Der israelische Profifussballer Sagiv Jehezkel zeigte bei seinem Torjubel in der türkischen Profiliga Mitgefühl mit den Opfern des Hamas-Terrors vom 7. Oktober. Es folgten ein Shitstorm, seine Entlassung und strafrechtliche Konsequenzen.
«NZZ Akzent»: Türkei: Solidarität mit Israel verboten
Hören und abonnieren Sie den Podcast «NZZ Akzent» auch auf Spotify, Apple Podcasts oder Castbox.
Haben Sie ein Feedback zum Podcast? Sagen Sie uns Ihre Meinung.
In dieser Podcast-Episode:
Es dürfte einer der folgenschwersten Torjubel der türkischen Fussballgeschichte sein, sagt der Korrespondent Volker Pabst. Der israelische Fussballer Sagiv Jehezkel vom Erstligisten Antalyaspor hielt am 14. Januar nach seinem Ausgleichstreffer im Spiel gegen Trabzon seine bandagierte Hand in die Fernsehkameras. Darauf zu sehen: ein Davidstern, das Datum 7. Oktober und «100 Days». Damit erinnerte Jehezkel an das Massaker der Hamas 100 Tage zuvor. Wenige Stunden später musste Jehezkel die Türkei fluchtartig verlassen und muss sich nach einem neuen Klub umsehen.
In der neusten Folge von «NZZ Akzent» erklärt Volker Pabst, warum es in der Türkei in diesen Tagen ein ernstes Vergehen ist, sich mit Israel zu solidarisieren. Die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel befänden sich seit Ausbruch des Krieges in einer Abwärtsspirale, sagt Pabst. Einerseits herrsche in der türkischen Bevölkerung eine grosse Solidarität mit den Palästinensern, andererseits wolle sich Präsident Erdogan als Fürsprecher aller Muslime inszenieren.
In dieser Situation sei selbst die Geste der Solidarität eines israelischen Fussballers mit seiner Heimat eine Verletzung «nationaler Empfindlichkeiten», so Volker Pabst. Und habe in der aktuellen aufgeheizten Situation strafrechtliche Konsequenzen
Alle Episoden von «NZZ Akzent» finden Sie in dieser Übersicht.