Luigi F. aus A. will wissen, wie viele Weine ein normaler Geniesser degustieren könne, ohne dass er eine Geschmacksverwirrung habe. Auf welche Punkte ist besonders zu achten?
An meinen NZZ-Weinabenden habe ich die Erfahrung gemacht, dass zehn Weine gut machbar sind. Mit dieser Menge kommen die Teilnehmenden perfekt zurecht. So können die einzelnen Tropfen so objektiv wie möglich beurteilt werden. Und man wird dem Wein auch gerecht.
Bei Verkostungen ist für mich Spucken eine Pflicht. Dazu braucht es freilich etwas Übung und Erfahrung. Weniger geübte Weingeniesser schlucken den Wein hinunter. Da ist indes eine gewisse Vorsicht angebracht, denn schliesslich enthält Wein Alkohol.
Profis können mehr Weine degustieren. Ich bezweifle allerdings, ob man ab fünfzig verschiedenen Beispielen noch ein «objektives» Urteil fällen kann. Schliesslich muss aber jeder für sich beurteilen, wie viele Weine er sich zumuten will. Mit der Zeit stellt sich automatisch eine gewisse Müdigkeit ein. Bei Rotweinen machen die präsenten Gerbstoffe dem Gaumen zu schaffen. Bei den Weissweinen wiederum ist es die Säure. Ich beschränke mich bei meinen Degustationen in der Regel auf gut dreissig Weine.
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