islamischer Herrschafts- und Bewegungsformen. Als der iranische Ayatollah Khomeiny 1989 seine berüchtigte Todesfatwa gegen den britisch-indischen Schriftsteller Salman Rushdie aussprach, war dies nicht bloss die entrüstete Reaktion eines gekränkten Gläubigen.

Zwar enthielt der Roman «Die satanischen Verse» religiöse Anspielungen, doch viel brisanter war die darin enthaltene Allegorie auf einen in London lebenden Imam, der den Westen verachtet, aber dessen Freiheiten instrumentalisiert, um Macht über seine Heimat zu erlangen. Es war ein durchsichtiger Seitenhieb auf Khomeiny selbst. Die Fatwa war daher doppelt codiert: Nach innen war sie eine Demonstration islamischer Autorität und nach aussen eine Botschaft an den Westen, insbesondere an die USA, die damals noch den Irak im Krieg gegen Iran unterstützten. Sie traf nicht nur Rushdie, sondern auch das westliche Verständnis von Meinungsfreiheit.

Heute ist es Donald Trump. Der Kontext ist ein anderer, das Prinzip jedoch bleibt dasselbe. Die Islamische Republik Iran befindet sich an einem Wendepunkt. Jahrzehntelang galt das Regime als unantastbar. Es hatte ein schiitisches Netzwerk aus Milizen und Einflusszonen von Teheran bis Beirut und von Bagdad bis Gaza aufgebaut. Die Hizbullah in Libanon, die Huthi in Jemen, die schiitischen Brigaden im Irak und in Syrien waren zugleich ideologische Verbündete und strategische Vorposten der iranischen Regionalpolitik. Sie dienten der Abschreckung gegenüber Israel und den Vereinigten Staaten, garantierten aber auch die Legitimierung des Regimes im Inneren: Wer aussen unter Bedrohung steht, kann innen Repressionen rechtfertigen.

Doch die Ereignisse nach dem 7. Oktober 2023 haben diese Machtbalance erschüttert. Der beispiellose Angriff der Hamas auf Israel löste eine Gegenoffensive aus, die sich nicht auf Gaza beschränkte. Israel nutzte die Gelegenheit, um die gesamte schiitische Achse ins Visier zu nehmen. Der Hizbullah erlitt empfindliche Verluste, das Asad-Regime verlor durch den Ausfall seiner Schutzmacht an Boden, und die Huthi wurden durch gezielte Luftangriffe dezimiert. Der bis dahin zögerliche Westen, allen voran die USA, schien diesmal bereit, das israelische Vorgehen nicht nur zu dulden, sondern aktiv zu unterstützen.

Dann folgte der Tabubruch: Die USA griffen im Rahmen einer militärischen Operation iranisches Territorium an, zerstörten mehrere Atomanlagen. Zuvor schaltete Israel die iranische Luftverteidigung aus und liquidierte hochrangige Offiziere der Revolutionswächter. Damit wurde die strukturelle Schwäche des iranischen Militärs offenkundig. Die iranische Führung stimmte einem Waffenstillstand zu. Eine politische Bankrotterklärung, die das Regime in einen Sieg zu verwandeln versuchte. Inmitten dieser geopolitischen Demütigung äusserte Donald Trump eine kalkulierte Drohung: «Ich weiss, wo er sich versteckt», sagte er über den obersten Führer Ayatollah Khamenei. Dies war zwar kein explizites Tötungsversprechen, psychologisch jedoch eine scharfe Klinge, die tief schnitt.

Reale Handlungsmöglichkeiten schwinden

Was blieb dem Regime als Antwort? Militärisch geschwächt, wirtschaftlich ausgehöhlt durch Sanktionen und gesellschaftlich erodiert von Protesten sowie Legitimitätsverlust, griff es nun wieder zu jenem Instrument, das schon 1989 grosse Wirkung gezeigt hatte: der Fatwa. Die Mordaufrufe der Ayatollahs Makarem Shirazi und Nouri Hamedani gegen Trump sind keine irregeleiteten Aussetzer alter Männer, sondern kalkulierte politische Gesten. Sie sollen Stärke signalisieren und die religiöse Erzählung der Vergeltung aufrechterhalten, während reale Handlungsmöglichkeiten schwinden. Und sie sollen dem eigenen Volk zeigen: Wir haben noch Zähne, auch wenn wir bluten.

Doch ist ein verwundeter Löwe nicht gefährlicher als ein gesättigter? Ein Regime, das nichts mehr zu verlieren hat, greift oft zu den radikalsten Mitteln. Die Geschichte hat zudem gezeigt, dass sich religiös motivierte Gewaltakte, wenn sie erst einmal in die Welt gesetzt wurden, einer Kontrolle entziehen können. Die Fatwa als politische Strategie ist keine rhetorische Marotte. Sie ist ein Signal an Sympathisanten weltweit, dass der Krieg weitergeht; wenn nicht mit Raketen, dann eben mit Messern, Bombengürteln oder Attentaten. Sie verwandelt politische Ohnmacht in sakrale Rachephantasien.

Die eigentliche Gefahr liegt jedoch nicht in der Machbarkeit eines Anschlags auf Trump. Die Gefahr liegt in der Reaktivierung eines Denkens, das Mord als Gottesdienst und Rache als Theologie legitimiert. In einer Welt, in der digitale Mobilisierung und ideologische Radikalisierung in Echtzeit stattfinden, genügt oft ein einziger religiöser Impuls, um ganze Netzwerke zur Tat zu inspirieren. Wir dürfen nicht vergessen, dass Salman Rushdie vor drei Jahren bei einem Attentatsversuch nur knapp dem Tod entkommen ist, 33 Jahre nach der gegen ihn verhängten Fatwa. Islamisten haben ein sehr gutes Langzeitgedächtnis. Sind sie mächtig, erobern sie Länder. Wenn sie geschlagen sind, wechseln sie zum Terror.

Hamed Abdel-Samad ist deutsch-ägyptischer Politikwissenschafter und Buchautor. 2024 erschien sein Buch «Der Preis der Freiheit. Eine Warnung an den Westen» beim DTV-Verlag, München.

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